Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
Vom Netzwerk:
ob er wirklich mit ihr oder mehr mit sich selbst sprach. Dann strich er sich jedoch eine Strähne aus dem Gesicht und grinste sie an. »Was für ein Zufall.«
    Polly lächelte zurück und hatte plötzlich das Gefühl, es war alles andere als ein Zufall. »Ja.« Dennoch mochte sie Sams Nähe, auch wenn er klassische Anzeichen eines Stalkers aufwies und sie zumindest beunruhigt sein sollte.
    »Das Haus hat leider keinen Aufzug«, bemerkte sie, während sie die Haustür aufschloss, in Anbetracht von Sams schwerer Ausrüstung entschuldigend.
    »Kein Problem. Ich bin gewohnt, das Zeug zu schleppen.« Sam betrat den Hausflur und stieg unbeirrt die Treppen hinauf. »Welcher Stock?«
    »Dritter.« Polly hatte Probleme, mit Sam Schritt zu halten, obwohl seine Last deutlich schwerer war als ihre. Vor ihrer Wohnungstür angelangt, trat Sam beiseite, damit sie die Tür aufschließen konnte.
    Er folgte ihr in die Wohnung und sah sich neugierig um. »Ordentlich.«
    »Tatsächlich?« Polly sah sich um und war selbst überrascht. Seit ihrer Aufräumaktion hatte sie es nicht geschafft, die Wohnung wieder in ihr übliches Chaos zu tauchen. Immer noch lag alles an Ort und Stelle. Ungewöhnlich.
    Sie warf ihre Handtasche auf den Dielenschrank und stellte Sams Tasche daneben. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Ja, sehr gern. Einen Kaffee?«
    »Ganz nach meinem Geschmack. Kommt sofort.« Polly machte sich auf den Weg in ihre Miniaturküche, um frischen Kaffee aufzubrühen. Sie hörte Sam im Wohnzimmer in seiner Tasche kramen. Wahrscheinlich baute er seinen Laptop auf, damit sie sich die Fotos ansehen konnten. Als sie zurück ins Zimmer kam, stand sein Laptop auf dem Tisch, aber Sam hockte vor dem Bücherstapel neben ihrem Bett und begutachtete die Titel. Eigentlich hatte Polly nichts dagegen - ihre Bücher waren kein Geheimnis - aber es verwunderte sie, wie frei Sam sich nach gerade einmal fünf Minuten in ihrer Wohnung bewegte. Als er wieder auf die Beine kam, schmunzelte er. »Genau, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Was? Meine Wohnung?«
    »Dein Leben.«
    »Du hast dir mein Leben vorgestellt?« Vielleicht hätte sie ihn nicht in ihre Wohnung bitten sollen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Klar, warum nicht?«
    »Das klingt merkwürdig.«
    Sam lachte. »Finde ich nicht. Du darfst dir mein Leben ruhig ausmalen. Ich habe nichts dagegen.«
    Die Kaffeemaschine gab ein letztes Krächzen von sich, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Kaffee durchgelaufen war.
    Als sie mit zwei Bechern ins Wohnzimmer trat, saß Sam bereits am Esstisch und hatte seinen Computer vor sich aufgebaut. Sie stellte ihm den Kaffee auf den Tisch, weil er ihn nicht aus ihrer Hand nehmen würde, solange sie den Becher komplett umfasst hielt. Sie würde sich wohl an diese Eigenart gewöhnen müssen, wenn sie Sam weiter um sich haben wollte. Und daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    »Danke.« Sam nahm den Becher und trank einen großen Schluck.
    »Oh, ich habe dich gar nicht gefragt, wie du ihn trinkst.«
    »So, wie er ist, ist er gut«, antwortete Sam und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Dort war bereits das erste Bild der jungen Schauspielerin zu sehen. Obwohl Polly sicher war, dass es das gemeinsame Bild der beiden ins Heft schaffen würde, wollte sie unbedingt mehr von Sams Arbeit sehen.
    »Großartig, wie sich das Licht hier in ihren Augen spiegelt.« Sie beugte sich vor und zeigte auf den Bildschirm. Dabei fielen ihre Haare über Sams Schulter und eine blonde Locke verfing sich in seinen dunklen Haaren. Der Kontrast zwischen ihren hellen und seinen fast schwarzen Haaren faszinierte Polly und sie hätte beinahe nicht bemerkt, wie Sam tief einatmete, bevor er leicht den Kopf schüttelt und sich von ihrer Strähne befreite. Diesmal wich er nicht vor ihr zurück. Polly wagte kaum, sich zu bewegen, aus Angst, er könne wieder vor ihr zurückschrecken.
    Sie spürte seine Körperwärme, so nah stand sie bei ihm, und sie atmete seinen Geruch ein. Er roch nach Duschgel und nach etwas anderem, Verführerischem. Als sie die Hand zurücknahm, griff Sam wieder zur Tastatur und rief das nächste Bild auf, das die beiden gemeinsam zeigte.
    »Für Lea ist das Pärchenbild wohl das Beste.«
    »Das dachte ich auch, aber lass uns die anderen trotzdem anschauen. Vielleicht nehmen sie noch je ein Einzelbild rein. Die sind wirklich gut.«
    »Vorsicht, sonst gewöhne ich mich noch an deine Komplimente.« Sam grinste und schien sich aufrichtig zu freuen. Er klickte von einem

Weitere Kostenlose Bücher