Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
sich zu ihm um und sah ihn an. »Ich brauche sie nicht mehr.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Es ist ganz einfach. Ich habe erkannt, warum ich mir diese Wohnung ausgesucht und so und nicht anders eingerichtet habe – aus dem gleichen Grund, aus dem ich mich von meiner Schwester ferngehalten und mir nie erlaubt habe, Alix zu nahe zu kommen. All diese Kristall- und Glasdinge haben mir tagtäglich vor Augen geführt, dass ich nie im Leben ein Kind haben würde.«
»Und dann habe ich dich in unser Leben hineingezogen.«
»Ich glaube, am Anfang habe ich mich eher hineingedrängt«, entgegnete Chelsie, nickte aber dennoch. Dann schlang sie die Arme fest um die Brust.
Griff wurde klar, dass die nächsten Minuten für sie beide schmerzhaft werden würden. Aber er wusste auch, dass sie nötig waren, wenn sie eine gemeinsame Zukunft haben wollten. Und das war das Problem. Obwohl er nun wusste, was er wollte, waren Chelsies Gedanken und Gefühle schwer zu durchschauen.
Sie hatte sich vor ihm verschlossen, und er wollte ihr wieder näherkommen. Er hatte angenommen, das müsse schrittweise geschehen. Zunächst auf geschäftlicher und später auf persönlicher Ebene. Das hatte ihm zwar nicht gefallen, aber er hatte es eingesehen. Chelsie in Zukunft bei sich zu haben, war das Warten wert. Doch wenn sie vorhatte umzuziehen, blieb ihm weniger Zeit, als er ursprünglich geglaubt hatte.
»Ich habe an diesem Wochenende viel über das nachgedacht, was du gesagt hast, bevor ich gefahren bin«, begann Chelsie.
Anscheinend ging sein Wunsch gleich in Erfüllung. »Ich habe eine ganze Menge gesagt.« Und nichts davon war besonders schlau oder vernünftig gewesen, fügte Griff stumm hinzu, während er sich auf die Standpauke vorbereitete, die ihm bevorstand.
»Ja,undmiteinerSachehattestdurecht.IchhattemichindieIdeeverliebt,daszubekommen,wasdumirbietenkannst.IchliebtedieVorstellung,einKindundeinenEhemannzuhaben,eineFamilie,diemichliebtunddiejedenTagdaist,wennichnachHausekomme.Ichwolltedas,wasichhatte,alsicheinKindwar,nurmehrdavon.MehrGefühleundmehrFamilie.«ChelsiewischteeinpaareinzelneTränenweg,dieihrüberdasGesichtrannen,danntrocknetesiedieHändeanihrerJeans.
Griff hätte ihr das Kommende gern erspart und ihr gesagt, dass das alles nicht mehr wichtig war, aber an ihren Augen konnte er ablesen, dass das nicht stimmte.
»Du wolltest, dass ich meine Gefühle analysiere. Und das habe ich getan. Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe, unabhängig von den Gefühlen für meine Nichte. Aber das war dir noch nicht genug. Du wolltest einen Beweis dafür, dass ich dich nicht benutze, und den kann ich dir nicht liefern. Wie denn auch?« Chelsie schluckte, sie erstickte fast an ihren Worten und Emotionen.
Griff fasste sie am Arm und bemerkte, dass sie am ganzen Leib zitterte. »Das ist nicht mehr nötig.«
»Ich weiß. Weil ich an diesem Wochenende noch etwas anderes begriffen habe.«
»Was?«
»Selbst wenn du über deinen Schatten springst und meinen Gefühlen traust, würde es nicht funktionieren. Am Ende wärst du mir böse, weil ich dir kein eigenes Kind schenken kann.«
Griff kam noch näher, legte einen Arm um Chelsies Schultern und führte sie zur Couch. »Setz dich.«
Sie gehorchte und er nahm neben ihr Platz. »Ich habe dich das schon einmal gefragt. Wer hat dir diesen Unsinn eingeredet?«
»Du.« Chelsie mied seinen Blick und zeichnete mit ihrem gebräunten Finger das erhabene Muster des Sofas nach. »Du liebst Kinder, und du hast mir gesagt, du hättest gerne noch mehr.«
»Mehr Kinder bedeutet nicht unbedingt eigene.«
Chelsie zuckte die Achseln, als wären seine Worte bedeutungslos, obwohl sie wahrscheinlich die wichtigsten waren, die er je ausgesprochen hatte. Sie hörte ihm einfach nicht zu, was bewies, dass er sich besser an den Plan hielt, sie schrittweise zurückzuerobern.
Obwohl sie behauptete, eine Familie zu wollen, war sie noch nicht bereit dazu. Sie würde nie glauben, dass er seine Meinung geändert hatte – nicht ohne Bedenkzeit und konkrete Beweise.
»Du und Jared, ihr hattet ein hartes Leben, trotzdem hast du dieses Haus gekauft. Es hat eine Menge leerer Zimmer, und ich habe dich und Alix beobachtet.« Chelsie sprang auf die Füße. »Warum reden wir überhaupt darüber? Du hast deinen Standpunkt doch vor meiner Abreise klar gemacht.«
»Ja, ich schätze, das habe ich getan.«
Chelsie biss sich auf die Lippen und nickte. »Also gut. Die Kartons warten.«
»Moment noch.«
»Warum sollen wir das
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