Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
abzuwarten, bis Chelsie begann, ihm etwas von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Ihren Körper mit den weichen Kurven so nah bei sich zu spüren, verlangte ihm trotz seines geschwächten Zustands äußerste Selbstbeherrschung ab.
»Ich war mal verheiratet.« Ihr Tonfall machte ihn neugieriger als die Tatsache an sich.
»Und?«
Am Auf und Ab ihrer Schultern merkte er, dass sie die Achseln zuckte. »Die Ehe war kurz und eher schlecht als gut. Nun zufrieden?«
Noch lange nicht . Griff schob sich näher heran, doch zu seinem Leidwesen lag Chelsie auf der Bettdecke und er darunter. »Steh wieder auf.«
»Und dabei heißt es, Frauen wüssten nicht, was sie wollen«, schimpfte Chelsie, während sie die Beine aus dem Bett schwang und sich hinstellte.
Griffs Augen hatten sich so weit an die Dunkelheit gewöhnt, dass er ihre schlanke Figur unter dem großen weißen T-Shirt sehen konnte. Der Stoff schmiegte sich an ihre Brüste, der Saum reichte bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und ihre langen Beine waren nackt. Sein Magen verkrampfte sich vor Verlangen, doch im Moment wollte er wirklich nur eines – Gesellschaft in einer weiteren langen Nacht.
Als Chelsie zur Tür ging, konzentrierten sich seine abschweifenden Gedanken wieder. »Wo willst du hin?«
Mit einem lauten Stöhnen hob sie die Arme und ließ sie wieder fallen. »Bleib, Chelsie. Steh auf, Chelsie. Was kommt als Nächstes? Bei Fuß?«
Griff lachte schallend. Er liebte Chelsies Sinn für Humor, selbst wenn er die Zielscheibe dafür war.
Er nahm eine Ecke der Decke, schlug sie zurück und präsentierte ihr die leere Seite seines Betts. »Ich denke, dass es dir auf der Decke nicht warm genug ist, und für mich war es auch nicht besonders gemütlich.«
»Oh.« Chelsie beäugte den Platz neben ihm.
»Du kannst wieder ins Bett kommen.« Griff klopfte auf das Laken und grinste.
Zögernd gehorchte Chelsie und legte sich neben ihn. Griff betrachtete den Abstand zwischen ihnen und meinte: »Jedenfalls kann man dir nicht vorwerfen, dass du das ganze Bett in Beschlag nimmst.« Sie hatte sich so platziert, dass sie nur ein Viertel der großen Matratze einnahm.
»Ich beiße nicht. Ich bin ganz zahm«, versprach er. »Ich möchte bloß reden.«
Also rückte Chelsie auf, bis sie direkt neben ihm lag. Ihr verführerischer Duft machte es ihm verdammt schwer, sein Versprechen zu halten, doch Griff war überzeugt, dass es ihm gelingen würde. »Warum war deine Ehe so kurz?«, fragte er.
»Einen Themawechsel könnte ich wohl nicht beantragen, oder?«
»Sicher könntest du das. Aber ich würde ablehnen.«
Chelsie schob einen Arm unter den Kopf. »Also gut. Er war nicht der Mann, für den ich ihn bei der Hochzeit gehalten habe. Er hat sich verändert.«
»Und das hat dich verletzt.«
Sie stieß ein hartes Lachen aus. »In mehr als nur einer Hinsicht.«
» Er hat dich verletzt.«
Ihr überraschtes Luftholen verriet Griff, dass er richtig geraten hatte. Der Zorn, den diese Erkenntnis weckte, überraschte ihn ebenso sehr wie die besitzergreifende Art, mit der er sie in seine Arme zog.
Chelsie versteifte sich. Griff schmiegte sich der Länge nach an sie, und als er nichts weiter unternahm, als ihr das Haar zu streicheln, schien sie sich wieder zu entspannen.
»Was ist passiert, Chelsie?« Diesmal versteifte er sich innerlich, denn sosehr er sich auch wünschte, mehr von ihrer Vergangenheit zu erfahren, er war sicher, dass ihm die Neuigkeiten nicht gefallen würden.
»Ich habe während des Studiums freiwillig in einem Frauenhaus gearbeitet und mehr als genug misshandelte Frauen gesehen, die danach wieder zu ihren Männern zurückgingen, um sich weiter verprügeln zu lassen.« Sie schöpfte so tief Atem, dass sie bebte. »Ich hätte nie gedacht, dass es mir auch mal so gehen würde. Trotz all der Fehler, die meine Eltern haben – und sie haben viele –, wurden weder wir Kinder noch der Partner geschlagen. Ich hätte nie gedacht, dass ich zulassen würde, dass mir das passiert.«
»Man kann sich sehr in einem Menschen täuschen, das weiß ich aus eigener Erfahrung.« Dank seiner Mutter und seiner Ex-Verlobten wusste Griff, wovon er sprach, auch wenn er es nicht auf eine derart krasse Weise herausgefunden hatte wie Chelsie.
»Shannon und Jared haben viel Glück gehabt, findest du nicht?«, fragte Chelsie flüsternd.
Griff nickte zustimmend. Trotz seiner traurigen Erfolgsbilanz bei Frauen beneidete er seinen Bruder um die Fähigkeit, sich mit der Frau, die er liebte, ein
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