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Ausgelacht

Ausgelacht

Titel: Ausgelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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Und sein Gewimmer war unerträglich.
    Britt drehte sich zu Schwester Tina um. «Es scheint, als ob Ihr Doktor Rahn jetzt noch mehr zu tun bekommt», sagte sie von oben herab. «Jetzt gibt es noch mindestens einen offenen Bruch mehr.»

[zur Inhaltsübersicht]
    dreizehn
    «Hier ist genug Platz, Mama. Und dir hat es doch auch immer gut gefallen bei Tante Dora.»
    Verzweifelt lief Britt hin und her.
    «Nein.»
    «Willst du, dass ich durchdrehe? Ist es das, was du willst?»
    «Du wirst schon nicht durchdrehen», sagte Britts Mutter genervt. «Du sollst lediglich einmal in deinem Leben eigenständig etwas regeln. Ach, was rede ich denn. Zum ersten Mal», korrigierte sich Nora Wildenburg.
    «Ich finde das so zum Kotzen von euch. Habt ihr euch einer Gehirnwäsche unterzogen oder so? Ihr wart früher nie so …
elternhaft

    «Nettes Wort, aber trotzdem komme ich nicht nach Bad Nauheim. Ich habe hier zu tun. Wir haben hier nämlich auch Probleme. Hast du dir die Stadt eigentlich mal angeschaut?»
    «Nein», fauchte Britt ihre Mutter an. Deren Probleme interessierten sie nicht im Geringsten. «Was soll ich mir denn hier groß anschauen? Es interessiert mich auch überhaupt nicht. Nur dumme Kurgäste und bekloppte Einwohner, die Apfelwein trinken und hessisch sprechen.»
    «Dafür spricht man in München bayrisch. Das nennt man Dialekt», sagte Nora und legte einfach auf. Britt war sauer. Um alles musste sie sich alleine kümmern. Tom war ihr momentan auch keine Hilfe, der lag nun wirklich im Krankenhaus und durfte da auch bleiben, weil sein Bein zweimal gebrochen war.
    Es war Nachmittag. Britt war so müde. Die Handwerker waren so laut. Die Tiere waren so nervig. Und wo war eigentlich die Schwarze Mamba, diese Gertrud? Wer hatte die denn mitgenommen? Sie würde gleich noch mal zur Polizei gehen.
    «Mir wär’n dann ferdisch für heud.» Einer der Arbeiter stand in der Tür. «Küch’ un’ Bad sin fürs Erste net zu gebrauche», informierte er Britt. «Wie lang net, kann isch momentan noch net saaache, gell. Aber irschendwann wieder, gell.»
    Britt, die auf dem Sofa gesessen hatte, stand auf. «Heißt das, ich kann jetzt nicht kochen und mich nicht waschen?», fragte sie ermattet.
    «Das heißt es auch, gell. Es heißt aber vor alle Dinge, dass des Wasser net geht, gell.»
    «Können Sie nicht aufhören mit diesem ‹gell›?»
    Der Handwerker glotzte sie an. «Ei, gell is halt gell, gell.»
    «Aha.» Es war ja auch egal. Was spielte überhaupt noch irgendeine Rolle? Nichts, nichts, nichts. Wie sollte sie denn aufs Klo gehen? Im Garten? Dieser Aufenthalt hier wurde in der Tat immer unwürdiger.
    Ach je, und dann die Opossums. Um die hatte sie sich ja immer noch nicht gekümmert. Das musste sie jetzt unbedingt machen. Sofort und auf der Stelle.
    Es klingelte schon wieder an der Tür. Bestimmt ein Handwerker, der die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. Das machten Handwerker ja immer. Eben mal schnell ein Stemmeisen aus dem Auto holen und dann immer wieder klingeln. Das war ja auch viel einfacher als mitzudenken.

***
    Vor der Tür standen Julian Brahmkamp und der Callboy, dieser Harald. Julians Nase war doch nicht so groß.
    «Das ist ja ein großes Ei an Ihrem Kopf», sagte der Harald anstelle einer Begrüßung.
    Britt griff sich sofort an den Schädel. Ein Ei. Das fehlte gerade noch. Wo hatte sie das denn her?
    «Er meint eine Beule. Und zwar die, die du dir beim Sturz gestern zugezogen hast.» Julian Brahmkamp lächelte. Er hatte schöne, weiße, ebenmäßige Zähne. «Geht es denn wieder? Ist dir noch mal schlecht geworden?»
    «Mir
wird
gerade schlecht», entgegnete sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    «Schwanger?», fragte der Harald fürsorglich.
    Britt antwortete nicht.
    «Was ist denn?», fragte sie stattdessen.
    «Ich möchte dich zum Essen einladen», sagte Julian.
    «Ich möchte hier bleiben, ich weiß nicht, wohin», sagte der Harald.
    Britt trat zur Seite und ließ beide eintreten. Es war ja sowieso alles egal.

***
    «Für mich bitte die Kartoffelsuppe und dann das Filet vom Parmaschwein im Seranoschinkenmantel», bestellte Julian. «Und für meine Begleitung vorneweg das Ragout fin und danach die Rinderroulade mit Serviettenknödeln und Rotkohl. Dazu nehmen wir …», er ließ den Finger über die Karte gleiten, «… eine Flasche von Ihrem Rioja Baron de Ley. Das wäre alles, danke.» Er gab der Bedienung die Karten zurück und lehnte sich nach vorn. «Schön hier, oder?»
    Britt war sauer. «Wieso

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