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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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erwischt hast. Du musst ihn also glauben machen, dass du dahinter gekommen bist und er wird es zugeben.“
    „Und wenn nicht?“ Vielleicht bildete ich mir ja doch alles nur ein und wir führten eine glückliche Beziehung. Hannah zuckte mit den Schultern.
    „Es ist natürlich riskant, denn wenn er eine einleuchtende Erklärung hat und wir Unrecht haben, habt ihr ein Problem. Dann würde ich auf vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit plädieren und mich hunderttausend Mal entschuldigen.“
     
    Ich war von den neuen Erkenntnissen zu erschüttert, um einem Streit mit Ken vorzubeugen. Ich wollte wissen, ob er mich tatsächlich betrog und hoffte inständig, dass das nicht der Fall war. Mir blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis Ken von seiner „Geschäftsreise“ wieder nach Hause kam.
    Nachdem Karin und Maria sich verabschiedet hatten, heckte ich mit Hannah einen Schlachtplan aus. Hannah machte mir bewusst, dass ich mich so verhalten musste, als wüsste ich mit Sicherheit über seinen Seitensprung Bescheid. Er durfte nicht merken, dass ich lediglich den Verdacht hatte, sondern sollte sich in die Ecke gedrängt fühlen, damit er gestehen würde. Mir war sehr unwohl bei der Sache, denn ein nicht unerheblicher Teil in mir glaubte an seine Treue. Ken würde doch nicht unsere Ehe wieder aufs Spiel setzen! Es hatte sich alles so toll eingespielt. Ich hatte den Schritt gewagt, meine Wohnung und somit einen Teil meines selbstbestimmten Lebens wieder aufzugeben, um bei ihm zu sein. Ich zog ernsthaft in Erwägung, alle Kartons wieder einzupacken und in meine Wohnung zurückzukehren, solange sie noch leer stand. Andererseits hoffte ich noch immer auf ein Missverständnis. Schließlich war er nach Deutschland gezogen, nur meinetwegen! Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie er so etwas aufs Spiel setzen konnte.
    Allerdings hörte ich auch eine leise Stimme in mir, die die ganze Zeit flüsterte „Aber es könnte sein, er hat dich früher schon betrogen, obwohl du dachtest, dass alles gut sei.“
    Ich würde herausfinden müssen, was die Wahrheit war. Das war ich mir selbst schuldig! Ihn einfach darauf anzusprechen würde ins Leere laufen. Natürlich würde er alles leugnen.
    Es wäre einfacher gewesen, wenn ich Beweise gehabt hätte, aber ich kannte Ken gut genug, um zu wissen, dass er normalerweise sehr umsichtig war, wenn er seine Treffen plante.
    „Lass uns doch erst einmal herausfinden, ob er wirklich auf Geschäftsreise ist.“
    „Wie das denn?“
    „Ich könnte ja Theo mal fragen, wenn du willst.“
    „Wen?“
    „Theo, Kens Chef. Er wird doch wissen, ob Ken beruflich unterwegs ist. Außerdem ist er ein IT-Genie. Vielleicht kann er nachvollziehen, ob Ken ein Online-Ticket gekauft hat.“
    Ich bekam Magenschmerzen.
    „Wir können doch nicht Kens Chef einschalten.“
    „Ach, Theo ist bestimmt Feuer und Flamme. Der liebt Firmenklatsch.“
    „Nein, Theo hat damit nichts zu tun. Außerdem haben wir doch alles daran gesetzt, ihm diese Verbindung zu verschweigen“, setzte ich an. „Ich meine, was ist, wenn Ken dadurch berufliche Nachteile bekommt?“
    Hannah sah mich schief an. „Ich glaube, das sollte jetzt erstmal unser geringstes Problem sein. Die Situation hat sich geändert! Wichtig ist jetzt, dass wir die Wahrheit herausfinden.“
    „Lass uns doch lieber selbst erst gucken. Vielleicht haben wir ja Glück“, antwortete ich. Hannah grinste mich siegessicher an. Offensichtlich hatte sie auch noch Spaß an dieser Aktion.
    „Gute Idee! Zeig mir mal euren Laptop.“
     
    Es war erschreckend, wie wenig wir uns anstrengen mussten, um Ken zu entlarven. Es reichte, die Seite der Deutschen Bahn aufzurufen und nach bestellten Tickets zu suchen. Er hatte ein Ticket von Oldenburg nach Cloppenburg gekauft. Abfahrt um 13:59 Uhr.
    „Um kurz nach zwei sollte sein Zug nach Bremen gehen“, erinnerte ich mich.
    „Und ich habe noch vorgeschlagen, dass wir ja noch einen Kaffee trinken könnten, weil wir so früh da waren, ich dumme Nuss.“
    „Woher solltest du denn wissen, dass er schnell zu einem anderen Zug muss?“ Hannah schüttelte den Kopf.
    „Bis vor ein paar Stunden mochte ich Ken eigentlich sehr gerne.“
    „Frag mich mal. Wir sollten ihn auf frischer Tat ertappen, damit wir uns sicher sein können“, sagte ich langsam.
    Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass wir uns irrten.
    „Gehen wir einmal davon aus, dass er regelmäßig nach Cloppenburg zu einer Frau fährt“, begann

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