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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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schwach, wenn es um Frauen geht!“
    „ Das ist wahr! Frauen sind nicht gut für uns Männer! Sie verleiten uns und bringen uns vom rechten Weg ab! Dümnakis hat es ja uns allen direkt bewiesen.“
    „ So ist es! Aber er wird es bereuen, sobald er erfahren hat, auf wen er sich da eingelassen hat!“
    „ Ich verstehe nicht ganz!“
    „ Das weiß noch keiner außer mir und eben seiner Mutter!“
    „ Ach ja, seine Mutter. Wie geht es eigentlich der Königin Palanie? Ich habe sie lange nicht mehr gesehen.“
    „ Sie ist nicht seine Mutter!“
    Böntschakis war die Lage nun unangenehm geworden, er musste Aljakis von Palanie ablenken. Also musste er ihm nun die Wahrheit über Dümnakis' Geburt erzählen.
    „Du erinnerst dich doch bestimmt noch an Lalindria, die jetzige Frau des hingerichteten Sassanias!“
    „ Ja, ich erinnere mich.“
    „ Ich hatte sie damals in Gewahrsam. Sie wurde schwanger. Dümnakis ist ihr Sohn und der meine!“
    Der General dachte kurz nach und dann erschreckte er sich, nachdem ihm die ganze Geschichte klar geworden war.
    „Sie ist also seine Halbschwester? Gnade der Götter!“
    „ Ja, so ist es!“
    Sein König war in seinen Augen schon seit einigen Jahren äußerst antipathisch geworden. Aljakis erkannte nun den wahrlich verdorbenen Charakter dieses Mannes. Dieser Mann, dieser Vater des Sohnes, wusste über die Schande dieser Inzest-Beziehung Bescheid, unternahm aber keine Anstalten, seinen Sohn aufzuklären. Oder war dies wieder nur eine der vielen Lügen dieses Despoten? Für Aljakis ging dies eindeutig zu weit. Von nun an wollte er sich mehr und mehr von diesem grausamen und unmoralischen Herrscher distanzieren. Dennoch wollte er nicht zum Verräter werden. Er hatte nun einmal einen Eid auf den König geschworen und daran wollte er bis zum Tod festhalten.
    Am späten Nachmittag ließ Böntschakis sich auf einer Sänfte durch die Stadt tragen. Seine Diener trugen ihn durch den Marktplatz, der nur noch von einigen wenigen Menschen gefüllt war. Dann ging es weiter bis zum Tempel. Dort vor dem Tor des Tempels standen eine ganze Reihe von weinenden Männern und Frauen. Einige von ihnen hielten ihre Arme nach oben gerichtet, klagten und heulten laut.
    Es waren die Eltern der dem Kabakis geopferten Kinder.
    Böntschakis ertrug den Lärm nicht. Gewiss war der Verlust der eigenen Kinder sehr schwer, dennoch konnte er die übertriebene Trauer nicht verstehen. So etwas wie Liebe zu den eigenen Kindern kannte er Zeit seines Lebens nicht.
    Plötzlich hörte er einen lauten Knall. Eine Kugel schlug direkt vor dem Tempel ein. Der Kopf einer Frau wurde dabei weggerissen. Weitere Kugeln schlugen auf die Stadt ein. Es reichte dem König, denn er war nun auch in Gefahr. Er befahl, ihn unverzüglich wieder zurück in seinen Palast zu bringen.
    Eine Art Untergangsstimmung machte sich in ihm breit. Er fiel wieder in tiefe Depressionen. Der Tyrann dachte, seine Tage seien gezählt. Ein Mann wie Böntschakis dachte in solchen Momenten nur noch an das Glück seines restlichen Lebens. Er wollte das Leben so gut wie möglich auskosten. Da er fürchtete, schon morgen zu sterben, wollte er noch die Vergnügungen auskosten, die noch ganz oben auf seiner Wunschliste standen.
    Sofort kam ihm Uljana, die schönste Frau seines Harems, in den Sinn. Sie hatte sich ihm verweigert und somit hatte er noch keinen echten Geschlechtsverkehr mit ihr genießen dürfen. Er ließ sie herbeiholen. Einer der jungen Wachsoldaten schaffte sie herbei. Sie war nicht gefesselt worden. Der Soldat stellte sie nur zwei Schritte von Böntschakis' Thron entfernt hin und hastete danach davon.
    Das Mädchen war zwar in einem äußerlich schlechten Zustand, doch war sie auch ungeschminkt und in Lumpen gekleidet wahrlich eine Augenweide für jeden Mann. Der König spürte gleich sofort, wie Lebensfreude wieder in ihm aufkam. Er lächelte das Mädchen freundlich an, doch sie starrte die ganze Zeit bedrückt auf den Fußboden.
    „ Ich kann dir alles geben, was du dir wünschst! Du musst nur dein Herz mir gegenüber öffnen! Ich würde dich sogar zu meiner neuen Königin machen! Es ist deine Entscheidung! Willst du etwa weiter in solch einem erbärmlichen Zustand leben? In diesem heruntergekommenen Frauenkerker? Es liegt in deiner Hand!“
    Plötzlich drehte sie sich zu ihm um. Böntschakis lächelte wieder freundlich. Auch aus dem Mund stank er furchtbar. „Dümnakis wollte sich deiner annehmen, aber er hat sich mit einer anderen Frau aus dem

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