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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Kerris hat seine Spuren verwischt, aber nicht gut genug«, teilte mir mein Stellvertreter mit. Ein Holokubus zeigte sein Gesicht und den Oberkörper. Tekener wirkte übernächtigt.
    »Nicht geschlafen?«, fragte ich.
    Tek winkte ab und führte eine Tasse an die Lippen, in der schwarze, dampfende Flüssigkeit schwappte. »Stündlich frisch aufgebrühter Synth-Kaffee wirkt Wunder.«
    »Nicht bei einem Zellaktivatorträger«, hielt ich ihm entgegen. Das technische Wunderwerk des Geistwesens ES neutralisierte Koffein in gleichem Maß wie alle anderen Gifte und Drogen.
    »Dann leidet mein Aktivator unter einer Fehlfunktion.« Tekener setzte ein schiefes Grinsen auf und wurde gleich wieder ernst. »Ich bin auf einen von Kerris unterzeichneten Missionsbefehl gestoßen, der Terry Ulcarach und Rion Parth seinerzeit in Marsch gesetzt hat. Außerdem habe ich in seinen persönlichen Dateien mehrere Monate alte Agentenberichte von Parth gefunden. Sie enthielten vertrauliche Vereinbarungen zwischen ihm und Kerris, der immer nur den offiziellen Teil der Berichte an seine Vorgesetzten weitergegeben hat.«
    »Das ist nicht aufgefallen?«, wunderte ich mich. »Niemand hat Verdacht geschöpft?«
    »Es handelte sich um keinen Einsatz mit Dringlichkeitsstufe. Eben weil er nicht geheim war, scherte sich niemand darum, der nicht unmittelbar darin involviert war. Anscheinend hat Ulcarach sich Gedanken über Sinn und Zweck der Stationierung auf Thanaton gemacht und diesbezügliche Anfragen gestellt, die von Kerris unter den Teppich gekehrt wurden.«
    Das deckte sich mit den bisherigen Erkenntnissen, denen zufolge Terry Ulcarach nichts von seiner Rolle als sanfte Erinnerung für Malcher geahnt hatte. Er war von beiden Seiten bewusst ausgenutzt und manipuliert worden.
    »Nach den Kämpfen auf Ceres ist Kerris der Boden unter den Füßen zu heiß geworden«, fuhr Tekener fort. »Er hat Quinto-Center vor drei Tagen an Bord des Leichten Kreuzers KÖLN mit Ziel Olymp verlassen. Die Freihändler haben Aktivitäten starker Verbände von Blues-Piraten im System um Boscyks Stern festgestellt. Sharbadad Argyris hat um Präsenz der USO und eine Aufklärungsmission gebeten.«
    Ich stand vor der Fensterfront in der 21. Etage von Imperium Alpha und ließ den Blick über das morgendliche Terrania City gleiten. Die Skyline der irdischen Hauptstadt glitzerte und funkelte im Licht der Frühjahrssonne. Der Zauber der Megalopolis, der mich schon häufig gefangen genommen hatte, erschloss sich mir heute nicht. Jöndal Kerris also. Die Hinweise auf zunächst drei Verdächtige hatten den Verräter herauskristallisiert. Mein Vertrauen in Tek wurde nicht enttäuscht. Leider war Kerris durch die Maschen unseres Ermittlungsnetzes geschlüpft. Er hatte sich ausrechnen können, dass es bis zu seiner Enttarnung nur noch eine Frage der Zeit war.
    Ich dachte daran, dass ein Kontingent Soldaten der SolAb sowie Santjun und Naileth Simmers in Bereitschaft waren, um nach der Entlarvung des Verräters augenblicklich losschlagen zu können. Nach aktuellem Stand der Dinge konnte ich Entwarnung für sie geben. Da sich der Verräter überhaupt nicht auf der Erde aufhielt, vermochten sie nichts dazu beizutragen, ihn dingfest zu machen.
    Du hättest in Erwägung ziehen müssen, dass der Kollaborateur nicht zwangsläufig von Larsaf III seine Fäden zieht , warf mir der Extrasinn vor.
    Die Wahrscheinlichkeit für seine Anwesenheit in Quinto-Center war verschwindend gering , verteidigte ich mich.
    Nicht so gering, wie du annahmst, du Narr. Ich schreibe diese Nachlässigkeit in deiner Kalkulation deinem Schwächezustand zu.
    »Wieso ist Kerris nach Olymp geflohen?« Gucky lümmelte sich mit verschränkten Beinen in meinem für seine Körpermaße viel zu großen Schreibtischsessel. »Wir haben die besten Kontakte dorthin. Deshalb muss er damit rechnen, an unseren Oberarkoniden ausgeliefert zu werden, sobald er sich irgendwo sehen lässt.«
    »Olymp, Lepso oder sonst wohin. Er hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt, die sich ihm gerade bot.«
    »Ich wette einen Zentner Mohrrüben, dass es keine Bestätigung dafür gibt, dass Jöndal Kerris die KÖLN auf Olymp verlassen hat.«
    »Vermutlich hat er sich unbemerkt von Bord geschlichen.«
    »Schön dumm müsste er sein.«
    Ich drehte mich um und wandte mich dem Ilt zu. Er schwebte mit Hilfe seiner telekinetischen Fähigkeit einen Meter über der Sitzfläche des Sessels. »Worauf willst du hinaus, Gucky?«
    »Ich sehe schon, ihr traut euch

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