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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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einer weiteren unruhigen Nacht leiden würde, wusste Griff, dass er seine nächsten Worte bereuen würde. Aber sie waren ausgesprochen, ehe er darüber nachdenken konnte. »Ich könnte dir doch bei der Arbeit helfen, dir ein paar Fälle abnehmen.«
    Chelsie starrte ihn an. »Ich möchte dich nicht darum bitten … «
    »Hast du auch nicht. Ich hab’s angeboten.«
    »Aber warum?«
    Ich habe keinen blassen Schimmer . Seit dem Tag, an dem er Chelsie Russell im Gerichtssaal gegenübergestanden hatte, bis zu dem Augenblick, in dem er sie küsste, war nichts in seinem Leben erklärbar gewesen. Warum sollte es jetzt anders sein?
    »Wegen Alix«, erwiderte er. »Deiner Nichte.« Falls Chelsies Probleme echt waren und er jedes einzelne löste, hatte sie keine Veranlassung mehr, ihn abzuweisen. Mit einem Mal war ihm ihre Zustimmung aus ganz anderen Gründen wichtig als nur wegen Alix, auch wenn er diese Gründe nicht in Worte fassen wollte.
    »Ich weiß nicht.«
    »Denk darüber nach.«
    »Abgesehen von meiner Arbeit habe ich noch andere Verpflichtungen zu erfüllen. Nichts Wichtiges, aber dennoch.«
    Andere Verpflichtungen, dachte Griff mit einer seltsamen Mischung aus Unbehagen und Enttäuschung. Und einem Hauch Eifersucht? »Könntest du deinem Partner oder Lebensgefährten nicht erklären, dass du nur einem Freund einen Gefallen tust?«
    Chelsie grinste und ein amüsiertes Glitzern verscheuchte die dunklen Schatten in ihren Augen. »Nun bin ich also in den Stand einer Freundin erhoben? Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Ich meinte, es geht doch um Alix.«
    »Die gehört zur Familie.« Chelsies Mundwinkel hoben sich und ein leises Kichern entschlüpfte ihr.
    »Also?«, fragte Griff.
    »Anders als du haben einige von uns Verpflichtungen, die nicht gesellschaftlicher Natur sind.«
    »Was soll das heißen?« Seit sein Bruder verunglückt war, hatte Griffs Leben sich um eine zweijährige Göre und deren Launen und Wutanfälle gedreht. Für gesellschaftliche Verpflichtungen war in dieser Konstellation kein Platz gewesen.
    »Dass du einen gewissen Ruf hast.«
    »Sag bloß, du glaubst alles, was man dir erzählt?«
    »Nein, aber wenn man die Informationen meiner Eltern dazunimmt … «
    »Und weil du sie von deinen Eltern hast, stimmen sie natürlich.« Da die Lügen der Russells im Prozess entlarvt worden waren, schnaubte Griff abfällig bei den Worten. »Hast du deine Lektion nicht gelernt?«
    »Du hast recht.« Chelsie seufzte.
    EtwasanihrerStimmeverrietihm,dasssieihreElternbesserdurchschaute,alserangenommenhatte.DasunddieTatsache,dasssienichtdenabgehobenen,egoistischenLebensstilderRussellspflegte,sondernihreneigenenWeggegangenwar,machtensiefürihnglaubwürdig.
    Er beugte sich vor.
    »Entschuldige, dass ich so neugierig war«, sagte Chelsie, »aber du hast damit angefangen, nach persönlichen Dingen zu fragen. Dann kannst du es mir nicht verübeln, wenn ich das Spiel mitspiele.«
    »Das Leben eines kleinen Mädchens ist kein Spiel.«
    »Das habe ich nicht gemeint, und das weißt du auch.«
    Wenn er ehrlich sein wollte, musste er Chelsie recht geben. »Also, ich war verlobt und es hat nicht funktioniert. Soweit ich weiß, gehört eine feste Beziehung bislang nicht in die Rubrik ›ausschweifendes Gesellschaftsleben‹.« An welcher Stelle war diese Unterhaltung eigentlich zu einem Streifzug durch sein Intimleben geworden? Und warum hatte er sich entschlossen, Chelsie Russell auch nur eine knappe Zusammenfassung zu geben?
    Griff schüttelte den Kopf. »Zurück zu dir. Könntest du deine Verpflichtungen, welcher Art sie auch sein mögen, nicht für eine Weile zurückstellen?«
    »Auf keinen Fall.« Chelsie seufzte erneut und nahm das Band aus dem Haar. Dann fuhr sie mit den Fingern durch die verhedderten Strähnen. »Ich habe gesagt, dass ich dir gern helfen würde, was Alix betrifft, aber dabei hatte ich nicht an eine feste Vereinbarung gedacht, auf die sie sich dann mit der Zeit verlassen würde.« Chelsies ausdrucksvoller Blick verschleierte sich und richtete sich auf das Bild an der Wand hinter ihm.
    Noch eine Frau, die mit den Komplikationen, die er und seine Nichte mit sich brachten, nicht zurechtkam. Er hätte wissen müssen, dass er es nicht schaffen würde, Chelsie umzustimmen. Alle Schmeicheleien der Welt und die gegenseitige Anziehungskraft waren nicht imstande, den Status quo zu ändern.
    »Ich muss zu Alix zurück. Ich habe deine Gründe zur Kenntnis genommen, und ich akzeptiere sie. Trotzdem danke.« Griffs

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