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Auch Du stirbst einsamer Wolf

Titel: Auch Du stirbst einsamer Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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noch nicht gerichtet hatte. Also zurrte ich das Ruder fest, ging nach vorne und richtete den Anker so gewissenhaft, wie ich nur konnte.
    Dann ging ich wieder zurück an das Steuer und schaute auf das Land, das schon ziemlich nah war. Nun konnte ich schon erkennen, daß die paar Häuser ein Dorf war, und ich nahm mir vor, dort in der Nähe zu ankern und mir die Sache anzusehen.
    Ich fuhr in eine kleine Bucht hinein und ankerte dort meine Jacht. Davor hatte ich das Segel herunter gemacht und war mit dem Motor hineingefahren. Es war ein Kinderspiel, dort zu ankern, und ich freute mich, daß ich mein Schiff so gut beherrschte. An Bord hatte ich ein kleines Schlauchboot mit allem Zubehör gefunden, das ich aufpumpte, um damit an Land zu fahren. Das kleine Ruderboot hatte ich unterwegs losgebunden. Dann wusch ich mich anständig, zog mir ein paar neue Kleider an, damit ich aussah wie ein anständiger Mensch, packte mir ein paar Sachen zusammen, da ich die Nacht an Land verbringen wollte, machte die Kajüte zu, setzte mich in das Schlauchboot und fuhr hinüber. Das Schlauchboot verstaute ich in einer Ecke, damit man es nicht gleich sah, wenn man daran vorbeiging. Dann suchte ich mir einen Weg, der in das Dorf führte, das nicht weit von meiner Anlegestelle entfernt war. Es führte ein kleiner Trampelpfad hinauf zur Hauptstraße, die ins Dorf führte. Von der Hauptstraße aus konnte ich einen Blick auf meine Jacht werfen. Sie lag still da wie eine kleine Königin. Langsam lief ich auf der Straße ins Dorf hinein. Als ich die ersten Häuser hinter mir gelassen hatte, mußte ich feststellen, daß dieses Dorf gar nicht so klein war, wie ich gedacht hatte. Aber das sollte mir nur recht sein, denn um so leichter würde ich dort ein Mädchen aufgabeln können.
    Die Leute, die mir begegneten, sahen nicht gerade wie Afrikaner aus, aber ich machte mir keine Gedanken darüber.
    Erst als ich die Schilder mit den Aufschriften sah, kam mir die Sache ein wenig spanisch vor. Es war alles auf französisch, und ich dachte, daß ich wieder in Frankreich wäre. Als ich dann vor einer Landkarte stand, auf der eine Insel abgebildet war, wußte ich, wo ich mich befand. Es gab keinen Zweifel daran, daß ich in Korsika war und somit immer noch in Frankreich. Ich war also noch nicht in Afrika. Aber ich war dennoch nicht enttäuscht. Ich nahm mir vor, Korsika ein wenig zu besichtigen. Sofort kaufte ich mir eine Landkarte und setzte mich ins nächste Café. Dort schaute ich mir die Karte an, und ich beschloß, die ganze Küste hinunterzufahren und ab und zu halt zu machen.
    Danach ging ich in ein Lokal essen und erkundigte mich beim Wirt, wo eine Bar oder Discothek in diesem Ort wäre.
    Eine Disco gab es nicht, aber dafür ein Tanzlokal und ein paar kleine Bars. Nach dem Essen ging ich zuerst an einem Hotel vorbei und bestellte mir dort ein Zimmer. Dann machte ich mich auf den Weg zu diesem Tanzlokal. Als ich dort ankam, mußte ich feststellen, daß sich eine ganze Menge Freiwild herumtrieb, und ich wußte, daß ich diese Nacht nicht alleine schlafen würde. Dieses Dorf war ein kleiner Urlaubsort, und da es Sommer war, befanden sich schon eine ganze Menge Touristen dort. Ich ging also in das Tanzlokal hinein, denn ich wußte, daß die Urlaubsweiber gerne flirteten, und so sagte ich mir, daß die Jagd beginnen konnte. Ich saß kaum eine Viertelstunde im Lokal, als das erste Mädchen zu mir kam, mich anschaute und fragte, ob ich mit ihr tanzen wollte.
    Natürlich wollte ich, und so stand ich auf und ging mit ihr auf die Tanzfläche.
    Ich nahm mir vor, daß ich diese kleine Biene diese Nacht vernaschen würde, denn sie sah gut aus und schien in dieser Beziehung ziemlich freizügig zu sein. Ich hatte sie bald im Arm. Sie war eine Schweizerin, die Urlaub auf Korsika machte und wie sie mir verriet, ganz alleine. Daß sie alleine war, fand ich gut, denn ich war scharf wie Nachbars Lumpi. Als sie mich fragte, was ich auf Korsika machte, sagte ich ihr, daß ich mit meinem Schiff hier sei und ebenfalls nur Urlauber wäre. Das
    »meinem Schiff« betonte ich natürlich ganz gewaltig, und sie dachte, ich hätte eine Menge Geld. Am Abend, als wir im Hotel waren, hatte ich sie auch schon im Bett, was meiner Meinung nach diese zwei betonten Wörter fertiggebracht hatten.
    Am nächsten Morgen stand ich spät auf. Sie schlief immer noch, obwohl ich ein wenig Lärm machte, als ich meinen Arsch aus dem Bett schwang. Ich weckte sie, und wir frühstückten zusammen.

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