Auch Du stirbst einsamer Wolf
lachen mußte.
»Du nimmst also an?«
»Natürlich! Mit größtem Vergnügen.«
Dabei dachte ich aber schon an ein anderes Vergnügen, was ich ihr aber nicht sagte, denn man soll nicht mit der Tür ins Haus fallen.
»Wollen wir hier essen oder irgendwo hinfahren?«
»Mir wäre es lieber, wenn wir irgendwo hinfahren würden, denn ich will etwas von der Insel kennenlernen.«
»Also gut, dann fahren wir irgendwo hin. Ich kenne ein ganz gutes Lokal, in das wir gehen können.«
»Okay, das Lokal mußt sowieso du aussuchen, denn ich kenne mich hier nicht aus. Du bist also mein Fremdenführer.«
»Warte hier einen Augenblick, ich will mir schnell etwas anderes anziehen.«
»In Ordnung, ich warte.«
»Es dauert nicht lange.«
Dann verschwand sie aus dem Zimmer, und ich ging an das Fenster und schaute über das Meer. Da die Türe zur Terrasse offenstand, ging ich hinaus und schaute hinunter. Unter mir schaukelte ganz leicht meine Jacht. Sie war nun mein Eigentum, und ich war stolz darauf. Ich versank in Gedanken, als ich auf einmal von Jenny angesprochen wurde:
»Ich habe schon gedacht, du wärst gegangen, als du nicht mehr im Zimmer warst.«
»Ich habe nur ein bißchen die Aussicht bewundert.«
»Wir können jetzt gehen, bevor meine Eltern wieder da sind.
Sonst kommen wir nicht mehr aus dem Haus.«
»Also gehen wir.«
Ich hakte mich bei ihr ein, und wir gingen aus dem Haus. Vor der Garage blieb ich stehen, und sie holte den Wagen heraus.
Es war ein dicker BMW, was ich mir schon gedacht hatte, denn sie fuhr bestimmt keinen Gogo, wenn sie in einem solchen Haus lebte. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz, und sie fuhr los.
Sie fuhr die Küstenstraße entlang und machte bald vor einem Restaurant halt, das genau am Meer lag. Dort stiegen wir aus und gingen in das Lokal. Es war sehr gemütlich eingerichtet und ich dachte sofort an das Lokal von Rene in Nice, das auch sehr schön war. Es hatte eine wunderbare Aussicht auf das Meer, und wenn man genau hinhörte, konnte man das Rauschen der Wellen hören. Ich sah, daß das Lokal auch eine Terrasse hatte und sagte deshalb zu Jenny:
»Laß uns auf die Terrasse gehen. Dort ist es viel schöner.«
»Das wollte ich auch gerade vorschlagen.«
Also suchten wir dort einen Tisch und setzten uns. Dann kam auch schon der Kellner, und wir bestellten eine Flasche Wein und wollten die Speisekarte haben.
Als wir gegessen und noch ein wenig gesprochen hatten, schlug ich Jenny vor, mit mir Brüderschaft zu trinken. Sie wußte zwar nicht, wie es ging, aber sie wollte es trotzdem machen. Als wir getrunken hatten und ich ihr den Kuß gab, wie es üblich war, schaute sie mich erst entgeistert an und sagte dann:
»Nur deshalb wolltest du Brüderschaft trinken. Stimmt’s?«
»Genau! Hättest du es nicht auch gemacht?«
»Das weiß ich nicht, aber könnte schon möglich sein.«
Dann zwinkerte sie mir zu und sagte:
»Wollen wir noch einmal Brüderschaft trinken?«
»Natürlich, ich mach es gerne.«
Dann wiederholten wir die Zeremonie noch einmal, und diesmal war der Kuß schon ein wenig länger.
Als ich keine Lust mehr hatte, im Lokal sitzen zu bleiben, machte ich Jenny den Vorschlag, einen Spaziergang zu machen, womit sie sofort einverstanden war. Wir liefen Hand in Hand den Strand entlang, blieben ab und zu stehen und hatten uns in den Armen.
Schließlich schlenderten wir wieder zum Auto zurück. Als wir beim Wagen ankamen, setzte ich mich an das Steuer, denn ich hatte weniger getrunken als Jenny. Es war ein Automatic, und so war es keine Schwierigkeit den Wagen zu fahren, auch wenn man angetrunken war und ihn nicht kannte.
Vor der Villa von Jennys Eltern stellte ich das Auto ab. Sie wollte nicht ins Haus gehen, sondern unbedingt mit mir auf die Jacht gehen. Daß sie gestohlen war, konnte keiner merken, und so hatte ich nichts dagegen. Also gingen wir gleich zur Bucht hinunter und setzten mit dem Schlauchboot über. Das erstemal in meinem Leben trieb ich es auf einem Schiff. Das sanfte Hin-und Hergeschaukel brachte einen richtig in Stimmung. Aber wir schliefen bald ein. Ich hatte Jenny die ganze Nacht im Arm, als wenn ich Angst gehabt hätte, sie würde mir weglaufen. Als ich am Morgen aufwachte, hielt ich sie immer noch fest. Ich machte für uns Kaffee und deckte den kleinen Tisch zum Frühstück, Ich hatte alles auf dem Schiff, und Jenny staunte, was man alles auf einer Jacht machen konnte. Sie hatte einen makellosen Körper, den sie beim Frühstück nicht verdeckte,
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