Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
verschlossen. Zum zweiten Mal bereitete sich die Mannschaft der Seeker darauf vor, mit ihrem Schiff zu fliehen; nur dass sie diesmal die Flucht nicht vor einem anderen Volk, sondern vor ihrem eigenen ergriffen. Wie Wuu doch diese Situation genießen würde, dachte Ryo, und seine Gedanken beschäftigten sich liebevoll mit dem alten Poeten und wünschten, er wäre anwesend, um Rat zu geben und ihr Gefährte zu sein.
    Ich hatte zwei menschliche Gefährten der gleichen Qualität, erinnerte er sich. Nur dass jetzt einer von ihnen tot ist, meinetwegen.
    Es gab wirklich keinen Alarm, und auch keine Fallen. Aber als die Manövriermaschinen der Seeker anliefen und die Kabel, die sie mit dem Energiesystem der Station verbanden, abgeworfen wurden, erwachten einige Teile der Weltraumstadt schnell zum Leben.
    Ryo stand im Kontrollraum und beobachtete seine Freunde. Bonnie stürzte sich in ihre Arbeit und wurde zu einem gefühllosen Teil ihrer Einsatzstation. Dr. Bhadravati lief auf und ab und verhielt sich so, als wüsste er nicht, was er mit seinen Fingern tun sollte. Da er der Mannschaft nicht angehörte, war er in diesem Augenblick ebenso nutzlos wie Ryo. Nur dass er im Gegensatz zu Ryo danach gierte, irgend etwas zu tun.
    Was aus den Lautsprechern hallte, war nicht überraschend: »Ihr dort an Bord der DSR Seeker, bitte melden! Sie haben sich von der Station gelöst, und Ihre Schienen laufen. DSR Seeker ist dazu nicht autorisiert. Wer ist an Bord, bitte DSR Seeker, bitte kommen!«
    »Hier ist Captain Elvira Manuela de Ioa de Sanchez. Ich spreche für die DSR Seeker. Ich erhielt Order, die ich hiermit bestätige, den Sublicht-Antrieb und das Lebenserhaltungs-System vor dem Start nach C-III zu überprüfen. Dort soll eine Überholung in Vorbereitung des nächsten Ex-Fluges stattfinden. An Bord alles okay. Bedaure Verwirrung.« Sie schaltete ab. »Das sollte die eine Weile beschäftigen.«
    Tatsächlich war die Station bereits zu einer winzigen Scheibe vor der reflektierenden Seite von Centaurus VII zusammengeschrumpft, als die Lautsprecher erneut krächzten. Die Stimme, die diesmal zu hören war, war tiefer und eindringlicher als die des diensthabenden Verbindungsoffiziers.
    »Seeker, hier spricht Colonel G. R. Davis, Kommandant der Centaurus-Station. Sie erhalten hiermit Anweisung, unverzüglich zum Stützpunkt zurückzukehren. Wir haben den KommandoComputer und die Ex-Kontrolle auf C-V überprüft. Die Überholung der Seeker ist erst in sechs Wochen fällig.«
    »Ich weiß«, erwiderte Sanchez ruhig. »Wir hatten uns überlegt, dass wir etwas früher starten und die Seeker langsam hereinbringen sollten, um die Systeme gründlich zu überprüfen, falls es irgendwelche Probleme geben sollte. Ich bin froh, wenn ich die alte Kiste los bin.«
    »Sie werden sie für immer los sein - und jedes andere zukünftige Kommando auch, wenn Sie nicht sofort zurückkommen!« Im Hintergrund waren Stimmen zu hören.
    Jetzt war am Lautsprecher eine andere Stimme zu vernehmen. Ryo erkannte sie; sie gehörte dem Eint-Ältermenschen.
    »Seeker, hier spricht Dr. Rijseen, Leiter der Direktkontaktgruppe des speziellen Xenologie-Projektes hier auf der Station. Wir haben entdeckt, dass das Alien sich nicht in seinem Quartier befindet. Eine gründliche Durchsuchung der Station hat stattgefunden. Es ist zwar möglich, dass er sich irgendwo versteckt hält, wir haben jedoch Grund zu der Annahme, dass er sich an Bord der Seeker befindet, und zwar nicht als blinder Passagier. Wir werden weiterhin von dieser Annahme ausgehen, bis man uns vom Gegenteil überzeugt hat.«
    Der junge Xenologe trat vor. Sanchez musterte ihn prüfend und nickte dann langsam. Bhadravati sprach in Richtung auf das Mikrofon.
    »Ryozenzuzex ist an Bord, Maarten.«
    »Jahan, sind Sie das? Ich habe mich schon gefragt, wohin, zum Teufel, Sie gerannt sind, als der Alarm kam. Was geht hier vor?«
    »Nun, wissen Sie, das ist seltsam«, begann der junge Wissenschaftler. Ryo konnte erkennen, dass er sehr nervös und unsicher war. Seiner Stimme war davon nichts anzumerken, aber an seiner Haltung und seinen Bewegungen, die Ryo viel besser zu lesen verstand als die meisten Menschen, war das zu erkennen. »Aber der Käfer, wie viele ihn nennen, hat einmal das Leben jedes Mannschaftsmitgliedes dieses Schiffes gerettet.«
    »Das ist alles wohlbekannt. Was hat das mit dem unerlaubten Handeln der Mannschaft zu tun?« Der Ältere sprach mit einer vorgetäuschten Ignoranz, die selbst ein AAnn bewundert

Weitere Kostenlose Bücher