Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
Vom Netzwerk:
hallten im Gemäuer der alten Ruine wider, als sie gemeinsam Erfüllung fanden.
    Keuchend sank Isabel schließlich auf seine Brust, und er hielt sie in seinen Armen, bis auch sein Atem sich beruhigt hatte und nichts mehr zu hören war als der Wind, der leise im Gras raschelte.
    Sanft küsste er ihre Schläfe und flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr er sie liebe. Sie erschauerte wohlig bei seinen Worten, kuschelte sich an ihn, und er schlang die Arme noch fester um sie.
    Vielleicht hatten sie ja doch noch eine Chance.
    In ein Leinentuch gehüllt, saß Isabel an ihrem Ankleidetisch und machte sich für ihre Hochzeitsnacht bereit, was insofern komisch war, als sie und ihr Gatte praktisch den halben Tag entkleidet unter freiem Himmel verbracht und sich einen sehr vergnüglichen Hochzeitsnachmittag gemacht hatten.
    Wovon allerdings niemand im Haus wusste, weshalb sie auch nichts gesagt hatte, als Lara ihr ein heißes Bad hatte bereiten lassen. Insgeheim war Isabel sogar ganz froh, ein wenig Zeit für sich allein zu haben, ehe sie abermals mit ihrem frisch angetrauten Ehemann zusammenkommen würde.
    Ihr Ehemann.
    Der sie liebte .
    Oder zumindest sagte, dass er sie liebte.
    Oh, wie verführerisch diese Worte waren! Nun endlich verstand sie die Schwäche ihres Geschlechts, die so fatal sein konnte. Nun hatte sie am eigenen Leib erfahren, wie eine Frau sich mit bloßen Worten in Erregung versetzen … ja, außer Gefecht setzen ließ.
    Da klopfte es laut, und sogleich schlug Isabel das Herz bis zum Hals, denn natürlich dachte sie, es wäre Nick, bis ihr einfiel, dass es kaum sein konnte, kam das Klopfen doch von der falschen Tür. Er hatte nämlich heute das angrenzende Gemach bezogen, sodass er durch die Verbindungstür in ihr Zimmer gelangen konnte. Das Klopfen kam jedoch vom Flur.
    „Ja?“
    Die Tür ging auf und Gwen und Jane kamen herein. Sofort setzte Isabel sich auf. „Ist etwas passiert?“
    Jane lächelte. „Du scheinst recht angespannt heute Abend, Isabel. Machen wir uns Sorgen?“
    „Nein“, brummte Isabel. „Warum sollte ich.“
    Gwen lachte und setzte sich auf die kleine Fußbank beim Bett. „Nun ist es also doch noch geschehen!“
    „Was ist geschehen?“
    Jane ließ sich auf dem Rand der großen Kupferwanne nieder. „Dass du dir einen Mann geangelt hast.“
    „Wie ihr wisst, war das nie meine Absicht. Es ist einfach passiert – ohne dass ich wusste, wie mir geschah.“
    „Aber du bist nicht unglücklich darüber, oder?“, fragte Gwen besorgt.
    Isabel überlegte. „Nein, eigentlich nicht. Er scheint ein guter Mann zu sein.“
    „Trotz des großen Durcheinanders gestern?“
    „Ja. Er hat mehr als deutlich gemacht, dass er uns helfen und Minerva House bewahren will.“ Als die beiden bedächtig nickten, fügte sie trocken hinzu: „Nun, da er mich heiratet, wird ihm auch gar keine andere Wahl bleiben.“
    Gwen grinste. „Geheiratet hat. Schon passiert.“
    „Stimmt. Ich bin jetzt eine Ehefrau.“ Ungläubig schüttelte Isabel den Kopf.
    „Allerdings“, sagte Jane. „Auf dass es dir viel Glück beschert.“
    Isabel hörte es mit gemischten Gefühlen. Bislang kannte sie keine einzige Ehe, die glücklich gewesen wäre. Im Grunde ihres Herzens fürchtete sie gar, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war.
    Aber das Gefühl, geliebt zu werden, war dennoch wunderbar.
    Und erschreckend. Wie groß die Gefahr war, sich zu verlieren … Wenn sie seine Gefühle erwiderte, was dann? Was würde aus ihr werden?
    Sie holte tief Luft. Nur nicht daran denken. Gwen und Jane tauschten wissende Blicke.
    „Was ist?“
    „Nun, eigentlich sind wir gekommen … oder vielmehr, wir sind geschickt worden … um mit dir zu reden.“
    Eine unheilvolle Vorahnung beschlich sie. „Worüber?“
    Gwen lächelte. „Über deine Hochzeitsnacht.“
    Verwirrt krauste Isabel die Stirn. „Warum denn das?“
    Jane setzte sich auf dem Wannenrand zurecht, sah Isabel ernst an und senkte die Stimme. „Wir finden, du solltest vorbereitet sein. Will sagen, du solltest wissen, worauf du dich einlässt. Was du zu erwarten hast.“
    „Und da deine Mutter nicht mehr unter uns weilt …“, versuchte es Gwen.
    Erkenntnis dämmerte. Der Anlass ihres Besuches hatte so wenig mit Isabels schlimmsten Befürchtungen zu tun, dass sie lachen musste und kaum noch damit aufhören konnte.
    Die beiden Frauen sahen einander entgeistert an, während Isabel geradezu hysterisch wurde. Sie legte den Kamm beiseite und rang nach Atem. „Tut mir leid!“, rief

Weitere Kostenlose Bücher