Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Autor

Autor

Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
weiß!«
    Halloway sprach betont leise, um nicht die Aufmerksamkeit seiner Leibwächter draußen auf dem Flur auf sich zu lenken. »Na gut. Angenommen, sie wollen uns tatsächlich drohen -was sollte das schon groß ändern. Wir wußten doch bereits, daß sie uns auf die Schliche gekommen waren.«
    »Und ob sich dadurch etwas ändert!« Rosenberg schien einer Hysterie nahe. »Es beweist, daß sie sich nicht damit zufrieden geben wollen, uns nur unsere Väter zu nehmen. Jetzt haben sie es auf uns abgesehen. Nun muß auch noch die nächste Generation für die Sünden ihrer Väter büßen. Und diesen Leuten ist alles zuzutrauen. Sie haben es trotz aller nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen geschafft, sich unbemerkt in mein Haus zu schleichen.«
    »Wir können uns über dieses Thema unmöglich weiter über ein nicht abhörsicheres Telefon unterhalten«, warnte Halloway.
    »Legen Sie jetzt auf und rufen Sie mich in einer Stunde...
    »Und das ist noch keineswegs alles!« Rosenberg war nicht mehr zu bremsen. »Weshalb zwei Totenköpfe? Weshalb auf meinem Bett? Und weshalb auf dem Bett des Leibwächters meiner Frau?«
    »Vermutlich um der gesteigerten Wirkung willen. Um...«
    »So begreifen Sie doch endlich! Meine Frau hat eine Affäre mit ihrem Leibwächter. Ich dachte, niemand wüßte davon. Ich habe so getan, als ahnte ich nichts. Doch diese Leute wissen Bescheid. Deshalb haben sie auf beide Betten einen Totenkopf gemalt. Sie geben mir damit zu verstehen, daß sie alles über mich wissen. Sie brüsten sich ganz offen, alle meine Geheimnisse zu kennen. Und nicht nur die meinen, Halloway, auch die unseren. Sie wissen von einem Geschäft, von der Lieferung. Wenn sie auch erfahren haben ...«
    »Sie lassen sich zu voreiligen Schlüssen hinreißen.«
    »Zu voreiligen Schlüssen?« stöhnte Rosenberg. »Mein Gott, wie konnte ich nur so dumm sein, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Sie sind so von sich eingenommen, daß Sie sich nicht einmal eingestehen können... «
    »Seth und Eiszapfen werden alle nötigen Schritte unternehmen ...«
    »Ach ja, werden sie das? Bis jetzt haben sie allerdings noch nicht das geringste erreicht. Und das ist alles, was mich interessiert! Während die beiden irgend welchen Schatten hinterherjagen, pinseln die mir ihre Totenköpfe aufs Bett. Hiermit steige ich auf der Stelle aus unserem Vertrag aus.«
    »Sind Sie...?«
    »Entweder das, oder Sie lassen mich die Lieferung zurückpfeifen. Ich möchte nicht von zwei Seiten bedroht werden, Halloway. Falls Ihre Kunden herausfinden, daß wir die Lieferung veranlaßt haben, ohne sie darauf aufmerksam zu machen, daß die Nacht-und-Nebel-Gruppe möglicherweise davon weiß, werden sie uns das nicht ungestraft durchgehen lassen. Sie werden dafür sorgen, daß die Bedrohung durch die Nacht-und-Nebel-Gruppe noch das geringste Übel für uns wird.«
    »Aber ich sage Ihnen doch...«
    »Nein, jetzt sage ich Ihnen mal was! Sobald ich hier eingehängt habe, werde ich mit Rio telefonieren. Ich werde tun, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Ich werde die Leute in Rio zurückpfeifen. Und dann bleibt uns nur noch zu hoffen, daß ihre beiden Rabauken einen Weg finden, die Nacht-und-Nebel-Aktionen zu unterbinden.«
    Halloways Mund fühlte sich plötzlich wie ausgedörrt an. Ihm war klar, daß Rosenberg meinte, was er sagte: Das Faß war zum Überlaufen gekommen. Sie hatten die Situation nicht mehr unter Kontrolle.
    Er versuchte seinen trockenen Mund zu befeuchten. »Meinetwegen«, murmelte er dann. »Wenn Sie das für das Beste halten.«
    3
    Halloway legte den Hörer auf die Gabel zurück. Er hätte nie gewagt, Rosenberg davon zu erzählen, aber er hatte bereits von drei anderen Mitgliedern der Gruppe Anrufe wegen solcher Totenköpfe bekommen. Miller, der in St. Paul, Minnesota, lebte, hatte einen auf dem Boden seines leeren Swimmingpools vorgefunden. Im Fall von Culloden aus Bristol in England war er auf den Billardtisch im Salon gemalt worden. Und bei Svenson in Göteborg befand er sich auf dem Küchenboden.
    Diese Übereinstimmungen führten zu höchst besorgniserregenden Schlußfolgerungen. In allen Fällen war das Zeichen des Totenkopfs im Haus der Betroffenen angebracht worden, als sollte damit zum Ausdruck gebracht werden: »Wir kommen überall an euch heran; auch dort, wo ihr euch am sichersten fühlt. Und wenn wir gewollt hätten, hätten wir die Totenköpfe auch an Stellen anbringen können, wo andere sie gesehen hätten - am Arbeitsplatz zum Beispiel oder an

Weitere Kostenlose Bücher