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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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seines Körpers sich auf unmissverständliche Weise anspannten.
    Er wollte mehr als nur einen einfachen Kuss. Er wollte Chelsie. Bei diesem Gedanken wurden ihm der Grund seines Besuchs und die nüchterne Realität schlagartig wieder bewusst, und seine Finger, die Chelsies Sweatshirt umklammert hielten, erschlafften. Er ließ los und trat zurück.
    Chelsie sah ihn einfach nur an. Ihre feuchten Lippen schienen sich über seinen plötzlichen Versuch, sich zusammenzureißen, zu mokieren. Er war ein verdammter Narr gewesen, auf eine Frau hereinzufallen, die ihn maßlos ärgerte und mit dem Leben eines Kindes spielte, indem sie leichtfertige Hilfsangebote machte, die sie wieder zurückzog, wenn man sie beim Wort nehmen wollte. Die Erinnerung daran ließ Griff so weit vor ihr zurückweichen, wie es die schmale Diele erlaubte.
    »Also?«, fragte er, ohne das Fünkchen Ungeduld in seiner Stimme zu verbergen. Alles war besser als die Funken, die gerade geflogen waren. Die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen war ein kleines, aber lästiges Übel, das er mit genügend Willenskraft in den Griff bekommen konnte. Und nachdem Chelsie seine Nichte mit ihren Problemen einfach allein lassen wollte, sollte ihm das nicht allzu schwerfallen. Zumindest redete er sich das ein, denn er wusste, dass er lächerlich viel Zeit darauf verwenden würde, sich selbst immer wieder davon zu überzeugen.
    »Also was?«, fragte Chelsie mit nicht gerade sicherer Stimme.
    »Ich war auf dem Weg hinaus. Du bist mir gefolgt. Ich nehme an, du wolltest etwas von mir.«
    Seine Wortwahl ließ sie dunkelrot anlaufen, doch es sprach für sie, dass sie seinen Sarkasmus einfach ignorierte.
    »Komm zurück und setz dich«, sagte sie. »Wir sind noch nicht fertig.« Dann kreuzte sie die Arme vor der Brust und erwiderte seinen starren Blick.
    »Ich habe meine Antwort bereits.«
    »AberdukennstdieGründenicht.Ichmöchtesiedirerklären,alsosetzdichundhörmirzu,nureineinzigesMal.«Kopfschüttelndrauschtesieanihmvorbei,undderausgesprochenweiblicheDuft,derhinterihrherwehte,trafihnwieeinSchlagindieMagengrube.WardasFlieder?GriffunterdrückteeinStöhnen.ChelsieRussellstellteseineSelbstbeherrschungaufeineharteProbe.
    Als er hörte, dass sie sich räusperte, schaute er zu ihr hinüber. Sie stand mitten im Wohnzimmer und winkte ihn zu sich. »Wie kannst du Rechtsanwalt sein, wenn du nicht gelernt hast zuzuhören?«, fragte sie.
    Dabei hörte er jedem zu – außer Chelsie. Bei ihr handelte er, ohne zu überlegen. Das hieß jedoch, dass er ohne Rücksicht auf die Fakten unschöne Schlüsse zog. Selbst wenn er sich anhörte, was sie zu sagen hatte, tat er ihre Worte als unwichtig ab.
    Immerhin war er so weit gegangen, sie um ihre Hilfe zu bitten. Er hatte die Phase des Nachdenkens abgeschlossen und tatsächlich gewollt, dass sie seiner Nichte Gesellschaft leistete, also musste er in ihrem Charakter einen gewissen Anstand entdeckt haben. Trotz allem, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war, hatte Chelsie recht. Er schuldete ihr die Gelegenheit, sich zu erklären.
    Stöhnend folgte Griff ihr zurück ins Zimmer und nahm seinen Platz auf der Couch wieder ein. »Ich höre.«
    »Okay.« Chelsie beugte sich in ihrem Sessel vor. »Deine Bitte beinhaltet wesentlich mehr, als du ahnst. Der Vorschlag, dir einen festen Plan an die Hand zu geben, würde für keinen von uns funktionieren.«
    Durch und durch professionell. Offenbar hatte die Dame ihren Beinahe-Zusammenstoß locker verdrängt. Genau das hatte er auch vor. Also warum kehrte sein Blick immer wieder zu ihrem nach wie vor erhitzten Gesicht zurück?
    »Mein Leben ist … sagen wir einfach, es ist kompliziert«, erklärte Chelsie.
    »Inwiefern?«
    »Wegen meines Berufs. Ich arbeite zwölf, manchmal fünfzehn Stunden am Tag, auch am Wochenende. Und trotzdem hört die Arbeit nicht auf.«
    Dass sie die Karriere ihrer Nichte vorzog, sollte ihn nicht wundern. Bisher hatte Chelsie nur wenig Zeit mit dem kleinen Mädchen verbracht. Doch dieses Hindernis war leicht aus der Welt zu schaffen. »Du könntest doch abends zum Essen kommen. Essen musst du so oder so.«
    »Am Schreibtisch oder im Gehen. Im Moment habe ich mehr Mandanten, als mir lieb ist, und lange Abendessen würden mich nur noch weiter zurückwerfen.« Eine schlüssige Argumentation, doch aus irgendeinem Grund konnte sie ihm dabei nicht in die Augen sehen. Vielleicht wies sie ihn doch nicht so endgültig ab, wie sie ihn glauben machen wollte.
    So sicher, wie Alix unter

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