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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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König eure Mütter vergewaltigt hat, euren noch ungeborenen älteren Bruder aus dem Leibe eurer Mutter herausgerissen und zerstückelt hat, und dass er die Köpfe der Freunde eures Vaters als Zeichen seines Triumphs über alle freiheitsliebenden Völker der Welt zur Schaulust auf seiner Stadtmauer aufspießen ließ. Wir können und dürfen nicht mehr länger den Tyrannen weiterziehen lassen! Wir müssen ihn endlich vernichten! So viele Völker haben so viele Jahre lang diesen Tag herbeigesehnt! Lasst uns die Märtyrer, eure Väter, Mütter und eure Geschwister nicht enttäuschen! Lasst uns gemeinsam mit all unserer Kraft ihr Blut rächen! Das Blut der Märtyrer feuert euch an! Brüder, dieser Tag wird euch ruhmreich machen! Gott der Allmächtige höchstpersönlich trägt euch auf, dem Vollstrecker des Bösen das Handwerk zu legen! Euer Name wird die Zeiten überdauern! Eine unendlich große Bedeutung wird euer Name erlangen! Unsterblich werdet ihr sein und den gerechten Lohn Gottes erhalten! Ihr seid die größten Helden aller Zeiten, die der Allmächtige selbst entsandt hat, um seinen göttlichen Auftrag zu erfüllen, und ihr seid die Helden, vor deren Gräbern und Denkmälern eure Kindeskinder sich verneigen werden! Lasst uns endlich losmarschieren und mit leidenschaftlichem Eifer die Feinde vernichten! Vereint auf dem Schlachtfeld ziehen wir als Brüder gegen den grausamsten Schlächter aller Zeiten. Kommt, Brüder!“
    Alle Männer in den vorderen Reihen jubelten laut und stampften.
    Auf dem linken Flügel marschierten Avanias' alvestische Truppen. Rechts daneben waren die Mentschaken. Hinter diesen beiden Heeren sollten die Kolakken sie mit ihrem Hagel von Pfeilen unterstützen. Die Nachhut bildeten dann die Halussen, die Oburen und der Rest des Heeres. Ihre Standarten mit den verschiedenen Zeichen auf den Fahnen ragten von einem Teil zum anderen Teil eines Truppenverbandes hoch empor. Bunt war das Heer der Alliierten, im Gegensatz zum schwarzen von Böntschakis.
    Die zehn Belagerungstürme, die sie erbaut hatten, waren inzwischen schon ganz vorne aufgestellt worden.
    In den Türmen befanden sich oben jeweils ein paar alvestische Soldaten oder Söldner von den anderen Truppenteilen und jeweils zwei kolakkische Bogenschützen, die während der Erstürmung der Stadtmauer von Östrake die Verteidiger auf den Mauern abschießen sollten.
    Die Türme waren mehr als zwölf Ellen hoch. Im Schacht befand sich ein langer Holzbalken, den sie brauchen würden, um über den Graben zu gelangen, und da befand sich noch ein Rammbock.
    Jeweils vier Männer an den Seiten zogen die Türme voran.
    Die vorderen Reihen des Heeres begleiteten sie und boten ihnen mit ihren Schilden Schutz vor den Pfeilen des Feindes.
    Auf vier Türmen verteilt standen jeweils Menko, Mehendes, Kumbon und Lumkin. Sie stellten sich freiwillig dieser Aufgabe, denn es sollten sich auch Anführer in den Türmen aufhalten, die in schwierigen Situationen den anderen Männern sagen sollten, was sie zu tun hatten.
    Die Sonne war untergegangen und es begann zu dämmern.
    Alanias' Männer hatten währenddessen zwei weitere Tore erobert und für die nachrückenden Truppen offengehalten.
    Ein Teil von Avanias' Männern löste sich vom Hauptheer und lief nach Westen, um durch die offen gelassenen Tore in die Stadt zu gelangen. Diese wurden von feindlichen Bogenschützen allesamt niedergemacht. Avanias war schockiert, als er sah, wie so viele Soldaten auf einen Schlag vom Feind getötet wurden. Er wies seine Männer an, bei den Türmen zu bleiben und sich nicht von ihnen loszulösen.
    Die Türme erreichten die erste Mauer. Die Verteidiger konnten erfolgreich zurückgeschlagen werden. Einige der Männer in den Türmen sprangen von diesen auf die vordere Mauer herab.
    Menko war zu voreilig und achtete nicht auf seinen Rücken. Er wurde von einem Feind erstochen. Auch Mehendes traf dieses Schicksal. Lumkin war auch unvorsichtig, aber konnte den Mann, der ihm sein Schwert in die Hüfte gerammt hatte, zurückdrängen und von der Mauer werfen.
    Als Avanias sah, dass der Sieg keineswegs gesichert war, geriet er in arge Zweifel, ob der Angriff erfolgreich durchgeführt werden könnte. Viele Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. Er musste an seinen Vater, die schönen Augenblicke mit Sarafie und die Begegnung mit Alanias denken. Dann dachte er an Dinjakis und erinnerte sich an das, was jener ihm gesagt hatte. Er nahm das abgerissene Stück von Dinjakis' Gewand hervor und

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