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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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nicht“, versuchte ich ihn aufzuziehen.
    Er drückte mich nur noch fester an sich. „Das ist kein Thema für Witze.“
    „Tut mir leid“, stieß ich gespielt nach Atem ringend aus, und er löste seinen Griff. „Es ist nur, dass mir die Wendung der Ereignisse nicht sonderlich gefällt. Ich will dich nicht erschrecken, aber ich bin nicht zur Krankenschwester geboren.“
    „Das erschreckt mich nicht. Du magst keine Dinge, die schlecht riechen, und Kranke riechen nun mal nicht gut.“
    „Oh ja, das stimmt.“ Ich lächelte süffisant. „Egal. Hat Alanna dich davon unterrichtet, dass die Pocken sehr wahrscheinlich im Tempel der Musen ausgebrochen sind?“
    „Ja.“ Er seufzte. „Das verkompliziert unseren Plan.“
    „Das Problem ist – wenn wir menschliche Krieger in die Gegend schicken, haben wir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit der Krankheit anstecken. Und das ist sicher nicht gut für unsere Armee.“ Ich lehnte mich ein bisschen in seinen starken, warmen Armen zurück. „Hast du jemals von einem Zentauren gehört, der die Pocken hatte?“
    „Nein.“ Er klang sehr sicher. „Die Rasse der Zentauren ist für diese Krankheit nicht empfänglich.“
    „Das hatte ich gehofft.“
    „Was bedeutet, dass es nur Zentauren gestattet sein wird, in die Nähe des Tempels der Musen zu reisen. Ich habe bereits eine Gruppe dorthin geschickt. Sie werden den Musen von unseren Plänen berichten und uns Nachricht über den Gesundheitszustand der Frauen im Tempel schicken.“
    „Der sehr wahrscheinlich nicht gut sein wird. So schrecklich es auch klingen mag, ich fürchte, wir werden den Tempel und das umliegende Gebiet unter Quarantäne stellen müssen. Wir können ihnen Nahrungsmittel schicken, aber wir können nicht zulassen, dass die Menschen aus dem Tempel den Erreger noch weiter in Partholon verbreiten.“
    „Da stimme ich dir zu. Auch die Quarantäne habe ich bereits veranlasst.“ Er schaute mich kritisch an. „Und jetzt scheint mir, dass ich mich um dich kümmern sollte.“
    Ich sah ihn fragend an.
    „Erinnerst du dich, dass du eine anstrengende Nacht vor dir hast?“
    In meiner besten Marilyn-Monroe-Imitation erwiderte ich: „Was schwebt dir da denn vor?“
    „Eine Unterhaltung mit dem Lord der Fomorianer?“
    Das war wie ein Schwall kaltes Wasser auf meine nicht ganz jugendfreien Gedanken. Und ja, irgendwie hatte ich das ganz vergessen.
    „Oh, stimmt.“
    „Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg. Ich fühle mich immer noch nicht wohl bei dem Gedanken, dass du diesen dunklen Lord verhöhnen willst.“
    Ich spürte seinen Daumen, der auf der Innenseite meines Unterarms kleine Kreise zog. Ich wollte mit diesem mir Angst machenden Traumkram nichts zu tun haben. Ich wollte ein langes, heißes Bad nehmen, ein üppiges Abendessen genießen und ihm dann das Hirn wegvögeln, aber eine kleine Stimme flüsterte beharrlich, dass ich eine Aufgabe zu erledigen hatte.
    Es war einfach zu schwer, eine Göttin zu ignorieren, wenn sie einem im Gehirn steckte und immer wieder den Schuldknopf drückte.
    „Ich freue mich auch nicht gerade darauf, aber es muss getan werden.“ Ich seufzte und kuschelte mich an ihn. „Du hast doch gesagt, dass du bei mir bleibst, oder?“
    „Natürlich. Ich werde deinen Körper immer beschützen.“
    Mir wären spontan viele Dinge eingefallen, die er mit meinem Körper hätte anstellen können, ihn zu beschützen stand ganz unten auf der Liste.
    „Gut. Also dann, lass mich noch mal ins Krankenzimmer gehen und meine Arbeit zu Ende machen. Dann werde ich etwas essen, und du kannst mir helfen herauszufinden, wie ich diese Traumidee zum Laufen bringe.“
    „Die Göttin wird dich führen.“ Er legte eine Hand um mein Kinn und hob es an. „Du gehst nur hinein und verabschiedest dich. Wenn du nicht binnen kürzester Zeit wieder hier draußen bist, komme ich und schlepp dich raus. Du kannst dich vielleicht nicht anstecken, aber du musst trotzdem auf deine Gesundheit achten.“
    „Und auch auf meinen Ehemann?“ Ich versuchte, kokett zu klingen, aber ich schätze, das Erbrochene auf meinen Kleidern half nicht gerade, eine romantische Stimmung zu erzeugen.
    „Ja, auch auf deinen Ehemann.“
    Er zerzauste meine eh schon wilden Haare, nahm meine Schultern und drehte mich um. Mit einem sanften Schubs schob er mich zurück zur Tür des Krankenzimmers.
    „Denk dran, wenn du nicht gleich wieder rauskommst, hol ich dich.“
    „Ich liebe es, wenn du etwas grob wirst.“ Ich

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