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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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war damals 20 Jahre alt und hatte noch nie eine Leiche gesehen. Ich blieb stehen. Stark schlug auf uns ein und rief: ›Los, schnell, schnell, die Leichen ausziehen!‹« November 1941 bis März 1942 beurlaubt zum Abitur an der Justus-Liebig-Oberrealschule in Darmstadt. Danach erneut in Auschwitz. November 1942 bis März 1943 beurlaubt zum Jurastudium in Frankfurt am Main. Ab 25.5.1943 SS-Panzergrenadierdivision Das Reich . Herbst 1946 bis Sommer 1948 Studium Landwirtschaft in Gießen. 1949 als minderbelastet entnazifiziert. Sachbearbeiter der Landwirtschaftskammer Frankfurt am Main, 1957 Lehrer an der Landwirtschaftsschule Lövenich b. Köln. Am 20.8.1965 vom LG Frankfurt zu 10 Jahren Jugendstrafe (!) verurteilt. Urteil: »Bei weiteren Vergasungen jüdischer Menschen im Mai 1942 nahm Stark häufig vor den Vergasungen einige jüdische Frauen beiseite. Wenn dann die anderen jüdischen Menschen in den Gaskammern waren, stellte er die Frauen im Hof des kleinen Krematoriums an die Wand. Dann schoß er eine oder zwei Frauen in die Brust und in die Füße. Wenn dann die anderen Frauen zitterten, auf die Knie fielen und Stark anflehten, sie am Leben zu lassen, schrie er sie an: ›Sarah, Sarah, los, steh!‹ Dann erschoß er sie alle nacheinander.« † 29.3.1991 Darmstadt (Mitt. Renz). Aussage Stark: AV, Bl. 937ff.

Stark, Helen
    Häftling Nr.  19356 , Politische Abteilung ( PA )
    * 4.6.1910 Berlin. November 1941 mit ihrer Schwester Lilly Flucht nach Belgien. Verhaftung Gestapo Frühjahr 1942. Ankunft Auschwitz am 10.9.1942. Von 1000 Deportierten werden 715 sofort in der Gaskammer erstickt. Die Schwestern kommen als Häftlingsschreiberinnen in die PA (Lager-Gestapo). Helen wird Schreibkraft für Wosnitza: »Mir gegenüber hat er sich immer anständig benommen.« Stark in einem Brief an das Internationale Auschwitz-Komitee in Wien über Wosnitza, Broad, Broch und Dylewski (AV, Bl. 3344): »Jeder von ihnen fühlte sich als Herr über Leben und Tod der Häftlinge, und heute versuchen viele, ihre niedrigen Instinkte und Mordsucht damit zu verschleiern, daß sie gezwungen waren, ›Befehle‹ auszuführen.« Verheiratet in New York. Aussage: AV, Bl. 6325ff.

Starke, Wilhelm
    SS -Unterscharführer
    * 7.6.1906 Berlin. † 9.9.1978 Salzgitter.

Starostka, Stanislawa
    Lagerälteste, Nr.  6865
    * 1.5.1907 Tarnow in Polen. Stenotypistin. Ankunft Auschwitz am 27.4.1942 aus dem Gefängnis in Tarnow. Blockälteste Block 8, später Block 5 (Stammlager). Ab 1.8.1943 Lagerälteste der Frauen in Birkenau. Als hart und skrupellos beschrieben. Januar 1945 in Bergen-Belsen. Von ehemaligen Gefangenen angezeigt und von einem britischen Militärgericht in Lüneburg zu 10 Jahren Haft verurteilt. Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 18.2.1945 (AV, Bl. 7695): »Als Aufseherinnen für die Frauen wurden von den Deutschen fast ausschließlich geheime Prostituierte eingestellt. Sie waren die Blockältesten, sie waren die Kapos und Oberkapos. Sie stahlen rücksichtslos die Verpflegung der ihnen anvertrauten Häftlinge und setzten sie in Alkohol und Rauchwaren um, feierten damit Orgien mit der SS-Bewachungsmannschaft.« Die Überlebende Grete Salus über die weiblichen Blockältesten (Langbein, Menschen): »Unter dem Druck dieser Stellung wurden diese Frauen fast alle Unmenschen, mitleidlos bis zum äußersten, die reinsten Hyänen. Und nur, um besser zu wohnen, sich vollzufressen bis zum Platzen und mit der leisen Hoffnung auf Rettung.«

Starzonek, Alfred
    SS -Schütze
    * 5.8.1906 Wilhelmshaven. In Auschwitz ab September 1944, Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 17.9.1978 am Geburtsort.

Stawowy, Wilhelm Anton
    SS -Rottenführer
    * 23.5.1917 Kattowitz. Von Mai bis Oktober 1943 in Auschwitz. Verbleib unbekannt.

Stecay, Johann
    SS -Rottenführer
    * 15.6.1915 Horyschow/Polen. Ab 23.10.1941 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 Wohnsitz in Hessen.

Stegmann, Wilhelm
    Leiter der Waffenmeisterei
    * 8.6.1911 Köbbinghausen. Beruf: Anstreicher. SS-Hauptscharführer. Ab Mai 1940 Kommandantur Auschwitz, Abteilung Ib, Waffen und Geräte . Kommandanturbefehl vom 3.9.1942: »Der mit der Führung der 3. [Kompanie]/SS-T-Sturmbann KL Auschwitz beauftragte SS-Untersturmführer Heinrich Josten übergibt mit sofortiger Wirkung die Abteilung Ib, Waffen und Geräte, ordnungsgemäß an SS-Oberscharführer Wilhem Stegmann.« Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . 1948 in

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