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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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auf und ab ging und ihn auf ein paar muskulöse Kellner aufmerksam machte.
    »Meine Rausschmeißer«, sagte er. »Wenn Sie genau hinschauen, können Sie erkennen, dass ihre Hosentaschen leicht aufgebauscht sind. Wir rechnen nämlich damit, dass eine ganze Menge ungebetener Gäste sich einzuschmuggeln versuchen werden, besonders Leute von jenen Zeitungen und Blättern, die keine Einladung erhalten haben. Ich fürchte, Sie werden sich heute Abend allein überlassen sein, doch wenn Sie irgendwelche Fragen haben, brauchen Sie sich nur an das Bedienungspersonal zu wenden, und zwar an die Leute, die durch das Wort ›Steward‹ auf ihren Rockaufschlägen gekennzeichnet sind.«
    »Schon gut«, sagte Dirk und gab Hut und Mantel in der Garderobe ab. »Hoffentlich finden auch Sie trotz aller Inanspruchnahme Zeit, hin und wieder einen Happen zu sich zu nehmen.«
    »Meine Kräfte für den Notfall sind tadellos organisiert. Aber was ich noch sagen wollte: Zu trinken bekommen Sie jederzeit etwas bei den als ›Tankwart‹ bezeichneten Kellnern. Wir haben die einzelnen Getränke alle nach irgendeinem Raketentreibstoff benannt, so dass kein Mensch wissen wird, was er bekommt – jedenfalls nicht eher, als bis er davon gekostet hat –, und dann vielleicht auch noch nicht. Aber einen guten Rat möchte ich Ihnen doch noch geben.«
    »So? Was denn?«
    »Vorsicht mit dem Hydrazinhydrat!«
    »Danke für die Warnung«, erwiderte Dirk lachend. Er war aber doch ganz froh, als er ein paar Minuten später merkte, dass Matthews sich nur einen Scherz erlaubt hatte und dass es keine derartigen Decknamen gab.
    Die Säle füllten sich in der nächsten halben Stunde zusehends. Unter zwanzig Leuten, denen Dirk begegnete, war jedoch kaum ein einziger Mensch, den er kannte, und er fühlte sich ein wenig ausgeschlossen. Die Folge davon war, dass er sich etwas mehr an die Bar hielt, als gut für ihn war. Von Zeit zu Zeit nickte er diesem oder jenem Bekannten zu, aber die meisten waren anderweitig voll in Anspruch genommen und kümmerten sich nicht weiter um ihn. Es war ihm deshalb auch nicht unangenehm, als ein anderer einzelner und Anschluss suchender Gast sich neben ihm niederließ.
    Man kam ins Gespräch, berührte dieses und jenes Thema und landete zuletzt, wie es fast unvermeidlich war, bei dem bevorstehenden Abenteuer.
    »Ich habe Sie, nebenbei bemerkt, noch nie im Interplanetarium gesehen«, sagte der Fremde. »Sind Sie schon lange hier?«
    »Erst seit etwa drei Wochen«, erwiderte Dirk. »Ich bin mit einem Sonderauftrag von der Universität Chicago hier.«
    »So?«
    Dirk verspürte ein großes Mitteilungsbedürfnis, und der andere bekundete ein schmeichelhaftes Interesse an seinen Angelegenheiten.
    »Ich soll die offizielle Geschichte dieser ersten Fahrt, und wie es dazu gekommen ist, schreiben. Es ist vielleicht das bedeutsamste Ereignis, das sich je zugetragen hat, und eben deshalb ist es notwendig, dass ein vollständiger Bericht davon auf die Nachwelt kommt.«
    »Wird es nicht ohnehin Tausende von technischen Reportagen und Zeitungsartikeln darüber geben?«
    »Gewiss; aber Sie vergessen, dass diese für die Zeitgenossen bestimmt sind und späteren Lesern vielleicht nicht mehr verständlich sein werden. Ich muss versuchen, einen zeitlosen Standpunkt zu wahren, und die Dinge so aufzuzeichnen, dass sie auch in zehntausend Jahren noch verstanden werden.«
    »Bestimmt schwierig und mühevoll!«
    »Ja. Möglich ist es überhaupt nur durch die neue Entwicklung auf dem Gebiet der Sprache, die erst in jüngster Zeit eingesetzt hat, und durch die Vervollkommnung symbolischer Wörterbücher. Aber ich fürchte, ich langweile Sie.«
    Zu seiner Enttäuschung erhob der andere keinen Widerspruch.
    »Ich nehme an«, bemerkte der Fremde beiläufig, »dass Sie ziemlich genau über die Leute hier Bescheid wissen. Ich meine, Sie sind doch in einer ziemlich privilegierten Position.«
    »Das stimmt schon. Man hat sich sehr um mich gekümmert und mich nach Kräften unterstützt.«
    »Dort geht der junge Hassell«, sagte der Fremde. »Er sieht aus, als wäre ihm nicht sehr wohl in seiner Haut – mir, an seiner Stelle, übrigens auch nicht. Haben Sie die Jungens schon näher kennengelernt?«
    »Noch nicht, aber das ergibt sich hoffentlich noch. Bisher habe ich nur mit Hassell und Leduc ein paar Worte gewechselt.«
    »Und wer wird, Ihrer Meinung nach, für die Fahrt ausgewählt werden?«
    Dirk wollte gerade seine nicht gerade auf den besten Informationen beruhenden

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