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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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sprühen. Polly legte ihre Hand auf seine Brust und seufzte leise. Kaum zu glauben, wie gut sich ihr Körper an seinen geschmiegt anfühlte. Als sie mit den Fingern sein Hemd hinauffuhr und ihn an seinem Kragen zu sich heranzog, umfasste er ihren Nacken. Um sie noch näher bei sich zu haben oder um den Halt nicht zu verlieren? Er wusste es nicht, sein Denken hatte längst ausgesetzt. Durch den noch immer feuchten Stoff konnte er ihren Körper spüren. Unwillkürlich stöhnte er leise auf. Seine eigene Stimme zu hören, brachte den gesamten Raum einmal mehr ins Wanken.
    Plötzlich waren sie wieder in seinem Zimmer. Polly war ihm zugewandt und drückte sich so fest an ihn, dass sie zweifellos seine Erregung spürte. Peinlich berührt löste er sich von ihr. In Pollys Augen war einen Moment lang noch dieselbe Leidenschaft zu sehen, die ihn selbst gerade dazu gebracht hatte, einen Schritt zurückzutreten, dann trat Sorge auf ihre Züge.
    »Sam ... ich ... alles in Ordnung?«
    Sein Atem ging schwer und er brauchte einen Moment, um seine Sinne wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Ich weiß es nicht.«
    Ihr Körper war angespannt. »Du hast mir gefehlt«, sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. Diesmal war er es, der vor ihrer Berührung zurückwich. Enttäuschung blitzte in ihren Augen auf, aber sie blieb stehen. »War es so schlimm?«
    »Nein. Eigentlich nicht. Es war sogar sehr schön ... mehr als schön.«
    Sie lächelte und errötete leicht. Dann wurde sie wieder ernst. »Warum hast du dann Angst vor mir, Sam?«
    Er erschrak. »Ich habe keine Angst vor dir. Das alles ist nur äußerst verwirrend. Du. Ich. Wir sollten das hier nicht tun.« Er machte eine ungerichtete Handbewegung.
    Sie blickte erst erstaunt und sah dann beschämt zu Boden. »Sam, ich ...«
    Er unterbrach sie sofort. Er wollte nicht, dass sie sich unwohl fühlte. Er sah diesen Kuss nicht als verwerflich an. Die gängigen Moralvorstellungen galten wahrscheinlich nicht für sie beide. »Dich zu berühren und dabei Raum und Zeit zu verlieren, ist nicht gerade eine alltägliche Erfahrung.«
    Polly nickte, war aber nach wie vor angespannt und sah ihn besorgt an, als wüsste sie nicht genau, was sie nun tun sollte. »Glaubst du mir?«
    Sam hatte sich noch nie zuvor gleichermaßen gut und vollkommen verwirrt gefühlt. Sein komplettes Weltbild war auf den Kopf gestellt. Er glaubte weder an das Schicksal noch an Wiedergeburt, aber Polly ließ ihm keine andere Wahl. Er würde von seinen Überzeugungen abrücken müssen. Sie hatte recht, es gab eine Verbindung zwischen ihnen.
    »Glaubst du mir?«, wiederholte sie ihre Frage, weil er immer noch nicht geantwortet hatte.
    Er nickte langsam. Er war noch nicht bereit dazu, es laut auszusprechen. Ihre Augen leuchteten auf und er glaubte sogar, Tränen in ihren Augenwinkeln glitzern zu sehen. Am liebsten hätte er sie sofort wieder in den Arm genommen, aber er zögerte.
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. Die letzten Wochen waren die schwersten meines Lebens. Dich nicht berühren zu dürfen, dich nicht fühlen zu dürfen.« Ihre Worte jagten einen heißen Stoß in seine Lenden. »Ich weiß, ich verhalte mich ungewöhnlich, anstößig könnte man sagen. Es muss unangemessen auf dich wirken. Aber Sam, für mich ist es nicht neu, dich zu küssen, sondern eine Erleichterung, es endlich wieder tun zu können. Mich in deinen Arm zu schmiegen, ist wie nach einem langen Tag nach Hause zu kommen. Vertraut. Ich habe lange darauf gewartet.«
    »Polly, ich bin nicht sicher, was ich von all dem halten soll.« Ihre Worte verunsicherten ihn. Er war sich nach wie vor nicht im Klaren darüber, was als Nächstes geschehen sollte. Er musste ihr glauben, fühlte sich unbändig zu ihr hingezogen, aber reichte das, um sein ganzes Leben zu ändern?
    »Du hast gesagt, du glaubst mir«, flüsterte sie.
    Er setzte sich stöhnend auf das Fußende seines Bettes und vergrub den Kopf in seinen Händen. »Ich glaube dir, aber das heißt nicht, dass ich es verstehe und auch nicht, dass ich auch nur die geringste Ahnung habe, was als Nächstes zu tun ist.«
    Sie kam zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schulter. Unwillkürlich machte er sich auf einen weiteren Taumel durch den Raum gefasst. Doch nichts geschah. Verwundert blickte er zu ihr auf. Sie lächelte. »Ich habe dir doch versprochen, es hört auf.«
    Er lehnte seine Stirn an ihren Bauch. Sie strich mit den Fingern durch seine Haare.
    »Ich verstehe es

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