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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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warfen ihn auf die Rückbank von Franks Jeep. Ehe Frank die Tür schloss, drückte Jack an beiden Türen auf die Schalter für die Kindersicherung. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz, und Frank fuhr los.
    Jetzt am frühen Morgen, einen Tag vor dem Wochenende des Nationalfeiertags am vierten Juli, herrschte auf den Seitenstraßen von Byram Hills kaum Verkehr. Die Leute waren entweder schon auf dem Weg zur Arbeit oder im Urlaub.
    »Sie haben wirklich keine Ahnung, was vor sich geht, nicht wahr?«, fragte der Mann, der aus dem Fenster starrte.
    Jack warf einen Blick über die Schulter. »Warum sagen Sie mir nicht einfach, was vor sich geht?«
    Der Mann schwieg.
    »Keine Sorge«, sagte Frank zu Jack. »Wir werden unsere Antworten bekommen.«
    Zwei Minuten später blieben sie auf einer menschenleeren, mit Bäumen gesäumten Straße vor einer roten Ampel stehen. Die Sekunden wurden zur Ewigkeit, als sie schweigend warteten, dass die Ampel auf Grün umsprang.
    Plötzlich rollte der Mann sich auf der Rückbank auf den Rücken und trat mit den Füßen die Fensterscheibe ein. Er sprang aus dem Wagen, stürzte, rappelte sich auf und rannte davon. Jack und Frank sprangen aus dem Wagen und jagten ihm hinterher.
    Als der Typ die Straße hinunterlief, schwangen seine gefesselten Arme von einer Seite zur anderen. Seine Schritte auf dem Asphalt hallten durch den Morgen. Die Verkehrsgeräusche wurden immer lauter, bis sie schließlich die Überführung einer Hauptverkehrsstraße überquerten. Der Mann war schnell und rannte um sein Leben, doch Jack rannte um das Leben seiner Frau und seiner Kinder. Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass ihm seine einzige Verbindung zu ihnen entwischte. Er wurde immer schneller, bis er den Kerl endlich erreicht hatte. Jack stieß ihn mit voller Wucht auf die Straße, sodass er über den Asphalt rutschte und sich die Haut aufschürfte. Frank holte sie ein, riss den Mann hoch und schleuderte ihn gegen das Brückengeländer.
    »Wenn Sie noch einmal abhauen, werfe ich Sie von dieser Brücke.« Frank zog die Waffe, um seine Worte zu unterstreichen, und umklammerte den rechten Arm des fremden Mannes. Der gab sich geschlagen und schloss die Augen.
    Jack stand auf und rang nach Atem. »Bist du sicher, dass dein Freund in der Lage ist, diesen Kerl in Schach zu halten?«
    »Klar. Ben ist nicht nur ein guter Freund. Ich kenne ihn aus meiner Zeit bei der Armee. Er ist ein knallharter Typ und kann solche Idioten nicht ausstehen.«
    In diesem Augenblick schlug der Mann die Augen auf, riss sich von Frank los, sprang über das Geländer und stürzte auf die viel befahrene Straße.
    Jack begriff, dass der Fremde nicht die Absicht gehabt hatte zu fliehen. Er wusste ganz genau, was er tat, und hatte seinen Sprung perfekt getimt.
    Der Fahrer des Fünfzehntonners kam nicht einmal mehr dazu, auf die Bremse zu treten. Den Mann, der vor ihm auf die Fahrbahn stürzte, als er in seinem Sattelschlepper mit siebzig Meilen pro Stunde über die Straße donnerte, sah er erst, als es zu spät war.

6. Kapitel
    FREITAG, 7.05 UHR
    Auf der Rider’s Bridge standen zahlreiche Rettungsfahrzeuge. Eine Menschenmenge hatte sich gebildet, die vom Brückengeländer aus das Geschehen verfolgte. Lastwagen der Nachrichtensender warteten gespannt am Fuß des Überwegs. Ihre Kameras waren auf die Ankunft eines riesigen Krans gerichtet, an dem zwei Seile hingen. Sie verschwanden hinter dem Rand der Brücke und reichten bis hinunter in das aufgewühlte Wasser des Flusses. Zwei Sporttaucher hielten sich an den Seilen fest und kämpften gegen die starke Strömung an, ehe sie untertauchten, um die Suche fortzusetzen.
    Als eine Limousine auf dem Schauplatz erschien, drehten sich alle zu dem Wagen um. Immer mehr Kameraleute versammelten sich auf der Brücke, und die wenigen Geräusche verstummten. Alle warteten und beobachteten die Szene. Nach drei Minuten stieg Sam Norris aus, der auf der Rückbank gesessen hatte. FBI -Direktor Lance Warren begleitete ihn. Die Gesichtszüge der beiden großen Männer, die immer Führungsqualitäten bewiesen und Macht ausgestrahlt hatten, waren heute von Kummer und Schmerz gezeichnet.
    Sie starrten auf die wenigen Markierungen der Spurensicherung entlang der Straße und die schwarzen Bremsspuren, die zu dem fehlenden Brückengeländer führten. Als sie wortlos an den Rand der Brücke traten, machten alle höflich Platz für Mias Vater und den FBI -Direktor Warren. Mit zusammengepressten Lippen verfolgte Norris

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