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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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konnte, wandte er sich ab. »Jetzt gehe ich besser zu Angus zurück. Ich soll auf ihn aufpassen, bis Gavin mit Elizabeth zurückkommt.«
    »Danke für Ihre Hilfe!«, rief Jamie ihm nach, während er die Treppe hinabstieg.
    Das Mädchen braucht endlos lange, dachte er eine knappe Stunde später. Immer wieder schaute er zum Balkon hinauf. Was mochte Jamie da oben treiben? Sobald Elizabeth die Halle betrat, beschloss er nachzusehen, womit sich die Hausherrin beschäftigte.
    Sie hielt sich immer noch im zweiten Raum auf Zwei Kerzen brannten, und Jamie kniete vor der Truhe. Sie schloss gerade den Deckel, als Vater Murdock die Schwelle überquerte. »Haben Sie etwas Brauchbares gefunden?«, erkundigte er sich. Sie sah zu ihm auf, und da merkte er, dass sie weinte. »Was ist denn los?«
    »Ich bin so albern … Sie ist tot, und ich habe sie nicht einmal gekannt. Trotzdem trauere ich um sie, als wäre sie meine Schwester gewesen. Würden Sie mir von Helena erzählen, Vater?«
    »Das wäre Alecs Aufgabe.«
    »Bitte!«, flehte Jamie. »Ich muss wissen, was geschehen ist. Alec hat sie sicher nicht getötet.«
    »Großer Gott, nein! Wo haben Sie diesen Unsinn gehört?«
    »In England.«
    »Helena nahm sich das Leben. Sie sprang von der Klippe oberhalb der Weide in die Tiefe hinab.«
    »Könnte sie einen Unfall erlitten haben? Vielleicht ist sie ausgeglitten und hinuntergestürzt.«
    »Es war kein Unfall. Sie wurde beobachtet.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht, Vater. War sie so unglücklich?«
    Der Priester senkte den Kopf. »Sie muss sehr unglücklich gewesen sein, aber sie verbarg ihre Gefühle. Jetzt weiß ich, dass wir nicht genug auf sie geachtet haben. Annie und Edith glauben, sie hätte den Selbstmord bereits an ihrem Hochzeitstag geplant.«
    »Glaubt Alec das auch?«
    »Ich nehme es an.«
    »Ihr Tod muss ihn tief getroffen haben.«
    Vater Murdock stimmte nicht zu, aber in seinem Herzen gab er ihr Recht. Alec weigerte sich immer noch, über Helena zu sprechen, und das wies daraufhin, dass er den Verlust noch nicht überwunden hatte.
    »Warum bringt eine Frau all ihren kostbaren Besitz ins Haus ihres Mannes mit, wenn sie freiwillig aus dem Leben scheiden will? Sogar Babysachen hat sie eingepackt. Und schöne Leinenstoffe. Finden Sie das nicht merkwürdig, Vater?«
    »Vielleicht war sie nicht ganz klar im Kopf.«
    »Das bezweifle ich. Es war kein Selbstmord, sondern ein Unfall.«
    »Sie haben ein weiches Herz, Mädchen, und wenn es Sie erleichtert, diese Version für richtig zu halten, werde ich auch daran glauben.«
    Er half ihr auf die Beine, und sie blies die Kerzen aus. Dann stieg sie mit ihm die Treppe hinab. »Ich werde jeden Abend für ihre Seele beten, Vater«, versprach sie.
    Eine Dienerin rannte in die Halle, entdeckte Jamie und meldete: »Ihre Schwester ist da, Mylady!«
    Jamie drückte die Hand des Priesters. »Mary stattet mir einen Besuch ab. Würden Sie mich entschuldigen?« Ehe er nicken konnte, stürmte sie zum Ausgang. »Ich werde sie mit Ihnen bekannt machen!«, rief sie über die Schulter.
    Sobald sie ihre Schwester erblickte, erlosch ihr freudiges Lächeln, denn Mary war in Tränen aufgelöst. Jamie hielt vergeblich Ausschau nach Daniel. Offenbar war seine Frau allein hergekommen.
    »Wie hast du zu mir gefunden?«, fragte Jamie, nachdem sie ihre Schwester umarmt hatte.
    »Du bist es, die sich ständig verirrt – nicht ich.«
    »Ich verirre mich nie«, protestierte Jamie. »Hör jetzt zu weinen auf.« Sie merkte, dass sie von einigen Kincaid-Soldaten beobachtet wurden. »Gehen wir spazieren, dabei können wir ungestört reden. Du musst mir erzählen, was dich so bedrückt.«
    Mary ließ sich zur Außenmauer der Burg hinabführen.
    »Drei von Daniels Männern zeigten mir den Weg hierher«, berichtete Mary, als sie sich gefasst hatte. »Ich behauptete, mein Mann habe mir erlaubt, dich aufzusuchen.«
    »Du hättest nicht lügen dürfen. Warum hast du Daniel nicht einfach gesagt, dass du mich sehen willst?«
    »Diesem Mann kann man nichts sagen.« Mary wischte über ihre Augen. »Ich hasse ihn, und ich bin ihm davongelaufen.«
    »Das meinst du doch nicht ernst!«
    »Schau nicht so entsetzt drein. Ich hasse ihn wirklich. Er ist grausam und gemein. Wenn ich dir schildere, was geschehen ist, wirst du ihn auch verabscheuen.«
    Sie erreichten eine schmale Maueröffnung und setzten sich auf ein steinernes Sims.
    »Sag mir, was passiert ist«, bat Jamie. »Hier sind wir ganz allein.«
    »Es

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