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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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können.«
    »Dann folgen Sie mir. Moltek und seine Getreuen werden vermutlich längst ahnen, was Sie vorhaben. Spätestens wenn sie entdecken, dass die beiden Anzüge verschwunden sind, wissen sie Bescheid.«

 
    Kapitel 30
     
     
    21. Juni 3103
    Malotuffok
     
    Zuerst konnte er die innere Unruhe kaum erfassen, entzog sich die Anspannung, die ihn in Beschlag genommen hatte, seiner bewussten Wahrnehmung. Etwas war nicht so, wie es sein sollte, doch er vermochte die Störung nicht zu lokalisieren.
    Mehrfach ließ er frisches Sheed in den Tank strömen, doch das bohrende Gefühl blieb. Es war, als wären unsichtbare Dornalgen in sein Refugium eingedrungen und würden ihn mit ihren nadelspitzen Stacheln piesacken. Seine Visionen von Macht und Größe verloren an Nachdruck und es machte ihn wahnsinnig, nicht zu wissen, warum.
    Malotuffok versuchte, sich zu entspannen, doch auch das gelang ihm nicht. Selbst das sonst so angenehme Schaukeln des Wassers verursachte plötzlich Unbehagen. Seine durch das Sheed sensibilisierten Sinne registrierten die winzigen Veränderungen in den Strömungslinien, doch dort gab es keine Abweichungen. Alles war in bester Ordnung.
    Der Navigator lauschte auf die Einflüsterungen seiner Artgenossen. Die einundzwanzig Gremiumsmitglieder verhielten sich ruhig. Trotzdem verstärkte er seine Traumimpulse und ließ sie noch tiefer in ihre selbstgeschaffenen Welten eintauchen. Die Beklemmung verschwand dadurch nicht.
    Als Malotuffok seine geistigen Fühler nach Dahagmata ausstreckte, zuckte er im ersten Moment zurück. Der Symbiontvater strahlte eine ungewöhnliche Nervosität aus. Normalerweise kümmerte sich der Navigator so gut wie nie um den tonnenschweren Koloss; das erledigten die Roboter und die zahllosen Überwachungsgeräte, an die Dahagmata angeschlossen war. Das mentale Echo des Symbiontvaters schien zu vibrieren. Er war aufgewühlt, für seine Verhältnisse beinahe außer sich. Was ging hier vor?
    Die Roboter hatten die Ernte der Symbiontkinder eingestellt, um den empfindlichen Organismus nicht über Gebühr zu belasten. Dahagmata war in den letzten hundertachtzig Jahren auf das mehr als zehnfache seiner ursprünglichen Größe angeschwollen, und das, obwohl ihn Malotuffok in derselben Zeit um gewaltige Mengen seiner Substanz beraubt hatte. Die Gereiztheit des Symbiontvaters und der damit verbundene fehlende Nachschub für die Produktionsanlagen waren noch kein Grund, sich ernstharte Sorgen zu machen. Die Biocontainer enthielten genügend Reserven, um die Herstellung ein paar Tage in Gang zu halten. Dennoch war der Navigator begierig darauf zu erfahren, was Dahagmata derart in Aufregung versetzte.
    Er konzentrierte sich ganz auf die wirren Gedankenfetzen des Symbiontvaters, der allenfalls eine rudimentäre Intelligenz besaß. Sein einziges Ziel war Wachstum, und genau dieses suggerierte ihm Malotuffok mit seiner mentalen Präsenz, die er wie einen Schutzschirm um den gesamten Wasserpalast und Dahagmatas Garten legte.
    Als Malotuffok den Strudel entdeckte, wäre er um ein Haar in Panik ausgebrochen. In all der Zeit seit er auf Shahimboba gelandet war, hatte er niemals einen derart intensiven Bruch im Gleichmaß der Reflexionen festgestellt. Hier und da ein unbedeutender Wirbel, ein kurzes Aufschäumen, das war normal, nicht jedoch jenes Chaos, das er aus dem sonst so harmonischen Flüstern der Symbiontkinder heraushörte.
    Der Navigator musste sich zwingen, die Verbindung nicht abzubrechen und sich wieder dem Sheed hinzugeben. Die Versuchung war groß, doch er wusste auch, dass sich seine Laune dadurch nicht bessern würde. Also versank er im telepathischen Netz, nahm Kontakt zu den dreitausend gewöhnlichen Illochim auf, die auf Shahimboba lebten. Es dauerte nur wenige Minuten, dann besaß er alle Informationen, die er benötigte.
    Die Störung ging von Bauland Mokos aus. Dort war das Ebenmaß aus dem Ruder gelaufen. Dort gingen Dinge vor sich, die er nicht hinnehmen durfte. Er musste handeln. Schnell und konsequent.
    Und der Navigator erwachte.

 
    Kapitel 31
     
     
    22. Juni 3103
    Atlan
     
    Das Gewicht des Raumanzugs, den ich mir, ebenso wie Trilith den ihren, als zusammengeschnürtes Bündel auf den Rücken geschnallt hatte, schien sich mit jeder weiteren Minute zu erhöhen. Normalerweise schleppte man die Monturen natürlich auch nicht abgeschaltet durch die Gegend, sondern trug sie am Körper, wo der Schwerkraftneutralisator dafür sorgte, dass man sich um ein paar Kilogramm

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