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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dass Alec ihre Anwesenheit nicht zur Kenntnis nehmen würde, und schließlich versprach sie ihrem Schöpfer zwanzig Gebete, wenn er ihren dämonischen Mann veranlasste, etwas langsamer zu reiten.
    Aber der Allmächtige war nicht bereit, so ein Geschäft abzuschließen. Das merkte Jamie, als sie Mary und Daniel einholten. Alec übernahm die Führung, ohne das Tempo zu drosseln, und Jamie folgte ihm. Hinter ihr saß Mary zusammengesunken im Sattel, und Daniel bildete die Nachhut.
    Jamie wusste, dass er diese hohe Geschwindigkeit aus ganz bestimmten Gründen beibehielt. Man erzählte sich schlimme Geschichten von Räuberbanden, die über ahnungslose Reisende herfielen. Ein Krieger ritt voran, um die Frauen vor einem Überraschungsangriff zu schützen, der zweite gab ihnen Rückendeckung. O ja, sie verstand das alles, aber diese Erkenntnisse befreiten sie nicht von ihrer Sorge um Mary.
    Nach zwei Stunden brach ihre Schwester zusammen. Jamie war stolz auf sie, weil sie so lange klaglos durchgehalten hatte. Mary hasste Unannehmlichkeiten und körperliche Anstrengungen.
    »Jamie?«, jammerte sie. »Ich muss mich ein bisschen ausruhen.«
    »Nein, Mädchen!«, rief Daniel, und Jamie traute ihren Ohren nicht. Wie konnte er so grausam sein? Als sie sich umdrehte, sah sie, dass er entschieden den Kopf schüttelte. Marys schmerzverzerrtes Gesicht bestärkte sie in ihrem Entschluss. Sie schaute wieder nach vorn und wollte ihren Mann um eine kurze Rast bitten. Im selben Augenblick hörte sie einen schrillen Schrei. Erschrocken spähte sie über die Schulter.
    Das Pferd ihrer Schwester folgte ihr immer noch – aber ohne Mary. Alle hielten an, sogar der Laird.
    Als Alec und Jamie abgestiegen waren, beugte sich Daniel bereits über seine Frau. Die arme Mary lag in einem dichtbelaubten Gebüsch am Rand einer kleinen Lichtung. Behutsam zog er sie auf die Beine. »Bist du verletzt, Mädchen?«, fragte er besorgt.
    Sie strich sich das Haar aus den Augen. »Nur ein wenig.«
    Blätter hingen in ihren Locken, und er ließ sich Zeit, während er sie herauszupfte. Sein zärtliches Lächeln entging Jamie nicht, und sie beschloss, ihm wenigstens ein paar gute Eigenschaften zu bescheinigen.
    »Was zum Teufel ist geschehen?«, fragte Alec hinter ihr.
    Beim Klang seiner schrillen Stimme zuckte sie zusammen, dann drehte sie sich zu ihm um. »Mary ist vom Pferd gefallen.«
    »Was?«
    »Sie ist vom Pferd gefallen.«
    Ungläubig starrte er sie an.
    »Sie ist Engländerin, mein Freund!«, erklärte Daniel. »Oder hast du das vergessen?«
    »Was hat denn das damit zu tun?«, fragte Jamie, blickte von einem Krieger zum anderen und merkte, dass beide die Lippen zusammenpressten, um nicht zu lachen. »Sie hätte sich das Genick brechen können«, murmelte sie.
    »Sie lebt noch«, stellte Alec fest.
    »Das ist reiner Zufall!«, fauchte sie, wütend über seinen kalten Gleichmut.
    »Jetzt ist alles wieder in Ordnung«, meinte Daniel beschwichtigend. »Es geht dir doch gut, Mary?«
    »Ja.« Mary errötete, weil sie die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog.
    »Es geht ihr nicht gut!«, widersprach Jamie und wandte sich wieder zu Alec. Inzwischen war er so nahe an sie herangetreten, dass sie gegen ihn stieß. Rasch wich sie zurück, musste aber immer noch den Kopf in den Nacken legen, um in seine Augen zu schauen. »Mary ist aus dem Sattel gestürzt, weil …« Sie verstummte. Soeben hatte sie goldene Punkte in seinen Augen entdeckt, die sie verwirrten. Sie richtete ihren Blick auf seine Brust und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
    »Weil?«, fragte er.
    »Mary ist zu erschöpft, um weiterzureiten, Mylord. Sie muss sich ausruhen. An so lange Wegstrecken ist sie nicht gewöhnt.«
    »Und du? Bist du’s gewöhnt, so lange zu reiten?«
    »Meine Gepflogenheiten stehen hier nicht zur Debatte. Es geht um Mary. Du siehst doch, wie müde sie ist! Ein paar Minuten können keine allzu große Rolle spielen.« Sie sah kurz in sein Gesicht und überlegte, womit sie die finsteren Furchen in seiner Stirn hervorgerufen hatte. Dann erklärte sie seiner Brust: »Meine Schwester ist eine feine Dame und demzufolge sehr zart besaitet.«
    »Und du bist keine feine Dame?«
    »Doch – natürlich bin ich das«, stammelte sie. Er drehte ihr mit Absicht das Wort im Mund herum. »Wie unfreundlich von dir, etwas anderes anzudeuten!« Sie wagte wieder einen Blick nach oben und sah Alec lächeln. Offenbar wollte er sie nicht kränken. Sein Lächeln nahm ihr den Atem.
    »Bist du immer so

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