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Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Auf ein Neues!: Roman (German Edition)

Titel: Auf ein Neues!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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versuchte, eine sachliche Antwort zu geben, die nicht von Gefühlen geleitet war. »Sie sind eine gute Mutter, Amanda. Aber einige Risiken sind einfach zu groß. Sie haben viel aufs Spiel gesetzt.«
    Die andere Frau senkte den Kopf, sodass ihr dunkles Haar nach vorne fiel und ihr Gesicht verdeckte.
    »Jeff war zu Hause. Hat er Sie verletzt?«
    »Nein. Er hat mich nur gebeten zurückzukommen.«
    »Und?«
    »Ich habe gesagt, ich würde darüber nachdenken. Bloß um Zeit zu gewinnen«, fügte Amanda hastig hinzu. »Nach dem Wortwechsel habe ich das Kuscheltier geholt und bin schnell wieder gegangen.«
    Chelsie war noch nicht beruhigt. »Und er hat Sie einfach gehen lassen?«
    Amanda nickte. Chelsie schwieg. Ihre Erfahrung mit anderen Mandantinnen und auch ihre Ehe hatten sie gelehrt, dass Jeffreys Zurückhaltung darauf hindeutete, dass er einen anderen Plan verfolgte.
    »Amanda, wenn es Ihnen mit der Scheidung immer noch ernst ist, müssen wir langsam etwas unternehmen. Ich habe Aussagen von Ihren Freunden und Verwandten. Dazu Fotos von den Verletzungen, die er Ihnen beim letzten Mal zugefügt hat. Jetzt wird es Zeit, das Gericht anzurufen. Ich möchte so bald wie möglich ein Kontaktverbot erwirken. Und ich möchte, dass Sie ernsthaft darüber nachdenken, ob Sie Anzeige erstatten wollen. Einverstanden?«
    »Er wird stinkwütend werden.«
    »Ja. Aber er weiß nicht, wo Sie sind, also kann Ihnen nichts passieren. Es sei denn … «
    »Ich habe kein Wort gesagt. Ich schwöre.«
    ChelsiestießeinenerleichtertenSeufzeraus.»InOrdnung.Ichkümmeremichumalles.AbertunSiesoetwasniewieder.GehenSienichtnachHause.OderindieNäheseines Büros. Vermeiden Sie jeden Kontakt mit ihm.«
    »Sie sind sich mit alldem sicher?« Amanda hob den Kopf. Ihre traurigen, dunklen Augen baten Chelsie um Rückendeckung.
    »Sie sind diejenige, die sich sicher sein muss.« Chelsie fasste die andere Frau bei den Schultern. »Aber wenn Sie meine Meinung hören wollen, würde ich sagen: Ja, verklagen Sie ihn. Stehen Sie auf, für sich und Ihr Kind. Ich habe es nicht getan. Und das hat dazu geführt, dass Sie sich nun in dieser Lage befinden und ich nie das Leben haben werde, das ich mir vorgestellt hatte. Ich möchte nicht, dass dieses Muster sich wiederholt.«
    In Amandas Augen schimmerten Tränen, doch sie nickte zustimmend.
    »Gut. Ich melde mich wieder.«
    Chelsie verabschiedete sich von ihr, doch anstatt sofort zu Griff zurückzukehren, fuhr sie zunächst zu ihrem Appartement. Sie zog die Wohnungstür zu und schloss sorgfältig hinter sich ab. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken, ehe sie den nächsten Schritt machte.
    Im Wohnzimmer angekommen, knipste sie die Deckenlampe an. Die Kristalltiere lagen da, wo Alix sie zurückgelassen hatte – in einem Haufen auf dem Boden. Chelsie kniete sich hin, nahm eins davon in die Hand und fuhr mit dem Finger vorsichtig über die Konturen des kleinen Bären. Wie es sich wohl anfühlte, ein Kind zu haben und es so sehr zu lieben, dass man sein Leben riskierte, um ihm ein einfaches Spielzeug zu holen? Sofort fiel ihr Alix ein. Sollte sie jemals selbst vor einer solchen Entscheidung stehen, würde sie alles tun, damit das kleine Mädchen weiterhin lachen und seine Grübchen zeigen konnte. Und sie würde alles tun, um den Onkel des Kindes glücklich zu machen, auch wenn das hieß, dass sie ihr eigenes Glück opfern musste.
    Eine Träne rann über ihre Wange, und sie wischte sie mit dem Ärmel fort. Wie sollte sie es jemals schaffen, die beiden gehen zu lassen? Chelsie schloss die Finger um den kleinen Bären und drückte das Tierchen an ihr Herz.
    Durch ihren Entschluss, Griffs und Alix’ Leben zu teilen, hatte sie sich den Seelenqualen ausgesetzt, denen sie jahrelang aus dem Weg gegangen war, indem sie sich von ihrer Schwester ferngehalten hatte – dem einzigen Familienmitglied, das sich wirklich um sie sorgte. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, sie hätte den Mut gehabt, dieses Risiko früher einzugehen, dann hätten sie und Shannon mehr Zeit miteinander verbracht. Die Ironie ihres Schicksals war ihr nicht entgangen. Ihrer Schwester die Wahrheit zu sagen, hätte zu einer Wiederannäherung geführt, während Griff von ihr abrücken würde, wenn sie ihm alles erzählte.
    Das hatte sie nicht besonders klug angestellt. Sie hatte sich zu sehr eingelassen auf einen Mann, der mehr Kinder wollte, und sich zu eng verbunden mit ihrer Nichte – dem Kind, das sie liebte wie die Tochter, die sie niemals haben würde.
    Als

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