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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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für alle drei.
    »>Aurora<«, las Baudry. »Wieder dieser Name. Ist es wahr, Sheridan? Ist sie wirklich eine von den Achtzig?«
    Doch als sie ihm diesmal das Notepad reichte, schrieb er nur: >Helft mir.<
    »Ich denke, wir sollten weitere Fragen auf später verschieben«, sagte Dreyfus.
    »Warum tut ihm die Peitsche das an?«, fragte Baudry. »Ich habe von den Schwierigkeiten mit dem Typ C gehört, aber so etwas ist noch nie vorgekommen.«
    »Er muss die Hundepeitsche in Clepsydras Gegenwart
    eingeschaltet haben«, sagte Dreyfus. »Eine große Dumm-
    heit, wenn ein Synthetiker in der Nähe ist, aber wahrscheinlich konnte er es nicht lassen, sie zu foltern. Sie konnte nicht verhindern, dass er sie tötete - dafür benützte er eine Pistole -, aber sie konnte die Hundepeitsche manipulieren.«

    »Dazu hätte sie keine Zeit gehabt.«
    »Es dauerte höchstens eine Sekunde. Für eine Syntheti-
    kerin wäre so etwas nicht schwieriger, als mit den Augen zu zwinkern.«
    »Aber die Programmierung ist hart codiert.«
    »Für einen Synthetiker gibt es keine Hartcodierung. Er
    findet immer einen Weg durch irgendeine Hintertür. Wenn sie gewusst hätte, dass sie sterben musste, und dies die einzige Möglichkeit war, eine Botschaft abzusetzen, hätte sie es geschafft. Richtig, Sheridan?«
    Wieder zuckte Gaffney zustimmend mit dem Kopf. Um
    den schwarzen Pfropfen in seinem Mund bildete sich weiß-
    licher Schaum oder Speichel. Jeder im Raum konnte jetzt hören, wie seine Atemzüge schneller wurden.
    »Das Ding muss dennoch heraus«, sagte Baudry. »Sheri-
    dan: Sie müssen jetzt ganz still halten. Was immer Sie getan haben, was immer geschehen ist, wir werden Ihnen helfen.« Sie hob den Arm und sprach mit zitternder Stimme, der Panik nahe, in ihr Armband: »Doktor Demikoff? Wunderbar, Sie sind wach. Ja, sehr gut, danke. Ich weiß, mein Anliegen ist sehr ungewöhnlich, schließlich sind Sie einzig und allein für den Fall Aumonier zuständig, aber ... es hat sich etwas ergeben. Wir brauchen ganz dringend Ihren fachlichen Rat.«
    Dr. Demikoff ließ aus Aktivmaterie eine Abschirmung entstehen und teilte damit den Taktikraum ab, um sich zusammen mit den anderen Medizintechnikern Gaffney widmen
    zu können, ohne gestört zu werden. Das Letzte, was Dreyfus deutlich sehen konnte, war, wie der Oberpräfekt vorsichtig auf eine Liege gebettet wurde, die in einem Winkel von fünfundvierzig Grad schräg zum Fußboden stand. Die Mediziner behandelten ihn wie eine Bombe, die jeden Moment
    explodieren konnte. Dann wurden die Helfer hinter der rau-chig trüben Trennwand zu Schemen, die sich über einen un-scharfen schwarzen Fleck beugten, und plötzlich begann
    der schwarze Fleck um sich zu schlagen und mit verschwommenen Gliedmaßen in der Luft herumzufuhrwerken.
    Baudry brach das betroffene Schweigen. »Ob sie die Peitsche wohl aus ihm herausbekommen?«, fragte sie.
    »Ich glaube nicht, dass Clepsydra ihn töten wollte«, sagte Dreyfus. »Dazu hätte sie der Peitsche nur andere Anweisungen zu geben brauchen. Sie wollte wohl nur erreichen, dass er redete.«
    »In seinem Zustand konnte er keine zuverlässige Aussage machen.«
    »Was er sagte, genügt«, erklärte Dreyfus. »Wenn Demi-
    koff mit ihm fertig ist, können wir mehr herausholen.« Er ließ sich Baudry gegenüber auf einen der Stühle sinken, die um den Tisch standen. »Ich weiß, dass ich mir gewisse Freiheiten herausnehme, aber ich darf doch wohl davon aus-
    gehen, dass ich nicht mehr der Hauptverdächtige für den Mord an Clepsydra bin?«
    Baudry schluckte hart. »Ich konnte mir vorstellen, dass man Ihnen etwas anhängen wollte, Tom, aber Ihre Anschul-digungen gegen Gaffney konnte ich nicht akzeptieren. Um Sandra Vois willen, er war schließlich einer von uns. Ich musste doch glauben, dass Sie sich irrten, dass Sie ihn entweder aus persönlichen Gründen belasteten, oder dass irgendjemand anderer auch Gaffney in einen falschen Ver-
    dacht zu bringen suchte.«
    »Und jetzt?«
    »Nach dieser kleinen Vorstellung können wir getrost
    davon ausgehen, dass wir Clepsydras Mörder kennen und
    dass er allein war.« Baudry warf einen vorsichtigen Blick auf die trübe Trennwand, aber die Schemen hinter der Aktivmaterie drängten sich nun so dicht zusammen, dass man keine Einzelpersonen unterscheiden konnte. »Daraus folgt, Sie hatten recht, und ich hatte unrecht, und ich hätte Ihnen vertrauen und auf Sie hören sollen. Es tut mir leid.«

    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte

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