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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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müsst Ihr ihn nur äußern! Nichts wird Euch verwehrt werden, nach allem, was Ihr durchgemacht habt!“
    Die alte Frau bedankte sich bei ihm und erbat von ihm, dass er ein gütigerer König als sein Vorgänger sein möge.
    Als Avanias aus dem Tempel heraus kam und sich direkt zum großen Empfangssaal des Palastes begeben wollte, ging ihm die schreckliche Neuigkeit, die ihm die Frau erzählt hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Böntschakis konnte nur wahnsinnig geworden sein, dass er solch eine Tat begangen hatte, dachte er.
    Avanias zog mit gemischten Gefühlen in Böntschakis' Palast ein. Er kannte diesen Ort schon, als er vor wenigen Tagen zur Unterredung mit Böntschakis eingetroffen war. Dies war aber das Haus des Mannes, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte. Als er die leere Empfangshalle betrat, fragte er sich, wo denn der Tyrann sich wohl aufhalte.
    Er schlenderte um den Thronsessel herum. Der Stuhl stank fürchterlich nach dem Schweiß des Mannes, dem als Einzigen es erlaubt war, auf ihm Platz zu nehmen.
    Einer von Avanias' Männern rannte in den Saal hinein und brachte Avanias den Kopf seines Vaters umhüllt von einem grünen Leinentuch. Avanias bebte vor Wut, er wies den Mann ab, und befahl ihm, den Schädel unverzüglich nach Avania zu bringen und dort zu beerdigen. Auch in Alvestia war es Brauch, die Toten zu verbrennen. Aber Avanias wollte mit der Vergangenheit abschließen. Für ihn war ein neues Zeitalter angebrochen. Er wollte alles anders machen, den neuen Glauben verbreiten, ein neues Gesetz einführen und neue religiöse Vorschriften

festsetzen.
    Kurz darauf trat ein anderer, stämmiger Soldat ein, der in seinen Armen Alanias' Leiche trug.
    Der neue König Östrakes konnte nicht fassen, dass sein bester Freund in dieser Mission sein Leben lassen musste. Er fiel zu Boden auf die Knie. Er zog an seinen Haaren und schrie laut vor Trauer. Er hatte schon so schwer gelitten und nun auch noch das.
    Der Mann legte Alanias vorsichtig auf den Boden. Avanias flossen die Tränen übers Gesicht. Er warf sich nach vorne und strich mit seiner rechten Hand die zarte Haut der Wangen des Toten.
    Lumkin trat hinkend in den Saal ein. Überall an seinem Körper war das Blut der von ihm getöteten Feinde zu sehen. Als er Alanias tot da auf dem Boden liegen sah, stürzte auch er gebrochenen Herzens zu Boden.
    Avanias schaute zu Lumkin auf, der nun auch Tränen in den Augen hatte und dessen Augen nur noch auf den toten Körper gerichtet waren. Lumkin strich Alanias' Haar.
    Avanias senkte seinen Kopf noch tiefer und flennte hörbar.
    „ So viele sind tot, nur ich nicht! Ist das etwa gerecht, Gott?“

Die letzte Schlacht

    Am nächsten Morgen war das Heer des Mohagos vor Östrake angekommen. Der größte Teil seiner Truppen war hinter den Hügeln westlich der Stadt geblieben. Mohagos' Männer hatten ihm mitgeteilt, dass die Stadt inzwischen vom Feind eingenommen worden war. Daher zögerte er, weiter vorzurücken.
    Die Alvestier befanden sich innerhalb der Stadtmauern. Nun besetzten sie die Türme und patrouillierten auf den Mauern.
    „Wir kommen zu spät! Sie haben die Stadt eingenommen! Es wäre Selbstmord, jetzt diese anzugreifen!“, sprach Mohagos in seinem Zelt zu seinen Generälen. Er hatte also den weiten Weg für nichts gemacht. All die Strapazen, die er und seine Söldner auf sich genommen hatten, waren alle vergebens erbracht worden. Der moighusische Prinz drückte seinen Zorn darüber damit aus, dass er mit seinem Schwert alle Holzgegenstände in seinem Zelt zerstückelte. Auch für die Generäle war die Lage aussichtslos.
    Avanias hatte vom Eintreffen des moighusischen Heeres erfahren, als er sich mit Malgarias in einem der kleineren Höfe aufhielt.
    „Sie ziehen aber schon wieder ab, Majestät!“
    Avanias bedankte sich bei dem Kurier, worauf dieser sich unverzüglich wieder entfernte.
    In Avanias' rotem Gesicht konnte man immer noch sehen, dass er in tiefster Trauer war. „Was schlägst du vor, wie wir jetzt weiter vorgehen?“
    „ Die Männer sind müde und des Kämpfens überdrüssig geworden. Sie jetzt in eine offene Schlacht zu schicken, wäre keine gute Idee!“
    „ Ja, das ist vollkommen richtig! Wir können sie aber nicht einfach
    so entkommen lassen! Ich will sowieso gegen die Moighusen ziehen!“
    „Ich schlage kleine Hinterhalte in der Nacht vor! So könnt ihr sie nach und nach schwächen, bevor ihr sie dann auf offenem Feld vernichtet.“
    „ Das ist eine gute Idee! Aber das ist dennoch zu

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