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daß ich unter allen Umständen verhindern werde, daß der CIA auf Sie aufmerksam wird. Deshalb bitte ich Sie, mich diesen Anruf machen zu lassen.«
Drew senkte den Blick zu Boden.
Und Arlene sagte: »Wenn wir auf diese Weise das Ganze schneller hinter uns bringen können, Drew, solltest du ihm deine Zustimmung nicht verwehren.«
Drew schaute wieder auf. »Wir werden immer tiefer in diese Sache hineingezogen.«
»Laß ihn anrufen.«
»Also gut«, erklärte Drew schließlich mit einem schweren Seufzer. »Sagen Sie Ihren Leuten Bescheid.«
Saul griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer.
Es meldete sich eine rauhe Stimme, welche die von Saul gewählte Nummer nannte.
»Hier spricht Romulus«, meldete sich Saul darauf. »Sagen Sie Gallagher, daß ich eine verstockte Informationsquelle habe.
Ich brauche ein medizinisches Verhörteam. Und zwar sofort.«
»Ihre Adresse?« wollte die Stimme wissen.
»Gallagher weiß, wo ich zu finden bin.«
Saul legte den Hörer auf die Gabel zurück.
»Wo, zum Teufel, ist meine Frau?«
15
Als es eine halbe Stunde später an die Tür klopfte, spähte Saul durch das Guckloch. Er hatte eigentlich mit dem Pok-kennarbigen gerechnet, war jedoch nun um so überraschter, als Gallagher selbst vor der Tür stand. Er winkte Drew und Arlene kurz zu, worauf die beiden mit ihrem Koffer ins Bad verschwanden. Erst jetzt öffnete Saul die Tür.
Mit verschlafenem Gesicht trat Gallagher ein. »Eine verstockte Informationsquelle?«
Saul schloß die Tür und schob den Riegel vor.
»Eigentlich ist mein Zuständigkeitsbereich auf österreichisches Staatsgebiet beschränkt«, erklärte Gallagher. »Im Gegensatz zu unseren Kollegen in Zürich sehen es unsere Leute in Rom nicht gerade gern, wenn jemand sich in ihre Angelegenheiten einmischt. Warum wenden Sie sich also nicht lieber an den hiesigen Sektionschef... ?«
»Sie wollten es so«, schnitt ihm Saul das Wort ab. »Also halten Sie sich jetzt auch gefälligst an unsere Abmachung. Ich kann nicht riskieren, noch mehr Personen in diese Sache einzuweihen.«
»Wie außerordentlich schmeichelhaft, einem derart auserwählten Kreis anzugehören. Also, was gibt's?«
Saul führte Gallagher ins Schlafzimmer.
Als dieser den Pater auf dem Bett liegen sah, erbleichte er. »Sind Sie verrückt geworden? Sie haben einen Geistlichen entführt? Das kann ich doch unmöglich offiziell zur Kenntnis nehmen. Und wie sein Gesicht zugerichtet ist! Was haben Sie denn mit dem armen Teufel angestellt - ihn mit einem Lastwagen überfahren?«
»Der Mann ist keineswegs ein gewöhnlicher Geistlicher. Er ist der Privatsekretär eines Kurienkardinals.«
Gallaghers Unterkiefer klappte nach unten. »Sind Sie vollkommen übergeschnappt? Wollen Sie mich etwa ruinieren?«
»Bevor Sie sich wegen Ihres Postens Sorgen zu machen beginnen, sehen Sie sich erst mal das hier an.« Saul zeigte Gallagher den Ring, den Drew Pater Dusseault abgenommen hatte.
Gallagher betrachtete ihn überrascht.
»Langsam fangen die einzelnen Details an, einen Sinn zu ergeben. Sie selbst haben den Beweis erbracht, daß die Männer, die mich aus dem Weg räumen wollten, von einem Büro im Vatikan bezahlt wurden.« Saul deutete auf Pater Dusseault. »Und zwar von seinem Büro. Sein Chef ist der vermißte Kardinal.« Saul krempelte den rechten Ärmel des Paters hoch, so daß die darunter verborgene Messerscheide zum Vorschein kam. Er reichte Gallagher das Messer, mit dem der Pater Drew angegriffen hatte. »Finden Sie, so etwas gehört zur Standardausrüstung eines Geistlichen? Und glauben Sie mir, unser Mann Gottes verstand verdammt gut damit umzugehen.«
»Sprechen Sie bitte weiter. Ihre Argumente entbehren keineswegs einer gewissen Überzeugungskraft.«
»Es gibt nicht nur eine Geheimdienstorganisation, von der wir noch nie etwas gehört haben, sondern sie setzt sich auch noch, wie ich bereits vermutet hatte, aus lauter Geistlichen zusammen.« Saul deutete auf den Ring in Gallaghers Hand. »Nach dem Rubin an ihren Ringen nennen sie sich die Bruderschaft vom Stein.«
Gallagher lachte leise. »Sie sind wirklich immer noch der Alte, Romulus. Sie haben bereits eine Menge herausgefunden.«
»Aber noch nicht genug. Ich habe Ihnen doch ausrichten lassen, daß ich ein medizinisches Verhörteam brauche.«
»Diese Männer werden aber kaum wissen, welche Fragen sie dem Pater stellen sollen.«
»Aber ich weiß das. Geben Sie mir unverzüglich Bescheid, sobald der Pater verhörbereit ist. Ich werde ihn
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