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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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lange ausgesetzt.“
    „Genau wie du“, erwiderte sie.
    „Nein, ich kann mich nicht anstecken.“ Ich schob den weichen Stoff über meinem Arm zur Seite und zeigte ihr meine verblasste Narbe. „Als Kind bin ich geimpft worden.“
    Carolans Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Ich seufzte und machte mit meiner Hand eine Geste, als würde ich eine Nadel in die Haut stechen und eine Flüssigkeit einspritzen. „Das hat dafür gesorgt, dass mein Körper etwas gegen Pocken aufgebaut hat, das wir Antikörper nennen. Dadurch kann ich mich nicht mit den Erregern anstecken.“
    „Das klingt wie ein Wunder.“ Carolan klang ehrfürchtig.
    „Ja, ich wünschte, ich wäre Arzt, damit ich erklären könnte, wie es funktioniert.“ Hilflos zuckte ich mit den Schultern. „Tut mir leid, dass ihr nur eine Englischlehrerin abbekommen habt.“
    „Ich bin damit ganz zufrieden“, sagte Alanna.
    Ich lächelte sie dankbar an, bevor ich mich wieder an Carolan wandte. „Also, was müssen wir jetzt tun?“
    „Als Erstes müssen wir die Kranken in Quarantäne stecken.“
    „Und alles, was sie benutzen, gleich mit“, ergänzte ich. „Und ihre Familien.“
    „Ja.“ Er nickte zustimmend. „Ich denke, es wäre klug, den Umgang mit den Kranken auf meine Assistenten und einige gesunde Freiwillige zu beschränken. Vielleicht Familienmitglieder, die mit den Kranken bereits Kontakt gehabt haben. Dann muss ich meine Aufzeichnungen durchgehen und schauen, ob ich irgendwelche weiterführenden Hinweise auf die Krankheit finde.“ Traurig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, der mit kranken Menschen gefüllt war. „Wir können kaum mehr tun, als es ihnen so bequem wie möglich zu machen und dafür zu sorgen, dass sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden.“
    „Koch das Wasser einmal auf, bevor du es ihnen zu trinken gibst.“ Das klang wie ein guter Gedanke. Ganz sicher brauchten sie keinen Wein, und ich hatte keine Ahnung, wie sauber das Wasser hier war – ich war bis jetzt nicht krank geworden, aber ich hatte ja auch nur wenig pures Wasser getrunken (ich ziehe Wasser in Weinform vor). „Du solltest außerdem sicherstellen, dass ihre benutzte Bettwäsche getrennt von den anderen Laken aufbewahrt wird und man sie außerdem in kochendem Wasser und viel scharfer Seife wäscht.“
    „Kochendes Wasser vertreibt die Geister der Ansteckung“, rezitierte er stolz.
    Wenn er es so ausdrücken wollte, meinetwegen. Ich war nur froh, dass er mir zustimmte.
    „Ja, und die meisten Keime.“
    Carolan sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber er stellte keine Fragen und bat auch nicht um eine Erklärung.
    „Ich mache mir Sorgen um den Ursprung dieses Ausbruchs. Es wäre nicht hilfreich, wenn unsere Krieger krank würden, während sie sich bereit machten, die Fomorianer einzukesseln. Wenn diese Pocken am Tempel der Musen ausgebrochen sind, müssen sich die Soldaten von der Gegend fernhalten.“
    „Warte, ich stimme dir zu, aber – und korrigiere mich, wenn ich falschliege – ich glaube nicht, dass ich jemals gehört habe, dass Pferde sich mit den Pocken angesteckt haben. Du?“ Meine Gedanken überschlugen sich.
    „Nein …“ Carolan rieb sich erneut das Kinn. „Ich kann mich an keinen Fall von Pferdepocken erinnern.“
    „Wie steht es mit Zentaurenpocken?“, hakte ich nach.
    „Darüber weiß dein Ehemann sicher mehr als ich, aber ich glaube nicht, dass die Zentauren jemals mit irgendeiner Pockenart infiziert worden sind.“
    „Gut.“ Ich fühlte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel. „Dann werden wir dafür sorgen, dass nur Krieger der Zentauren über den Tempel der Musen reisen, um Laragon aus dem Osten anzugreifen.“
    „Das wäre klug, aber wir müssen trotzdem sichergehen, dass wir diesen Ausbruch eindämmen können.“
    „Gut. Machen wir uns an die Arbeit.“ Wenn ich zu lange darüber nachdachte, wofür ich mich hier gerade freiwillig meldete, würde ich schreiend aus dem Saal rennen. Dies war eine der seltenen Gelegenheiten, wo es besser war, erst zu handeln und dann nachzudenken.
    „Liebes“, sprach Carolan Alanna an. „Du kannst uns hier nicht helfen. Und ich will dich nicht der Gefahr einer Ansteckung aussetzen.“
    „Aber du riskierst es doch auch.“ Sie trat näher an ihn heran, und er zog sie in seine Arme.
    „Ich muss.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und das weißt du. Ich kann mich aber nicht um das kümmern, was getan werden muss, wenn ich mir dabei die ganze Zeit Sorgen um dich

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