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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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erst um elf oder so wieder in Whitaker. Er braucht aber sofort einen Anwalt. Die Bullen machen Hackfleisch aus ihm, wenn sie Gary alleine in die Mangel nehmen.«
    »Steve, ich habe das größte Mitgefühl. Ich meine, Gary ist bestimmt ein netter Kerl, und es hat mir Freude gemacht, ihm aus der Patsche geholfen zu haben, aber ich bin nicht der Richtige. Ich bin mit Strafsachen erst... wie lange befasst? Zwei Monate? Im einzigen Fall, den ich ganz allein vertreten haben, ging's um einen entzogenen Führerschein, und ich habe die Sache verloren.« »Ich bitte dich nicht, den Fall zu übernehmen. Ich möchte nur, dass du sicherstellst, dass Gary nicht irgendwelche Dummheiten macht, bevor ich mit ihm rede.«
    »Warum rufst du nicht Arnos an oder sonst irgendjemanden mit mehr Erfahrung?«
    »Nimm's mir nicht übel, aber ich habe meine Zweifel, dass Geary um diese Zeit nüchtern ist, und neben den Anwälten, die in Whitaker Strafrecht praktizieren, sieht Clown Bozo wie Perry Mason aus. Du bist der einzige, von dem ich erwarten kann, dass er das richtig macht.«
    Peter war ein paar von den Anw älten begegnet, die in den Kriminalgerichten von Whitaker tätig waren. Mancini hatte recht. Sie waren nicht besonders geschickt. Und Steve wollte ja nur, dass Peter auf seinen Schwager aufpasste, bis er wieder in der Stadt war. Es war das mindeste, was er für einen der wenigen Menschen in Whitaker, die er als Freund bezeichnen konnte, tun musste.
    »Was soll ich Gary von dir sagen?« fragte Peter.
    »Du machst es?«
    »Ja, ja. Na los. Erzähl mir, was ich wissen muss.«
    »Ich bin dir sehr verpflichtet.«
    »Aber vergiss es nicht. Also, was soll ich im Gefängnis machen?«
    Peter stand auf, als Gary in den Raum herein wankte, in dem Peters fruchtloses Gespr äch mit Christopher Mammon stattgefunden hatte. Im schwachen Licht des Tagesanbruchs schien alle Farbe aus Harmons Gesicht gewichen zu sein. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, und sein ungekämmtes Haar war vom kurzen Schlaf zerwühlt.
    »Ich bin Peter Haie, Gary. Ich habe Ihnen geholfen, als Sie am College festgenommen wurden. Erinnern Sie sich an mich?« Gary nickte. »Setzen Sie sich doch.«
    Peter wies auf den Metallklappstuhl auf der anderen Seite des Holztisches. Gary schlurfte heran. Ein saurer Geruch stieg Peter in die Nase, als Gary n äher kam. Es war die eigentümliche Mischung aus Angst, Schweiß und Desinfektionsmitteln, die Peter inzwischen mit Gefängnisinsassen assoziierte. Er rutschte ein Stück vom Tisch zurück, um die Entfernung zwischen sich und dem Gefangenen zu vergrößern. »Werden Sie ordentlich behandelt?« fragte Peter.
    Gary nickte. »Wann komme ich nach Hause?«
    »Ich weiß nicht, Gary. Ich glaube, Sie werden 'ne Weile bleiben müssen.«
    »Mir gefällt's hier nicht.«
    »Yeah, klar, niemandem gefällt's im Gefängnis.“
    »Können Sie mich nicht rausholen?«
    »Ich werde nicht ihr Anwalt sein, Gary«, stellte Peter fest. »Steve Mancini hat mich gebeten auszuhelfen, bis er wieder da ist. Er ist gerade mit dem Wagen aus Portland unterwegs. Gegen Mittag müsste er in Whitaker sein, und ich bin sicher, dann kommt er gleich her.«
    »Sergeant Downes hat gesagt, ich hätte geholfen, den Mörder zu schnappen. Er sagt, ich war ein guter Detektiv. Warum lässt er mich nicht gehen?«
    »Vielleicht kann der Sergeant Sie nicht laufen lassen. Ihnen wird ein ziemlich ernstes Verbrechen zur Last gelegt. Ich glaube, da brauchen Sie die Erlaubnis eines Richters.«
    »Wird Steve den Richter bitten, dass er mir hilft?«
    »Und ob«, antwortete Peter. Steve hatte Peter gesagt, dass in einem Mordfall Entlassung auf Kaution nicht automatisch gewährt wurde.
    Wenn sich die Anklage der Entlassung widersetzte, muss te es eine Voruntersuchung geben. Gary sah so jämmerlich aus, dass Peter nicht den Mut hatte, ihm zu sagen, dass er möglicherweise nicht aus dem Gefängnis frei komme.
    »Ich mag das Gefängnis nicht. Ich bin hier eingesperrt. Und ich mag die Leute hier nicht. Sie machen nur angst. Sie beschimpfen mich und sagen Sachen über das Mädchen. Sie sagen, ich werde auf dem elektrischen Stuhl sterben. Sie sagen, mein Gehirn wird kochen und schmelzen.«
    »Gary, in Oregon gibt's keinen elektrischen Stuhl. Diese Leute hänseln Sie. Hören Sie nicht auf sie.«
    »Das kann ich nicht. Sie sagen es immerfort. Bitte, holen Sie mich hier raus. Sie haben mich doch schon mal rausgeholt, als ich festgenommen wurde.«
    »Das war was anderes. Da bin ich gerade zufällig

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