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Augenblick der Ewigkeit - Roman

Titel: Augenblick der Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wußte, wie bezaubernd sie aussah in dem kleinen Schwarzen von Chanel, das sie samt Accessoires in ihrem Zimmer vorgefunden hatte, als sie von der Tate Gallery zurückgekommen war.
    Während er mit Krausnik und den Japanern verhandelte, hatte sie dort in dem Saal mit den Seegram Paintings von Mark Rothko den ganzen Nachmittag verbracht und die monochrome Melancholie der Farbkompositionen buchstäblich in sich eingesogen. Sie entschloß sich, nicht beleidigt zu sein, sondern auf seine Sugardaddy-Spielchen einzugehen. Im Übrigen stand ihr das Kleid ganz ausgezeichnet, brachte doch sein kleiner Ausschnitt ihr ebenmäßiges Schlüsselbein so wirkungsvoll zum Ausdruck, daß man in seine Kuhlen Münzen hätte legen können. Als sie ins Badezimmer gekommen war, um sich zu schminken, war er noch im Unterhemd und mit herabhängenden Hosenträgern vor dem Spiegel gestanden. » Du siehst wunderbar darin aus, Maria! Cecil ist ein Meister, wenn es darum geht, die passende Kleidergröße mit den Augen abzuschätzen.«
    Wahrscheinlich war es nicht das erste Mal, daß Karl die Fähigkeit des Empfangchefs für sich in Anspruch genommen hatte. In einem Napf aus weißem Steingut schlug er dicken Seifenschaum, den er mit virtuosen Pinselschwüngen auf seine Wangen verteilte. Dann rasierte er sich sorgfältig mit einem Rasiermesser, das er zuvor wie ein Barbier an einem ledernen Riemen geschärft hatte, indem er das Gesicht verzog und die Nasenspitze mit der freien Hand zur Seite bog.
    » Und wie liefen deine Verhandlungen mit den Japanern?«
    » Ausgezeichnet. Ich werde mit Tanaka Electronics in den nächsten Jahren das gesamte klassische Repertoire in digitaler Technik einspielen…« Während er ihr vorschwärmte, wie mit der neuen Technik Töne in digitale elektronische Signale umgesetzt werden können, die es ermöglichen, Musik aufzuzeichnen und sie ohne jede Beeinträchtigung oder Verschlechterung beliebig oft zu kopieren oder abzuspielen, schaute sie ihm wie verhext dabei zu, wie Strich um Strich die rosarote Haut seiner Wangen aus dem weißen Schaum zum Vorschein kam, gerade so, wie sie es als kleines Mädchen bei ihrem Papa getan hatte.
    Sie saßen unter einer bunten Glaskuppel, umsorgt von einer Kellnerbrigade, die, von dem Maître mit winzigen, aber fernhin wirkenden Fingerzeichen geleitet, geräuschlos um sie herumschwirrte, der all ihre Wünsche vorauszuahnen schien. Plötzlich kam am Eingang Unruhe auf, und Maria hörte eine laute, dröhnende Stimme. » Keep your fucking hands off from my jacket, you bloody fool!«
    Sie sah, wie Karl zusammenzuckte. Hinter einem Blumenbouquet versuchte der Empfangschef, einen großen, breitschultrigen Mann daran zu hindern, das Restaurant zu betreten. Mit einer Stirn, breit wie die eines Büffels, trat Lassally an ihren Tisch. » Wie ich sehe, bist du also doch noch nicht abgereist…«
    Mr. Cecil Christie folgte dem Plattenproduzenten noch einige Schritte ins Restaurant hinein. Dann blieb er stehen, machte eine Geste des Bedauerns und zog sich mit einer Verbeugung diskret zurück.
    » …willst du mich nicht deiner neuen Freundin vorstellen?«
    Karl stand auf. » Maria, das ist mein Freund Victor Lassally, und das ist…«, er machte eine kleine Pause, in der er seine Serviette zum Mundwinkel führte, » …das ist meine zukünftige Schwiegertochter, Fräulein Ratazzi, eine Mitarbeiterin von Joachim.« Dabei legte er seine Hand väterlich auf Marias Schulter.
    » Schwiegertochter?« Lassally verbeugte sich höflich. » Da kann man ja nur gratulieren!« Er rückte sich einen Stuhl zurecht und setzte sich unaufgefordert zu ihnen. » Ihr gestattet doch.«
    Kaum hatte er an ihrem Tisch Platz genommen, stand auch schon auf Karls Zeichen hin ein Gedeck vor ihm. » Also gut. Was willst du?«
    » Man hört, Mr. Tanaka sei in der Stadt.«
    » Von Tanaka Electronics?«
    » Sag nur, du weißt nichts davon.«
    » Wovon soll ich was wissen, Victor?«
    » Spiel hier nicht den Ahnungslosen. Ich nehme an, sie haben dir ein großzügiges Angebot gemacht.«
    » Und wenn…«
    » Du scheinst vergessen zu haben, daß wir beide eine Exklusivabmachung haben und in den nächsten drei Jahren keine neuen Platten mehr produzieren wollten, um das, was wir in den Katalogen haben, erst einmal zu verkaufen. Wenn du jetzt das Angebot der Japaner annimmst, können wir nicht länger Partner bleiben.«
    » Verklag mich doch!«
    » Ich kann’s einfach nicht glauben, daß du zu so was fähig bist.«
    » Ich bin dir keine

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