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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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soll mich nicht prügeln«, sagte Gary ängstlich.
    »Yeah? Na, deine Mom ist ja auch nicht im Gefängnis.« Gerade als er das sagte, bemerkte er Rafael Vargas, der auf einer der Bänke in der Nähe der Bodybuilder saß. Nicht weit weg beendete sein Leibwächter, Carlos Rivera, gerade einen Satz Curls mit Gewichten, die so groß wie Autoreifen waren. Jedes Mal, wenn er die Stange an die Brust hievte, blähte sich sein Körper auf wie ein Ballon. Booth fühlte, wie es ihm weich im Gedärm wurde, und er sah schnell weg.
    »Tja, Mann«, meinte Booth und bewegte sich so, dass Gary ihn gegen Vargas' Blick verdeckte, »ich hab über dich gelesen. Du bist ja ein richtiger Medienstar. Titelseite! Mord! Das ist stark!« »Ich habe dem Mädchen nichts getan«, versicherte Gary seinem Freund. »Ich hab's bloß gesehen.« »Gesehen? Was?«
    »Mein Anwalt will, dass ich mit niemand über den Fall rede.« Booth kam plötzlich eine Idee. Er warf rasch einen Blick hinüber zu Vargas. Als er sich wieder zu Gary umdrehte, hatte er ein einschmeichelndes Lächeln aufgesetzt.
    »He, Gary, ich bin's doch. Wir sind doch Kumpel seit der High-School. Was meinste denn, was ich tue - dich verpfeifen?« »Oh, nein«, sagte Gary und wurde vor Verlegenheit rot. »Deine Anwälte wollen wahrscheinlich nicht, dass du mit jemand redest, den du nicht kennst. Klar, das ist okay. Aber ich bin dein Freund, stimmt's?« »Ja, sicher«, stimmte Gary zu.
    »Also, was gibt's?«
    Gary z ögerte. Peter hatte ihm ausdrücklich eingeschärft, dass er mit niemandem über seinen Fall reden sollte. Er hatte gesagt, einige Leute im Gefängnis würden dem Staatsanwalt erzählen, er habe ihnen ein Geständnis gemacht, damit sie in ihrem eigenen Prozess Vorteile bekämen. Dann würden sie vor Gericht gegen ihn aussagen und Lügen erzählen. Peter hatte ihn ge mahnt, sich vor solchen Leuten in acht zu nehmen, aber er konnte doch nicht Kevin gemeint haben. Peter meinte wahrscheinlich, er solle nicht mit Fremden reden, so wie Mom ihn immer gewarnt hatte. Aber Kevin Booth war kein Fremder. Er war ein Freund. Und so fing Gary an, ihm alles über seinen Fall zu erzählen.
2
    Es war sp äter Nachmittag, als Steve Mancini in sein Büro zurückkehrte. Er schnappte sich die Benachrichtigungszettel vom Rezeptionstisch und sah sie durch, während er den Korridor entlangging. Eine der Mitteilungen war von Harald Prescott. Mancini bekam einen trockenen Mund, und die Hand, die den Zettel hielt, zitterte. Er schloss die Tür seines Arbeitszimmers. Als er die Nummer der Spar- und Darlehenskasse von Whitaker gewählt hatte, schloss er die Augen und sprach ein kleines Gebet.
    Die olympische Skimannschaft der USA trainierte am Mount Bachelor in der N ähe von Bend, Oregon. Vor drei Jahren hatte der Staat Oregon eine Kampagne gestartet, um die Olympischen Spiele nach Bend zu holen. Kurz darauf hatte Mancini sich einer Investorengruppe zur Gründung von Mountain View, Inc. angeschlossen, die das Ziel hatte, in der Nähe von Bend ein Skizentrum und Eigentumswohnungen zu errichten. Harald Prescott hatte bei seiner Bank eine Bauanleihe durchgesetzt. Die Anleihe wurde dazu verwandt, die Arbeit an dem Zentrum und den ersten Wohneinheiten zu beginnen, aber das Wetter, Probleme mit der Gewerkschaft und steigende Kosten hatten den Großteil der Anleihe aufgezehrt und den Fortgang des Projekts gebremst. Die Anleihe war in Kürze fällig. Mountain View versuchte, von der Bank eine langfristige Anleihe zu erhalten, um die Bauanleihe abzulösen und die erste Phase des Projekts abzuschließen. Mancini hatte massiv in das Projekt investiert. Wenn es scheiterte, war er ruiniert.
    »Ich habe leider schlechte Nachrichten, Steve«, sagte Prescott, als sie miteinander verbunden waren. »Der Ausschuss ist heute Nachmittag zusammengetreten. Er hat gegen die Genehmigung der Anleihe gestimmt. «
    Mancini f ühlte sich, als müsste er sich übergeben. Er kniff die Augen zu und kämpfte gegen die Übelkeit an. »Steve?«
    »Ich begreife das nicht«, stieß Mancini hervor. »Ich habe mich dafür eingesetzt, aber der Widerstand war zu stark.« »Wo ist denn das Problem?« fragte Mancini verzweifelt. »Wir sind mit der Spar- und Darlehenskasse von Whitaker im Geschäft, seit das Projekt in Angriff genommen wurde. Nichts hat sich geändert.«
    »Steve, ich habe Sie schon vor zwei Jahren wegen dieses potentiellen Problems gewarnt. Der Bundeshypothekenverband hat dem Projekt nicht zugestimmt. Ohne seine Zustimmung können

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