Auf gluehenden Kohlen
wir die Anleihe auf dem New Yorker Markt nicht verkaufen. Ich habe die anderen zu überreden versucht, die Sache zu riskieren, aber es war nichts zu machen.«
»Fannie Mae wollte nicht zustimmen, weil es ein Erholungsgebiet ist und wir das Aufgeld nicht für fünfzig Prozent der Einheiten haben. Das wird sich ändern, sobald Bend den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele erhält.«
»Es ist aber nicht sicher, dass Bend die Spiele bekommt, das ist das Problem. Nach den Gerüchten, die uns zu Ohren kommen, ist eines der europäischen Länder uns gegenüber im Vorteil. Der Ausschuss war nicht bereit, das Risiko zu tragen.«
»Harold, ich weiß nicht, mit wem Sie gesprochen haben. Roger Dünn hat mir erzählt, seine Gewährsleute sagen, wir hätten wahnsinnig gute Chancen. Wenn die Sache erst mal bekanntgegeben ist, verkaufen sich diese Wohnungen wie warme Semmeln.« »Das war nicht das einzige Problem. Ihre Gruppe besitzt nicht genügend flüssige Vermögenswerte. Auf den überwiegenden Teil der Grundstücke besitzen Sie nur Optionen. Man war der Ansicht, dass in dem Projekt nicht genügend Eigenkapital steckt.«
Der Rest der Unterhaltung verlief in einem dumpfen Brummen. Mancini antwortete automatisch, w ährend ein scharfer, pochender Schmerz seinen Kopf erfüllte. Nach einigen weiteren Minuten legte er auf und starrte auf die Wand. Er wusste, dass er die anderen Partner anrufen müsste, aber er vermochte sich nicht zu r ühren. Er konnte an nichts weiter denken als an seinen finanziellen Ruin. Mancini sagte seiner Sekretärin, sie solle Anrufe für ihn nicht durchstellen. Dann nahm er ein Glas und eine halb gefüllte Flasche Scotch aus seiner unteren Schreibtischschublade. Er goss sich großzügig ein, kippte das Glas hinunter und goss sich noch eines ein. Der Whisky brannte, und das taube Gefühl wich der Wut. Shari, seine erste Frau, hatte ihn dazu überredet, in Mountain View zu investieren. Wie oft hatte sie ihn vollgequatscht mit Geschichten von den Millionen, die sie verdienen würden. Dann war das Weibsstück ausgestiegen und ließ ihn jetzt der finanziellen Vernichtung allein ins Auge blicken. Wahrscheinlich hatte sie die ganze Zeit gewusst, dass so etwas passieren würde. Er konnte sich vorstellen, wie sie über ihn lachte, wenn sie vom Zusammenbruch von Mountain View las. Mancinis Magen krampfte sich zusammen, Schmerzen rasten ihm durch den Schädel. Seine Hand drückte zu, das Whiskyglas zerbrach, und Scotch und Blut spritzten auf den Teppich.
3
»Donna Harmon ist hier und möchte Sie sprechen, Mr. Haie«, meldete Clara über die Sprechanlage. »Schicken Sie sie nach hinten«, antwortete Peter, erleichtert, dass Clara nicht den Summer bedient hatte, um ihm zu sagen, dass Amos Geary in der Leitung sei.
Peter hatte den Tag in Qualen verbracht, w ährend er über seine Entscheidung, Amos Geary zu verlassen, grübelte. Er war spät zum Dienst gekommen, wobei er sein Eintreffen so gelegt hatte, dass es mit dem Gerichtsbeginn in der Cayuse County zusammenfiel, und dann war er zu jeder denkbaren Zeit, zu der Geary anrufen konnte, nicht in der Kanzlei gewesen. Clara hatte ihm mehrere Mitteilungen von seinem Chef übergeben, jede länger und drohender, aber Peter hatte auf keine reagiert.
»Hi«, sagte Peter, als Donna ihren Kopf zur Tür hereinsteckte. Sie machte einen aufgeregten Eindruck.
»Ich glaube, ich habe ein paar vielversprechende Fälle gefunden, in denen Leute zum Geständnis verleitet wurden«, sagte Donna und schob einen braunen Umschlag zu Peter hin über. »Setzen Sie sich. Ich werfe mal eben einen Blick rein.« Peter zog Kopien der Fälle und Artikel heraus, die Donna für ihn fotokopiert hatte.
»Im Fall Miranda gegen Arizona gibt es ein wichtiges Urteil«, erklärte Donna, womit sie auf das berühmte Urteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten anspielte, mit dem die Bestimmung durchgesetzt worden war, dass die Polizei verdächtige Personen auf ihre verfassungsmäßigen Rechte hinweisen müsse, keine Aussagen machen zu müssen und vor der Vernehmung einen Anwalt sprechen zu dürfen. »Darin heißt es, dass auch der freiwillige Verzicht auf diese Rechte ungültig ist, wenn der Beschuldigte mit Drohungen, List oder Zureden dazu verleitet wurde, den Verzicht zu leisten. Und hören Sie sich das an: aus einem Artikel der Law Review der Universität von Pennsylvania über Polizeitricks zur Herbeiführung von Geständnissen :
Der Autor schreibt: Eine Form von T äuschung, die
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