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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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wichtig, um herauszufinden, ob es etwas Dauerhaftes werden kann. Was ist denn, wenn es nicht passt zwischen euch?«
    »Es passt, das weiß ich auch so«, erwiderte Polly und fing sich erneut einen erstaunten Blick und ein kleines ‚Oh‘ von ihrer Freundin ein. Sie konnte Lea nicht erzählen, dass sie und Sam füreinander bestimmt, vom Schicksal aneinander geschweißt waren. Niemand würde ihr diese Geschichte glauben. Sie selbst musste sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass alles tatsächlich geschah und nicht nur ein Produkt ihrer Fantasie war.
    »Er ist es also?«
    Sie nickte.
    Polly hatte Glück, Leas Telefon klingelte und beendete das Verhör. Daher verabschiedete Polly sich schnell und versprach, sofort an die Arbeit zu gehen, wenn sie wieder zu Hause war.
    Da sie weiterhin nichts von Sam hörte, arbeitete sie den ganzen Tag bis spät in die Nacht und auch am nächsten Tag mit nur wenigen kleinen Pausen, in denen sie aß und neuen Kaffee kochte. Die Aufzeichnungen der durchgebrannten Chefredakteurin waren detailliert, entsprachen jedoch nicht Pollys Stil zu arbeiten. Deshalb musste sie sich eine Weile in die Artikel hineindenken, bevor sie einen sinnvollen Text zustande brachte. Ihre Nächte waren unruhig, voller Träume, guter und schlechter. Alle handelten von Sam. Vom realen Sam war weiterhin nichts zu hören. Kein Anruf, keine Nachricht. Hätte sie nicht so viel zu tun gehabt, wäre Polly sicher aus dem Grübeln nicht mehr herausgekommen. Sie war froh über jede Ablenkung. Als sie zwei Tage nach ihrem letzten Treffen wieder in Leas Büro stand, sah sie ihrer Freundin den Stress und den Schlafmangel an. Aber die Anstrengungen hatten sich gelohnt, die Ausgabe würde noch am gleichen Tag, komplett und genau wie geplant in den Druck gehen. Um sie nicht länger als nötig aufzuhalten, drückte Polly ihre Freundin nur kurz und machte sich wieder auf den Weg.

 
    Sie stieg die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf und kramte nach ihrem Wohnungsschlüssel. Oben angekommen, blieb ihr beinahe das Herz stehen. Sam saß mit angezogenen Beinen auf dem Treppenabsatz, den Rücken gegen die Wand gelehnt, die Ellbogen auf den Knien abgestützt und die Hände in seinen Haaren vergraben. Als er sie hörte, sah er auf. Seine Augen waren trüb und sein Blick traurig.
    »Sam. Was ist passiert?« Sie ließ sich vor ihm auf die Knie fallen, weil er keine Anstalten machte, aufzustehen. Als sie ihn berühren wollte, zuckte er zurück.
    »Nicht anfassen.« Er klang erschöpft.
    Ein schmerzlicher Stich durchfuhr Polly. »Warum?«, fragte sie leise. »Was ist mit dir?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nichts. Ich bin hier und warte auf dich. Was sollte ich auch sonst tun.«
    Polly verstand kein Wort. Warum war er so niedergeschlagen? Erneut streckte sie die Hand nach ihm aus, aber er schüttelte den Kopf.
    »Nicht hier draußen, wir haben uns zu lange nicht gesehen.«
    »Dann lass uns reingehen.« Er bewegte sich immer noch nicht. »Sam, was ist los? Warum hast du dich nicht gemeldet?«
    Müde schaute er sie an, mit ungewöhnlich leerem Blick.
    Polly suchte nach einem Hinweis in seinem Gesicht. »Warum hast du nicht wenigstens mal kurz angerufen?«
    »Polly, du hast dich auch nicht bei mir gemeldet. Ist dir nicht in den Sinn gekommen, ich könnte auf eine Nachricht oder einen Anruf von dir warten?« Seine Stimme war leise und traurig. »Irgendein Zeichen, damit ich nicht ständig unangekündigt vor deiner Haustür auftauchen muss und mich wie ein Stalker fühle, der dich nicht in Ruhe lässt, nicht in Ruhe lassen kann. Damit ich weiß, ich bin nicht länger allein mit meinen Erinnerungen.« Er schloss die Augen und ließ den Kopf wieder sinken.
    »Sam ...« Mehr brachte sie nicht hervor. Er hatte recht. Warum hatte sie ihn nicht einfach angerufen? Gefragt, wie die Arbeit lief. Mit ihm gesprochen, so wie eine Freundin es tun würde. Sie hatte keine Ahnung. Nicht einmal der Gedanke war ihr gekommen. Sie war einfach davon ausgegangen, er würde sich melden, erneut die Initiative ergreifen. Sie war vollkommen passiv gewesen, hatte einfach gewartet, ihm nicht einmal gesagt, wie sehr sie ihn vermisste, wenn sie nichts von ihm hörte, welche Sorgen sie sich machte, wenn er sich nicht meldete. Er hatte so viel dafür getan, sie zu finden. Er hatte sein Leben aufgegeben. Und sie? Rief ihn nicht einmal an. Kein Wunder, dass er sich allein gelassen fühlte. Sein Schmerz über ihr vermeintliches Desinteresse war förmlich greifbar.
    Spontan

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