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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Monat hätte Peter das Büro für protzig gehalten, aber der Dienst in Arnos Gearys Dreckloch hatte seine Sinne abgestumpft.
    »Hast du mit Gary gesprochen?« fragte Mancini, kaum dass Peter Platz genommen hatte. Beide sahen erschöpft aus, weil sie zu wenig geschlafen hatten.
    »Ich war heute Morgen bei ihm, gleich nachdem du angerufen hattest.«
    »Wie hält er sich?« »Nicht allzu gut. Der arme Junge hat dauernd nach dir gefragt.«
    »Ich gehe heute Nachmittag zu ihm.« »Ah, wie beschränkt ist Gary eigentlich?« »Er ist geistig zurückgeblieben, aber er hat die High-School geschafft, und er kann arbeiten. Warum?«
    »Es sieht so aus, als hätte Dennis Downes sich mit ihm ein paar Spielchen erlaubt.« »Was meinst du damit?«
    »Downes hat Gary dazu verleitet, über den Fall zu sprechen, indem er ihm einredete, er war ein Detektiv. Er hat Gary weisgemacht, er hätte übernatürliche Fähigkeiten und könnte Gedanken lesen oder irgend so ein Blödsinn.«
    Mancini machte ein verdutztes Gesicht. »Ich kenne Dennis. Er ist ein netter Kerl. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Gary dermaßen hinters Licht führen würde.«
    »Mich interessiert nicht, wie nett Downes früher mal gewesen ist. Dieses Zeug mit dem übernatürlichen Bewusstsein hört sich wie ein Trick an, den man verwendet, um jemanden reinzulegen, der nicht allzu gescheit ist. Du gehst der Sache besser mal nach. « Mancini machte ein betretenes Gesicht. Er griff zu einem Bleistift und trommelte damit auf den Schreibtisch. »Ich habe ein Problem, Pete. Auf der Rückfahrt hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Es ist ausgeschlossen, dass ich in diesem Fall als Hauptverteidiger fungiere. Ridgely könnte auf Todesstrafe plädieren. Stelle dir vor, wie es sich auf meine Ehe auswirken würde, wenn ich verliere. Donna liebt den Jungen. Sie würde mir nie verzeihen.« »Ich verstehe, was du meinst. Dann wirst du jemanden aus Portland hinzuziehen müssen, der einen Fall wie diesen vertreten kann. Vielleicht Michael Palmer oder Ann Girard?« Mancini schüttelte den Kopf. »Geschworenenjurys aus Whitaker akzeptieren so einen Außenstehenden nicht. Ich habe gesehen, was passiert, wenn einer von diesen geleckten Großstadttypen in unser Nest gerollt kommt. Ridgely verspeist sie zum Abendessen. Nein, Pete, ich hatte an dich gedacht.«
    »An mich?« lachte Peter nervös. »Du machst wohl Witze. Ich wohne kaum zwei Monate in Whitaker. Ich bin genauso ein Außenstehender wie jeder andere Anwalt aus Portland. Und ich habe dir ja bereits erklärt, wie wenig Strafrechtserfahrung ich habe.«
    Mancini sah Peter in die Augen.
    »Du musst den Fall nicht übernehmen, aber wenn du's nicht tust, wirst du es bereuen. Ich gebe dir die Chance deines Lebens. Solltest du Garys Fall gewinnen, wirst du der berühmteste Anwalt im Osten des Staates sein. Du wirst für jeden Farmer und Rancharbeiter, dem zwischen Whitaker und der kalifornischen Grenze Unrecht geschieht, der Typ sein, zu dem man geht . Ich brauche dir nicht zu erzählen, wie viel Geld Ron Sissler, Dave MacAfee und Ernie Petersen damit verdienen, dass sie für die Versicherungsgesellschaften die Klageansprüche bestreiten. Pete, bei jedem Anspruch, den sie bestreiten, steht auch immer ein Anwalt auf der anderen Seite. Dieser Anwalt könntest du sein.«
    »Das wäre toll, Steve. Aber berühmt würde ich nur, wenn ich gewinnen würde. Ein Mordprozess ist für mich eine Nummer zu groß.« »Mach dich nicht lächerlich. Er ist nicht so kompliziert wie manches von dem Zeug, das du bei Haie, Greaves erledigt hast. Au ßerdem helfe ich dir. Ich habe in Kriminalfällen viel Erfahrung.« Mancini brachte Peter zum Nachdenken. Er war bei mehreren größeren Fällen zweiter Mann neben seinem Vater gewesen, und er hatte eine Reihe kleinerer Sachen vertreten, die viel unangenehmer waren als jeder Kriminalfall.
    »Erzähl mir bloß nicht, dass du das Geld nicht gebrauchen kannst«, sagte Mancini.
    »Tja, sicher, aber... Um welche Größenordnung geht's hier eigentlich?«
    »Du müsstest mindestens hundert Riesen verlangen. Zum Beispiel für Sachverständige, Recherchen.« »Haben Harmons denn so viel Kohle?«
    »Jesse Harmon ist sehr reich, und er gibt keinen Groschen aus, den er nicht ausgeben muss, aber für Gary würde er seine letzten Ersparnisse drangeben.«
    »Was ist mit Arnos?« fragte Peter, der sich plötzlich an seinen Chef erinnerte. »Er würde es niemals zulassen, dass ich Gary verteidige. Wir stecken bis über den Hals in

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