Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
als Aristokrat aus Xxamer Zu?«
    Xxamer Zu war die unbedeutendste Brutstätte im Fangbereich der Dschungelkrone, vielleicht sogar in unserer gesamten Nation. Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht genug.«
    Wir hockten schweigend nebeneinander. Nicht weit von uns rauschte der unsichtbare Wasserfall gurgelnd in das Becken.
    »Was werden sie tun?«, krächzte ich. Ich schüttelte mich, als ich die Frage stellte, und mir lief eine Gänsehaut über den ganzen Körper.
    Gelbgesicht starrte mich im Nebel an.
    »Ich war hier, als Ka ankam«, erwiderte sie leise. »Damals war ich dreizehn und von dem Spektakel überwältigt. Es wimmelte hier von Dienern in glänzendem roten Satin, die überall große, weiße Pavillons errichteten. Jährlinge brüllten sich mit schäumenden Mäulern an, und überall schlenderten Drachenjünger umher, die fetten Kinne auf die Brust gesenkt, damit der Wind ihre Hüte nicht wegblies. Und inmitten des Trubels stand Ka, neben dem das Chaos winzig aussah, voller Verachtung, als die Lehrlinge des Cinai Komikon seine Flügel fesselten. Sie hatten ihn hierhergeflogen, natürlich mit Drogen ruhig gestellt. Unser Ka war wirklich recht lebhaft, nicht so wie die anderen, altersschwachen Bullen, die normalerweise in unseren Konvent kommen.«
    Sie wandte sich mir zu.
    »Hast du jemals einen Drachenbullen fliegen sehen, Zar-shi? Es ist, als würde ein mit Juwelen besetzter Berg anmutig aus dem Himmel herabschweben. Wenn du das gesehen hättest, würdest du dich auch nach einem intimeren Kontakt mit einer solchen Gottheit sehnen.«
    Sie schüttelte den Kopf und starrte wieder in den Nebel.
    »Die Schüler des Cinai Komikon haben an dem Tag wirklich hart gearbeitet. Ein Drachenjünger hat uns Onai auf den Dachboden getrieben, aber ich habe trotzdem durch ein Loch in der Wand zugesehen. Boj-est hat mir eine Ohrfeige gegeben, weil ich dem Tempelstatut nicht gehorchte, obwohl sie damals noch gar nicht unsere Konventälteste war. Keine von uns durfte die Prozedur mit ansehen. Unsere Blicke würden den Allerheiligsten Heiligen Dienst beschmutzen.«
    Sie zog ihren stockigen Umhang fester um ihre Schultern. »Bis zum Morgengrauen des nächsten Tages hatten die Schüler eine Seite der Rotunde geöffnet. Die Steine lagen herum, als hätte die Erde sie ausgestoßen. Sie hatten wirklich alle Hände voll zu tun, Ka dazu zu bringen, in die Rotunde zu gehen! Blaspfeile, Maulstöcke, Ketten und selbst Jährlinge … nichts konnte ihn dazu bewegen, hineinzugehen. Das war vielleicht ein Allerheiligster Dienst! Es ähnelte eher einer blutigen Rauferei! Singende Mönche, elegant gekleidete Drachenjünger, selbst Seine Hochverehrte Exzellenz, der Ranreeb persönlich … Ka interessierte das alles nicht. Eine Klauevoll Männer wurde bei dem Versuch verletzt, ihn in die Rotunde zu schaffen. Einer ist sogar gestorben.«
    Mein Herz schlug gegen meine Rippen wie ein Schmetterling, der in einem Netz gefangen war.
    »Es hat drei Tage gedauert, bis sie Ka endlich drinnen hatten. Wir Onai waren die ganze Zeit auf dem Dachboden eingesperrt und durften ihn nicht verlassen. Außer nachts, wenn man uns erlaubte, den alten Cuhan zu füttern, der damals unser einziger Kuneus war. Wir sind immer als Gruppe gegangen, nie weniger als acht Onai. Durch unsere bloße Zahl haben wir verhindert, dass uns geschah, was Kiz-dan widerfahren ist.«
    Sie verstummte.
    Ihre Geschichte war zu Ende.
    Kiz-dans Vergewaltigung hatte ich nicht vergessen, und ich stellte mir vor, wie die Maurer den betäubten Ka, der zwar impotent war, aber noch jung, in seinem Gefängnis einmauerten.
    »Sie werden uns verhören«, fuhr Gelbgesicht plötzlich fort. Jedes ihrer Worte klang, als würde es leben, hätte Reißzähne und wäre viel zu schwer. »Getrennt. In ihren Zelten. Sie werden versuchen, uns zur Ehrlichkeit zu überreden. Die Ältesten von uns werden dabei vielleicht sterben. Vielleicht auch nicht. So hart, wie wir sind, wie geschrumpfte Nüsse, die man mit den Zähnen nicht zerbeißen kann. Vielleicht sterben auch nur die Jüngsten. Sie sind zu verletzlich, haben noch zu viel Hoffnung.«
    Ich versuchte zu schlucken, aber mein Mund war so trocken wie Baumrinde.
    »Sehr wahrscheinlich wird eine von uns während dieser Verhöre gestehen«, fuhr Gelbgesicht fort. »Sie wird alles gestehen, ganz gleich was. Nur um den Methoden zu entgehen, mit denen sie ihren Fragen Nachdruck verleihen.«
    »Vielleicht«, erwiderte ich heiser, »stellen sie ja auch fest, dass wir

Weitere Kostenlose Bücher