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Auszeit für Engel: Roman (German Edition)

Auszeit für Engel: Roman (German Edition)

Titel: Auszeit für Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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durchaus Angemessenes für ein Zehntel des Preises bekommen könnte – und nicht nur, weil ich Bryony die Provision nicht gönnte, so gemein bin ich auch nicht, sondern aus Sorge um Emilys Finanzlage –, als Lara feierlich sagte: »Wenn du Geld verdienen willst, musst du Geld ausgeben. Und du musst für die Präsentation richtig
angezogen sein. Tut mir Leid, Maggie«, sagte sie zu mir, »ich hätte nichts dagegen, wenn es so wäre wie in Pretty Woman  –«
    »›Großer Fehler‹«, zitierte ich schnell.
    »›Großer RIESIGER Fehler‹. Genau.«
    Dann erst verstand Emily. »Meine Güte, war Bryony ekelhaft.«
    »Ja«, sagte Lara, und dann zu mir: »Aber Emilys Präsentation ist unglaublich wichtig, und in den Sachen sieht sie umwerfend aus …«
    »Verstehe …«
    »Also, was nimmst du, Emily?«, fragte Lara.
    »Ich nehme das Kleid mit der Jacke, ohne die Schuhe.«
    »Wie du meinst.«
    »Vielleicht die Schuhe auch, aber nicht die Handtasche.«
    »Ganz wie du willst.«
    »Aber eigentlich … wer A sagt, sollte auch B sagen, oder?«
    »Darf ich mal?« Die Hochnäsige war wieder da.
    »Ich nehme alles.«
    Beim Rausgehen nahm Lara »meine« Handtasche vom Haken, drehte und wendete sie und hängte sie vollkommen schief und mit Fingerabdrücken übersät wieder auf. »Danke«, sagte sie strahlend über die Schulter zu Bryony.
    »Und ich danke dir«, sagte ich zu Lara.
    Als wir auf der Straße standen, Emily mit Tragetüten behängt, zeigte ich auf einen Mann, der an uns vorbeiging. »Sieht der nicht haargenau aus wie Pierce Brosnan? Er könnte als sein Double auftreten.«
    Lara und Emily sahen ihn sich an. »Es ist Pierce Brosnan«, sagte Lara und ging, sichtlich unbeeindruckt, weiter.
    »Und jetzt?«
    »Zu Chanel?«
    Aber Chanel war geschlossen, weil drinnen ein berühmter Mensch gerade den ganzen Laden aufkaufte. Madonna, wollte man den japanischen Touristen glauben, die draußen eine Traube bildeten. Magic Johnson, so behauptete eine andere Gruppe. Nein, nein, beharrte eine dritte Abordnung. Michael Douglas.
    Vielleicht ganz gut, dass der Laden geschlossen sei, fand Emily, sie habe schon genügend Schaden angerichtet.
    »Fünf Uhr, kommt, wir genehmigen uns einen Drink«, schlug Lara vor.
    »Im Four Seasons?«, fragte Emily. »Das ist gleich um die Ecke.«
    »Warum nicht?«
    »Könnt ihr mal aufhören?«, rief ich.
    »Aufhören womit?«
    »Tut nicht so, als wäre es das Normalste von der Welt, wenn wir für einen Drink in das Four Seasons in Beverly Hills gehen.«
    »Entschuldige bitte«, sagte Emily geknickt.
    »Ja, Entschuldigung«, sagte Lara.
     
    Im Four Seasons gab es echte Gemälde, enorme Vasen, geraffte Vorhänge, dicke Teppiche und überall Vergoldungen. Es war sehr überladen. Meine Mutter wäre begeistert gewesen.
    Als wir in die Bar kamen, sagte ein Mann zu den anderen an seinem Tisch mit lauter Stimme: »Billy Crystal ist der beste Regisseur der Welt, verdammt noch mal!«
    »Für den Fall, dass wir nicht mitgekriegt haben, dass er im Showbusiness ist«, murmelte Emily.
    Wir setzten uns auf ein weiches Sofa und bestellten komplizierte Martini-Cocktails und bekamen eine kleine Schale mit japanischen Crackern. Sobald der Drink seine Wirkung zeigte, erwuchsen unserer Fantasie Flügel.
    »Jetzt fängt es erst richtig an für dich«, sagte Lara zu Emily. »Guck doch, wie es mit Candy Devereaux war. Einen Tag kellnert sie und überlegt, ob sie den Bus zurück nach Wisconsin nehmen soll, dann schreibt sie das durchschlagende Drehbuch, und jetzt verlangt sie hunderttausend Dollar pro Woche für die Bearbeitung von Drehbüchern.«
    »Prada schickt mir einen Wagen voller Sachen, und alles, was ich haben will, kann ich behalten«, sagte Emily fröhlich und streckte sich auf dem Sofa aus.
    Alles wilde Fantastereien, aber dennoch … In anderen Berufen soll man geduldig seine Arbeit machen und in kleinen Schritten die Leiter erklimmen. Aber hier, so hatte ich den
Eindruck, war es anders: Man konnte von einem Moment zum nächsten den Durchbruch schaffen und von der Gosse in die Stratosphäre katapultiert werden. Ich wurde einen Augenblick lang abgelenkt, als ein Mädchen an uns vorbeiging, das ein Dekolleté so tief wie der Grand Canyon hatte. Schließlich war Silicon Valley ganz in der Nähe – solche Brüste konnten unmöglich …
    »Kann ich eine Rolle in dem Film haben?«, fragte Lara.
    »Klar!«
    »Als Lara nach L.A. kam, war sie Schauspielerin«, erklärte Emily mir.
    »Und warum bist du es jetzt

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