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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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zu halten. Ich denke, das war ihm bewusst, aber er hat mich trotzdem losgelassen.« Chelsie sog die Luft ein, als müsse sie sich für das Kommende stärken.
    Griff beschloss, ihr das Weitererzählen zu ersparen. »Du bist die Treppe hinuntergefallen«, sagte er abschließend.
    »Als ich wieder zu mir kam, war der Notarzt da. Er sagte, ich zitiere: ›Sie haben Glück, dass Sie einen so besorgten Ehemann haben.‹«
    Stumm blieben Chelsie und Griff nebeneinander liegen. Nach einer Weile hörte Chelsies Zittern auf, und sie schlief in Griffs Armen ein. Er hatte noch viele Fragen, aber keine, die irgendwie von Bedeutung war. Was sie ihm da gerade offenbart hatte, war schlimm genug gewesen. Die Einzelheiten des Nachspiels waren unwichtig. Doch der plötzliche Wunsch, sie zu beschützen, zeigte ihm, dass er ein ernstes Problem hatte.
    Er fing an, sich für sie verantwortlich zu fühlen. Und zwar viel zu sehr.
    Mit einem Ruck erwachte Chelsie. Lange Zeit lag sie in Griffs Armen und genoss es, seinen Körper dicht an ihrem zu spüren. Dann stürzten die Erinnerungen der letzten Nacht wieder auf sie ein. Sie hatte diese Geschichte bisher nur ein einziges Mal erzählt, damals bei der Polizei. Und da hatte sie sich sehr allein gefühlt. Nach diesem Hauptereignis, wie sie es mittlerweile nannte, hatte sie nie mehr darüber gesprochen. Nicht mit ihren Eltern, die Angst vor einem Skandal gehabt hätten, falls die Sache herauskam, und schon gar nicht mit ihrer glücklich verheirateten Schwester. Aus Scham über das, was sie sich hatte antun lassen, und später über das, was sie selbst getan hatte, konnte sie Shannon nicht mehr gegenübertreten.
    Das hatte zur Folge, dass Chelsie die einzige emotionale Stütze verlor, die sie je gehabt hatte. Und als Shannon schwanger geworden war, hatte sich die enge Verbindung, die sie als Kinder gehabt hatten, noch weiter gelockert.
    Nun Griffs bedingungslose Unterstützung zu haben, bedeutete ihr sehr viel. Andererseits hatte sie bestimmte Details weggelassen, und er hatte nicht daran gedacht, sich danach zu erkundigen. Ihre Unfähigkeit, Kinder zu bekommen, und die Art, wie sie mit ihrem Ex-Mann umgegangen war, würde seine Meinung von ihr unwiderruflich verändern. Obwohl sie ihn nicht belogen hätte, wenn er nachgefragt hätte, war sie dankbar, dass ihr die Demütigung, die Wahrheit einzugestehen, erspart geblieben war.
    Im Haus war es noch still. Vielleicht konnte sie zur Couch im Büro schleichen, um jeglicher Peinlichkeit aus dem Wege zu gehen.
    Vorsichtig rutschte sie Richtung Bettrand. Doch mit einem Mal legte sich ein kräftiges Bein über sie und vereitelte ihre Bemühungen.
    »Ich werde dich für das, was du erlebt hast, nicht verurteilen, das weißt du doch, oder?«, sagte Griff, offenbar Bezug nehmend auf ihr Geständnis heute Nacht.
    Chelsie schloss die Augen. Fast hätte sie es geschafft. »Damit habe ich auch nicht gerechnet.«
    »Warum stiehlst du dich dann davon? Es ist ja nicht so, als ob wir irgendetwas verbrochen hätten und uns heute Morgen nicht mehr in die Augen sehen könnten. Wenigstens bisher.«
    Chelsie rollte herum, um ihn anzusehen, und legte eine Hand auf seine Stirn. »Du bist fieberfrei.«
    »Bisher.« Griff grinste so verführerisch, dass sie kaum widerstehen konnte. »Möchtest du vielleicht etwas daran ändern?«, fragte er.
    Nur zu gern. Gut, dass die Umstände sie davon abhielten, ihren niederen Instinkten zu folgen. »Alix wird bald wach werden.«
    »Hast du mal auf die Uhr gesehen?«
    Chelsie schüttelte den Kopf.
    »Es ist fünf Uhr morgens. Das bedeutet dreierlei: Erstens, Alix hat endlich einmal durchgeschlafen; zweitens, mit etwas Glück kommt sie erst um halb sieben oder so; und drittens, wir sollten Ersteres feiern.« Griff stützte sich auf einen Ellbogen und schaute auf Chelsie hinunter. »Vorausgesetzt, du hast keine anderen Pläne. In dem Fall stünde es dir natürlich frei zu gehen.«
    SeinedunklenAugenfunkeltenhalbbelustigt,halbbittend.Sieundfrei?IhrHerz,daserlängsteroberthatte,würdeesnichtzulassen,dasssieging.SiehatteihreGefühlefürdiesenMannsehrlangeunterdrücktundfragtesichnun,oberwomöglichdasGleichegetanhatte.
    Sie musterte ihn flüchtig. »Du bist so lieb, Griff. Lässt mir immer eine Wahl.« Chelsie seufzte. »Was meinst du denn? Soll ich gehen oder bleiben?«
    Griff lachte in sich hinein. »Was fragst du mich? Ich glaube fest an den freien Willen.« Er nahm Chelsies Hand und legte sie an seine Wange. »Ich mag dich«, sagte er

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