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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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man gegenüber den Ratten besaß, ein, gab das Ausstreuen von Rattengift auf und ließ der Existenz und Vermehrung dieser Tiere seinen freien Lauf. Dieser Tiere, die mittlerweile alle vom Rattenfloh befallen waren, der den höchst ansteckenden Pestbazillus mit sich trug und ihn schleichend aber rasch unter die Menschen verteilte.
     
    Eine Woche nach der Abfahrt von Breuer und Kimm zur Roseninsel kam zum ersten Mal die erschreckende Meldung über das Radio: In Deutschland und den umliegenden Nachbarstaaten war die Pest ausgebrochen. Was man in dieser Meldung nicht mitteilte, war, dass man den Ausbruch der Pest bereits vor einigen Tagen festgestellt, die Meldung aber zurückgehalten hatte, da die Angst vor der Reaktion der Bevölkerung größer war als die dringliche Notwendigkeit zur Information. Erst als man sich im Klaren darüber war, dass es keine Chance gab, eine Epidemie zu verhindern, konnte man eine Benachrichtigung der Bevölkerung nicht mehr länger zurückhalten. Nur das konnten Bernd und Anette natürlich nicht wissen. An dem Tag, als sie die Meldung im Radio hörten, hatte die Pest schon einige Tausend Menschen in Deutschland in den Tod gerissen.
     
    “Das ist das Ende“, stellte Bernd fest. “Die haben doch nie genügend Impfstoffe, um allen Menschen zu helfen.“
     
    “Selbst, wenn sie genügend Impfstoffe hätten, wer sollte uns denn noch impfen?“, fragte Annette. “Die Krankenhäuser sind doch inzwischen alle geschlossen. Wo sollten wir uns denn hinwenden?"
     
    Bernd schüttelte verzweifelt den Kopf.
     
    “Mein Gott, erst die Cholera und nun auch noch die Pest. Die Cholera habe ich überlebt, gegen die Pest haben wir keine Chance.“
     
    Wir werden in der Wohnung bleiben und das Haus nicht mehr verlassen. Lebensmittel haben wir genügend, um einige Wochen überleben zu können. Was haben wir denn nur getan, dass wir alle so bestraft werden?“, wollte Anette wissen.
     
    “Wir alle haben über unsere Verhältnisse gelebt. Wir haben Raubbau an der Natur getrieben, wir haben unsere Umwelt zerstört und wir haben selbst dann weitergemacht, als bereits völlig klar war, was alles falsch läuft und wie es besser zu machen wäre. Vielleicht werden wir deshalb gestraft. Und vielleicht ist es auch wirklich notwendig, uns Menschen zu beseitigen, damit die Erde überleben kann. Bei dem Egoismus der Menschheit hat sie mit uns kaum eine Chance. Natürlich, wir können uns hier in der Wohnung einschließen, nur ob das eine Dauerlösung ist und ob der Pestbazillus vor verschlossenen Türen Halt macht, das bleibt die Frage.“
     
    Wenige Stunden, nachdem die Pest-Meldung über die Nachrichten-Sender gelaufen war, brach eine schreckliche Panik aus. Weit schlimmer als man befürchtet hatte. Randale und Todschlag regierten die Städte. Pestverdächtige Personen wurden einfach umgebracht, in der Hoffnung, damit die Verbreitung der Krankheit verhindern zu können, ohne dabei zu wissen, ob diese Menschen tatsächlich von der Pest befallen waren. Häuser wurden wie im Mittelalter in Brand gesteckt, und nachdem es durch die fehlenden Transportmöglichkeiten kaum Hilfsmittel und Geräte zum Löschen gab, standen bald ganze Stadtteile in Flammen. Die Menschen schienen total wahnsinnig geworden zu sein. Aus Angst, aus egoistischem Überlebenswillen oder auch einfach nur aus Freude, mitzerstören und vernichten zu können.
     
    “Anette,“ schlug am nächsten Tag Bernd vor, “wir müssen hier weg. Es nützt nichts, dass wir uns in der Wohnung einschließen. Wenn’s weiter so geht, schlagen die irgendwann alle Türen ein. Wir sind hier mehr in Gefahr vor den Menschen als vor der Pest. Und wenn Du beides zusammennimmst, dann wäre es echter Wahnsinn, in der Stadt bleiben.“
     
    “Was schlägst Du denn vor? Was sollen wir denn machen?“
     
    "Ich habe Dir doch erzählt, dass ich am Starnberger See ein Segelboot habe. Wir fahren auf die Roseninsel. Da haben wir oft geankert und sind über Nacht geblieben. Dort sind wir auf alle Fälle sicherer als hier. Zu zweit können wir bequem auf dem Boot leben. Und die Insel bietet uns gewiss mehr Schutz als jedes noch so gut gesicherte Haus. Abgesehen davon gibt es auf dem See zweifellos auch weniger Verrückte als hier. Die werden sich hier so lange umbringen, bis sie nichts mehr zum Umbringen haben.“
     
    Anette zögerte nicht lange, denn auch sie hatte vor der Stadt und ihren Menschen Angst.
     
    “Wenn Du Dir sicher bist, dann machen wir das so“, stimmte sie

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