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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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mehr oder weniger keine Gedanken zu machen brauchte.
    Shareen Deubtar hatte sich wieder an die Spitze unserer kleinen Gruppe gesetzt und wir rannten den Weg, den wir gekommen waren, so schnell es ging zurück. In regelmäßigen Abständen hielt die Terranerin an und lauschte in die Stollen hinein. Bislang hatte sie offenbar noch nichts Verdächtiges gehört, denn wir kamen zügig voran.
    Durch meine diversen Streifzüge innerhalb der Mine hatte ich eine ziemlich gute Vorstellung von der Architektur von Bauland Mokos. Die zwölf Transportknoten für das Arrachieda gruppierten sich kreisförmig um den Hauptschacht herum, wobei die Tunnel, die die Erztrommeln aufnahmen, später zusammenliefen und zu einem einzigen, abwärts geneigten Stollen wurden. Die Schleusen, von denen ich eine selbst inspiziert hatte, sorgten dafür, dass es nicht zu Kollisionen kam, wenn gleichzeitig mehr als eine Trommel auf die Reise geschickt wurde.
    Shareen hielt sich jetzt immer öfter rechts und wählte andere Gänge. Ich nickte anerkennend. Wäre ich Moltek Zess gewesen, hätte ich meine Leute an den Zugängen zu den Transportknoten sowie am Ausgang der Mine postiert und abgewartet. Ein Vorstoß zur GAHENTEPE ergab ohne Trilith keinen Sinn. Der Ertruser würde zudem folgern, dass wir einen jener Knoten benutzten, der dem Archiv am nächsten lag. Shareen nahm deshalb einen Umweg – und damit Zeitverlust – in Kauf, um eine weiter entfernt liegende Höhle anzusteuern.
    Als wir unser Ziel endlich erreichten, waren mit Ausnahme der Sujadin alle in Schweiß gebadet. Die Terranerin brauchte ein paar Sekunden, um Atem zu schöpfen. Dann wandte sie sich mir zu.
    »Die nächste Trommel ist beinahe voll«, keuchte sie. »Ich schätze, Sie haben noch gut zehn Minuten, bevor sie losgeschickt wird. Gehen Sie, Lordadmiral. Ich bleibe hier für den Fall, dass Moltek oder seine Anhänger doch noch auftauchen.«
    Ich streckte die Hand aus. Shareen ergriff sie.
    »Halten Sie die Stellung, Ms. Deubtar. Ich werde wiederkommen.«
    Die Terranerin sah mich nur an, sagte aber nichts mehr. Ich winkte Trilith und den Sujadin zu.
    »Los! Wir müssen vor der Trommel bei der Schleuse sein.«
    Niemand hielt uns auf, als wir die Rampe hinunterschritten, die direkt in den Transporttunnel führte. Die anwesenden Shahms, etwa ein Dutzend Terraner, mehrere Blues und ein Springer, der aussah, als hätte er mindestens ein Jahr lang nicht mehr gebadet, gingen unbeeindruckt ihrer Arbeit nach. Der selige Ausdruck auf ihren Gesichtern, der selbst bei den Tellerköpfen aus der galaktischen Eastside unverkennbar war, machte mir einmal mehr bewusst, was die Illochim diesen Lebewesen antaten.
    Spar dir dein Mitleid für später auf , ermahnte mich der Extrasinn. Jetzt ist keine Zeit dafür.
    Ich gab es nicht gerne zu, aber der Logiksektor hatte recht.
    »Da sind sie!«
    Ich fuhr herum. Etwa hundert Meter entfernt sah ich Galt Rozek, jenen Ertruser, den ich vor einer Woche im Treasure Chest vermöbelt hatte, und der Shareen Deubtar zufolge ein Leibwächter von Moltek Zess war. Er deutete mit der Rechten aufgeregt in unsere Richtung, während er mit der Linken zwei seiner Kumpane herbeiwinkte. Die beiden Terraner hielten lange Eisenstangen in den Händen und setzten sich sofort in Bewegung.
    »Weg hier!«, schrie ich und rannte in den Tunnel hinein. Der Raumanzug lag wie ein Felsbrocken auf meinem Rücken.
    »Lauft voraus«, hörte ich Waheijathiu rufen. »Wir halten sie auf und kommen nach.«
    Trilith taumelte kurz und wäre gefallen, wenn ich sie nicht aufgefangen hätte.
    »Das Arrachieda?«, fragte ich besorgt.
    »Ich habe das Gefühl, dass mein Schädel jeden Moment zerplatzt«, presste sie zwischen bläulich verfärbten Lippen hervor.
    Ich zog sie hinter mir her; sie ließ es widerstandslos geschehen. Als ich mich nach ein paar weiteren Schritten umdrehte, sah ich, dass Galt Rozek und seine Begleiter die Sujadin erreicht hatten und sich auf sie stürzten. Waheijathiu und Gasuijamuo wichen dem ungestümen Angriff beinahe spielerisch aus. Zum ersten Mal sah ich die beiden Pseudokörper in voller Aktion. Die kurzen Beine bewegten sich so schnell, dass sie nur als undeutliche Schemen zu erkennen waren, und die langen Arme entwickelten ungeheure Kräfte, als sie die Terraner umschlangen und wie Spielzeugpuppen zur Seite schleuderten.
    Mit dem Ertruser hatten die Rudimentärbewusstseine mehr Mühe. Es gelang Rozek, den etwas kleiner gewachsenen Gasuijamuo von hinten zu packen und zu

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