Auf gluehenden Kohlen
hatte so niedergeschlagen gewirkt. Vielleicht hatte Donna übertrieben, als sie die Schläge, die er ihr gegeben hatte, beschrieb. Mancini hatte sie zweifelsohne geschlagen, aber gemessen daran, wie reumütig Steve wirkte, war kaum zu glauben, dass er ihr wirklich hatte weh tun wollen.
Au ßerdem machte Peter sich Gedanken über seinen Anteil an den Eheproblemen der Mancinis. Er hätte nie so bei ihnen reinplatzen und seinen Freund vor Donna beschuldigen dürfen. Er hatte den Eindruck erweckt, als sabotiere Steve absichtlich Garys Prozess . Je mehr Peter darüber nachdachte, desto klarer kam er zu der Überzeugung, dass er es Steve schuldig war, Donna zu erzählen, wie niedergeschmettert er ihm im Gericht erschienen war. Kaum mit seiner Arbeit fertig, fuhr Peter ans andere Ende der Stadt. Rhonda Kates wohnte nahe dem Krankenhaus in einem Villenapartment, vom Stadtzentrum aus gesehen auf der anderen Seite des Whitaker-Campus. Peter klingelte an der Tür und bemerkte, wie sich die Gardine des Küchenfensters bewegte. Donna wirkte besorgt, als sie die Tür aufmachte. Sie hatte zu große Angst gehabt, um nach Hause zu gehen und sich eigene Kleider zu holen, und so trug sie Shorts und ein grünes T-Shirt, die Rhonda gehörten.
»Ich dachte, ich komme mal schnell vorbei und seh nach, wie es Ihnen geht.«
Donnas besorgtes Gesicht verzog sich zu einem erleichterten L ächeln, als sie ihn hereinbat. »Sind Sie ganz allein?« fragte Peter. »Rhonda hat Abendschicht im Krankenhaus.« »Wie geht's Ihren Rippen?«
»Ist nichts gebrochen. Es tut noch weh, aber es hätte schlimmer sein können.«
Sie setzten sich ins Wohnzimmer.
»Ich war zu durcheinander, um Ihnen gestern Abend zu danken«, sagte Donna. »Oh, he...«
»Nein. Manche Männer würden mit so was am liebsten nichts zu tun haben. Vor allen, wenn's um die Frau eines Freundes geht.« Sie zögerte. »Sie haben Steve doch nichts gesagt, oder? Darüber, wo ich bin.«
»Nein. Er weiß nicht, dass ich Ihnen behilflich gewesen bin. Ich hatte Angst, wenn ich was gesagt hätte, würde er wissen wollen, wo Sie sind. Das hätte mich mitten in die Sache hineingezogen. Ich mag Sie beide, und ich... Also, ich kann mir wirklich kaum denken, dass Steve Sie so geschlagen hat.« »Ich weiß, was Sie meinen«, antwortete Donna bitter. »Um die Wahrheit zu sagen - Steve hat heute im Gericht mit mir gesprochen. Er ist völlig am Boden. Ich denke, er ist wirklich bekümmert darüber, was er getan hat.“
»Bekümmert reicht mir nicht. Ich will nicht Steves Punchingball spielen. Wenn man jemanden liebt...«
Donna lie ß den Gedanken in der Schwebe. Einen Augenblick saßen sie schweigend da. Dann fragte Donna: »Haben Sie Hunger? Ich wollte mir gerade was zum Abendbrot machen.« »Ich sterbe vor Hunger.«
Peter folgte Donna in die K üche, die vom Wohnzimmer durch einen L-förmigen, hüfthohen Tresen abgetrennt war. Tomaten, Blattsalat, eine Avocado und frische grüne Schoten lagen neben einer großen Salatschüssel auf der Arbeitsfläche neben der Spüle. »Ich wollte mir ein Steak mit Salat machen. Ich habe noch ein Steak. Ist das in Ordnung?« »Großartig.«
»Wollen Sie was trinken?« »Hat Rhonda die Sachen für einen Gin Tonic da?« »Ich werde mal nachsehen«, antwortete sie und guckte in ein Schränkchen über dem Herd. »Sie haben Glück«, sagte sie und reichte Peter eine Flasche. »Tonic habe ich im Kühlschrank gesehen. Machen Sie mir doch auch gleich einen.« Peter fand das Eis und mixte die Drinks. Als er Donnas Glas auf den Tresen stellte, fragte sie: »Wie lief der Prozess heute?« Peter erzählte Donna von Richter Kuffels Entscheidung, die Beweismaterialien zu den anderen Morden nicht zuzulassen. Dann berichtete er ihr von den Zeugenaussagen zu den Pornoheften und der Fensterguckerei und Garys Reaktion darauf. In der Wohnung war es so heiß, dass sich Schweißperlen auf Donnas Körper bildeten. Während Peter sprach, nahm sie das kalte Gin-Tonic-Glas und presste es gegen ihre Stirn. Mit ihren lässig-unordentlichen Haaren sah sie auch mit ihrer geplatzten Lippe und den blauen Flecken attraktiv aus. Die schrecklichen Male von Steves Schlägen ließen in Peter den Wunsch aufsteigen, sie vor allem weiteren Unrecht zu beschützen. Als Peter bemerkte, dass er sie anstarrte, wandte er den Blick ab und hoffte, dass Donna es nicht bemerkt hatte. »Der arme Junge«, schloss Peter. »Da sieht er der Todesstrafe entgegen, und alles, woran er denken kann, ist, dass Ihre Mom
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