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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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zu vergraben und sie an sich zu ziehen.
    Polly bemerkte sein Erstaunen. »Ich habe es dir prophezeit. Meine Haare können mit Wasser nicht besonders gut umgehen.«
    »Du siehst umwerfend aus«, erwiderte Sam, bevor er darüber nachdenken konnte, was er sagte.
    Polly lächelte zart und versuchte erfolglos, ihre wilde Mähne hinter die Ohren zu streichen. »Danke«, flüsterte sie.
    Sam staunte immer noch darüber, wie sehr ihre Haare auch Pollys Ausstrahlung verändert hatten. Die wirren Locken passten viel besser zu dem Funkeln ihrer Augen als die braven Wellen. Sie sah aus wie der Freigeist, der er so gerne sein wollte.
    »Suchst du einen Mann zum Heiraten oder willst du dich amüsieren?«, fragte er unvermittelt, einmal mehr, ohne vorher richtig über seine Worte nachzudenken.
    Sie wirkte sichtlich erstaunt, schien aber dennoch nach einer Antwort zu suchen, zumindest schloss er das aus ihrem ernsten Gesichtsausdruck. »Das kommt ganz darauf an, was du möchtest. Willst du denn heiraten?«, sagte sie schließlich zögerlich.
    »Auf keinen Fall«, schoss es aus ihm heraus. Er hätte sich am liebsten auf den Mund geschlagen, konnte die Worte aber ohnehin nicht zurücknehmen. Außerdem war es nichts als die Wahrheit. Für den Bruchteil einer Sekunde erlosch das Lächeln auf ihren Lippen, dann fasste sie sich wieder und zuckte mit den Schultern. »Dann möchte ich mich wohl amüsieren.«
    »So einfach ist das?«
    »Natürlich, was denn sonst?«
    Sam war zunehmend verwirrt. Polly faszinierte ihn. Aber er sollte gewarnt sein vom Zögern in ihrer Stimme. Sie wünschte sich ganz sicher mehr von einem Mann, auch wenn sie versuchte, einen anderen Eindruck zu vermitteln.
    Nachdem er sich von Polly verabschiedet hatte - auch dieses Mal hatte sie es vermieden, ihm die Hand zu geben – entschloss er sich, ohne sie in das Tanzlokal zu gehen, in dem sie sich gestern begegnet waren. Es war Donnerstagabend und vielleicht würde er seinen Freund Paul dort treffen.

 
    Sam hatte sich nicht getäuscht. Paul stand an seinem gewohnten Platz an der Bar und hielt ein Glas Wein in der Hand. Er sah den Paaren beim Tanzen zu, vielleicht auf der Suche nach einer neuen Eroberung. Sam bemerkte, dass Paul sich seine blonden Haare hatte schneiden lassen. Nun trug er sie viel kürzer als Sam. Damit entsprach er wohl eher der gängigen Mode.
    »Samuel, da bist du ja. Ich dachte schon, ich würde den zweiten Abend in Folge auf dich verzichten müssen.«
    »Paul.« Sam reichte seinem Freund die Hand und klopfte ihm leicht auf die Schulter, bevor er sich zu ihm an die Bar gesellte. Er gab dem Barmann ein Zeichen und bestellte ebenfalls ein Glas Wein, bevor er sich wieder Paul zuwandte. »Eigentlich war ich gestern auch hier, wir haben uns wohl verpasst.«
    Paul hob fragend eine Augenbraue. »Tatsächlich? Dann bist du wohl früh gegangen. Hast du eine nette Bekanntschaft gemacht oder zu viel getrunken?«
    »Nicht der Rede wert. Nur ein Bier.«
    »Und dann schon ab ins Bett?« Paul schüttelte den Kopf. »Samuel, ich befürchte, du wirst alt.«
    »Bevor ich alt werde, bist du schon grau und steinalt, mein lieber Freund«, konterte Sam. »Irgendjemand Interessantes heute?« Er deutete mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche.
    »Nein, schon lange nicht mehr.«
    »Das klingt ja fast nach Trübsal blasen. Was ist los? Ärger mit dem Herrn Papa?«
    »Nein alles bestens. Kein Grund zu klagen.«
    Sam war nicht überzeugt, sein Freund wirkte nachdenklich. Deshalb hakte er nach »Aber ...?«
    »Halt mich für verrückt, Samuel, aber glaubst du nicht manchmal, wir sollten uns Frauen suchen und endlich heiraten?«
    »Was?« Sam prustete den Schluck Wein, den er soeben genommen hatte, aus.
    »Ich meine es ernst. Das Ganze hier«, Paul machte eine große Armbewegung, »verliert langsam seinen Reiz.«
    »Das sehe ich nicht so. Erst gestern habe ich eine Frau kennengelernt, die genau die Richtige sein könnte. Eine Frau, die keinen Versorger sucht, mit der ich eine schöne Zeit haben könnte, ohne eine Verpflichtung einzugehen. Ohne weiterziehen zu müssen, weil sie mich am Ende doch heiraten will. Es gibt überhaupt keinen Grund zu heiraten. Wie kommst du nur auf diesen Unsinn?« Sam begann, sich ernsthafte Sorgen um den Gemütszustand seines Freundes zu machen.
    »Wir kommen her, lernen eine nette Dame kennen, tanzen, haben unseren Spaß, und am nächsten Abend geht alles von vorn los. Wenn ich nach Hause komme, sind da meine Eltern und meine Schwestern, aber ich

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