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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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plötzlich die Erde. Er dachte, nun sei der Augenblick seines Todes und seines Ganges in die Unterwelt gekommen. Er fürchtete sich und zuckte seinen ganzen Körper zusammen und lag mit verschränkten Armen über dem Kopf auf dem Boden.
    Das Erdbeben legte sich wieder und es wurde wieder totenstill.
    Er erhob sich wieder und nahm seine Arme vom Gesicht.
    Zu seiner Verwunderung konnte er wieder sehen.
    Seine Augen lebten wieder.

    Nohandas war außer sich vor Wut, als Avanias ihr mitteilen musste, dass sie doch nicht mitkommen durfte. Sie war so enttäuscht, dass sie den Prinzen gerne einen Hieb verpasst hätte. Und Avanias hätte es ihr nicht einmal übel genommen.
    „Es geht wirklich nicht! Du musst das verstehen! Die Zeit ist leider immer noch nicht reif dafür.“
    „ Ich hatte wirklich viel Hoffnung in dich gesteckt, Avanias! Nun enttäuschst auch du mich. Das hätte ich nicht gedacht.“
    Sie befanden sich in einer Ecke des Indrias, dort, wo keiner sie sehen oder hören konnte. Der Ort war bewusst gewählt. Avanias hielt seine Stimme tief und leise. „Es wäre auch nicht klug, da es dann wohl Gerüchte im Heer geben würde. Du weißt schon, was ich meine!“
    Nohandas verstand, was er meinte und war schockiert. Sie wurde nun zunehmend lauter. Sie schämte sich überhaupt nicht und hatte auch keine Angst, dass vielleicht irgendjemand sie belauschen könnte.
    „ Das geht nun wirklich zu weit! So hätte ich dich nicht
    eingeschätzt, Avanias!“
    „So bin ja nicht ich! Du kennst doch die Menschen! Und besonders die Höflinge sind da sehr anfällig für solchen Tratsch.“
    „ Das ist absurd! Sie alle wissen doch, dass du nichts für mich empfindest und dass ich dich nicht auf solch eine Weise überredet habe!“
    „ Das mag sein, dass sie es wissen. Aber sie werden dennoch über uns reden. Daher bitte ich dich, hier zu bleiben! Wir können nicht viele Männer entbehren. Nur einige werden zum Schutz des Palastes hier bleiben. Du bist eine sehr gute Kämpferin und du bist auch sehr klug. Ohne zu zögern, vertraue ich dir das Leben meiner Schwester an!“
    „ Das ehrt mich. Aber ich kann das nicht tun! Ich bin nicht deswegen hierher gekommen! Und auch deine Schwester ist damit einverstanden. Sie kann mich verstehen. Du kennst mich doch! Ich bin für den Krieg geschaffen! Ich will kämpfen!“
    „ Ja, ich weiß. Aber du wärst die einzige Frau in unserem Heer. Und wissen die Götter, was alles geschehen kann. Männer können im Krieg unberechenbar sein, auch die, die sich sonst zurückhalten!“
    „ Ich weiß, mich zu verteidigen!“
    „ Das stimmt. Aber glaube mir, hier kannst du mehr tun! Und später werden wir bestimmt auch gegen die Moighusen ziehen. Dann kannst du uns bestimmt begleiten.“
    Außerdem müsste bald auch mein Vater wieder da sein.“
    „Es ist doch nicht so weit bis Östrake. Warum sind sie dann noch
    nicht zurück?“
    „Das kann sich keiner von uns erklären. Vielleicht muss er persönlich vor Böntschakis erscheinen. Na ja, wie auch immer. Bitte versprich mir, dass du gut auf sie aufpassen wirst!“
    Die Mentschakin starrte Kopf schüttelnd vor sich hin. Nun tropften sogar noch Tränen aus ihren Augen. „Ich werde wieder nach Hause gehen.“

    Die Erde bebte, als die tausenden von Soldaten aus den verschiedensten Ländern sich zum vereinbarten Vorort von Avania versammelten. Nandia stand am Rand, um sich von Avanias zu verabschieden. Die große weite grüne Wiese bot nicht genügend Platz für alle Heere, daher wurde einigen Teilen des Heeres befohlen, innerhalb der Stadt zu verweilen, bis das Horn zum Abmarsch geblasen werden würde.
    Während die anderen Soldaten alle durcheinander sprachen, nutzte Avanias die Gelegenheit, Nandia mit sich zu führen, um in Ruhe mit ihr zu reden. „Ich bitte dich, kümmere dich um Nohandas! Sie ist immer noch deprimiert, weil sie nicht mitkommen darf. Sie zieht in Erwägung, wieder in ihre Heimat zu gehen. Du darfst sie nicht gehen lassen!“
    „ Schon gut, ich habe es verstanden! Es ist schon sehr merkwürdig, warum Vater noch nicht zurück ist. Bestimmt ist er der Intrige dieser Göre zum Opfer gefallen!“
    „ Ich will es nicht hoffen! Vater war doch immer gut zu Magria. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so etwas fertig bringen könnte! Wie auch immer, ich werde sie finden und zur Rechenschaft ziehen!“
    Nandia nickte, es machte sie richtig zornig, über Magria zu sprechen. Dieses Mädchen hatte ihr die einzige vielversprechende

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