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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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gesagt, ich soll dir ausrichten, dass du ihn nicht anrufen sollst, außer du hast das Geld. Er meint's anscheinend bitterernst. Natürlich kennst du Vargas besser als ich. Vielleicht hat er bloß Spaß gemacht.“
    Booth kannte Rafael Vargas gut genug, um zu wissen, dass er nur zeitweise verständnisvoll, aber immer sehr rabiat war. Wenn Rafael »nicht anrufen« sagte, würde Booth es nicht wagen. »Es gibt eine Lösung für unser Problem«, sagte Mammon. »Welche?«
    »Meine Leute sind immer noch dran interessiert, eine sehr große Lieferung von Vargas zu kaufen, und Vargas möchte mit ihnen das Geschäft machen. Für mich ist die Sache zu brenzlig wegen der Verhaftung, deswegen habe ich nur einen Plan ausgedacht, der meinen Leuten hilft und dir hilft, mit Rafael wieder ins reine zu kommen.«
    Booth sp ürte eine Welle von Übelkeit. Christopher Mammon war ein Sadist und ein Maulheld. Seit Mammon vor sechs Monaten in Whitaker aufgekreuzt war, hatte Booth ihn nie etwas für andere Leute tun sehen, ohne dass ein Hintergedanke dabei war. Ganz gleich, was Mammon im Sinn hatte, es konnte für Kevin Booth nur Scherereien bedeuten.
    »Du tust damit meinen Leuten und Rafael einen Gefallen. Wenn alles klappt, sind wir beide wegen der dreißigtausend aus dem Schneider.«
    »Ich möchte damit nichts zu tun haben, Chris. Ich hatte das Glück, dass die Anklage kassiert wurde. Aber du hast gehört, was der Richter gesagt hat. Ich meine, was los ist, wenn ich wieder verhaftet werde.«
    Das L ächeln wich aus Mammons Gesicht; sein Blick war wie eine Wand aus Eis. Booth verstummte und leckte sich die Lippen. »Es geht dabei auch um meinen Arsch.« Mammons Stimme ließ deutlich ahnen, welch üble Folgen drohten. Booth fühlte sich wie ein kleines Kind vor einem streng strafenden Vater.
    »Ich möchte bloß...«
    »Kevin«, sagte Mammon sanft, »hab keine Angst. Du kriegst das hin.«
    »Ich bin für so was nicht der Richtige, Chris. Die Bullen haben mich doch im Auge.«
    »Du bist bloß ein kleines Würstchen, Kevin. Die Bullen haben sofort das Interesse an dir verloren, als man die Klage gegen dich abgewiesen hat. Außerdem besteht gar kein Risiko. Du brauchst nichts weiter zu tun, als 'n bisschen Stoff aufzubewah ren. « »Chris, bitte. Ich möchte nicht ins Gefängnis«, flehte Booth. Mammon sah ihn scharf an. »Es gibt Schlimmeres als das Gefängnis, Kevin.« Mammon sprach ganz leise und gedehnt. »Außerdem hast du gar keine Wahl. Ich habe Vargas bereits zugesagt, dass er auf dich zählen kann.« »Oh, Gott. Ruf ihn noch mal an.«
    Mammon legte Booth die Hand nahe am Hals auf die Schulter und dr ückte ein bisschen zu. Booth wurde weiß. »Wenn du tust, was man dir sagt, kommst du nicht ins Gefängnis und hilfst dir wegen der dreißigtausend aus der Patsche.« Mammon drückte etwas fester. Booth fiel auf dem Asphalt auf die Knie. Er versuchte, Mammons Hand von seinem Hals zu zerren, konnte den eisernen Griff aber nicht lösen. »Andererseits«, fuhr Mammon leise fort, »wenn du mir die Sache in die Scheiße reitest, wirst du dir wünschen, dass du im Gefängnis wärst.«
    Booth knirschte mit den Z ähnen, zuckte und wand sich vor Schmerzen.
    »Bitte, Chris.«
    Mammon lie ß Booth los, und er fiel auf den Asphalt, wo Mammon ihn einen Moment liegen ließ. Dann griff er nach unten und zog Booth so mühelos auf die Beine, als wäre er ein Kind. »Tut mir leid, dass ich das tun musste, aber lieber tu ich dir jetzt ein bisschen weh, als dass ich dir später sehr weh tun muss, weil du nicht kapierst, wie ernst mir das ist. Meine Leute und ich wollen, dass die Sache läuft, und Vargas will, dass die Sache läuft. Ich hab keine Lust, was von meinem Geld zu bezahlen, um die Geschichte in Ordnung zu bringen. Also, versprichst du nur, dass du ein braver Junge sein wirst?«
    »Klar, Chris. Ich mach alles, was du sagst.« Mammon lächelte. »Das weiß ich.« »Was... was muss ich denn machen?«
    »Dich einfach nicht vom Fleck rühren. Man wird bald Kontakt mit dir aufnehmen. Ich halte es für keine gute Idee, wenn man uns beide von jetzt an zusammen sieht, also ruf mich nicht an, und versuch mich nicht zu treffen.«
    »Okay«, versicherte Booth, unendlich dankbar dafür, dass er Mammon für die nächste Zeit los war.
    Mammon marschierte auf seinen Wagen zu. Er blieb abrupt stehen, als ein Mann aus dem anderen Ausgang des Stallion auf den seitlichen Parkplatz trat. Mammon drehte sich zu Booth herum, der nur ein paar Schritte von ihm weg

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