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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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ihr hin, nachdem er fertig war. Er war ganz nackt, die Bettdecke lag auf seinen Füßen. Seine Ehefrau hatte noch ein seidenes weißes Tuch über ihrem Körper.
    „ Ich bin nicht blind! Du magst mich immer noch nicht. Bin ich wirklich so hässlich? Ich habe meinen Bart abgeschnitten und pflege mich jeden Tag. Ich habe es nur für dich getan. Aber du weist mich immer noch ab! Was ist los mit dir?“
    Sarafie lag auf ihrem rechten Arm zur Seite gelehnt. Sie dachte an jenen Halussen, aber sie durfte auf gar keinen Fall Mohagos von ihm erzählen. Mohagos starrte die schwarze Decke dieses Himmelbettes an und verzog frustriert sein Gesicht. „Sprich schon! Wirst du nie etwas für mich empfinden? Ich bin aber nicht hässlich! So viele Frauen haben sich schon in mich verliebt, nur du nicht!“
    „Es gibt eine Liebe, von der du nichts verstehst!“
    Mohagos drehte sich entsetzt zu ihr um. Sie lag immer noch da, mit ihrem Rücken zu ihm gewandt.
    „Ich wusste es, es gibt da einen anderen Mann! Du liebst einen Anderen. Habe ich recht?“
    Sarafie konnte ihm nichts erwidern. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie ihn belügen oder doch die Wahrheit sagen sollte. Mohagos wurde zunehmend zornig. „Wer ist es? Sag es mir!“
    Er erhob sich in Sitzstellung und ergriff sie an ihrer linken Schulter. Es tat ihr weh, sie stöhnte auf und begann leise zu weinen. Mohagos war immer noch in Rage. „Ist es Einer von hier? Ich wusste doch, dass man diesen verfluchten Bastarden von Söldnern nicht vertrauen kann!“
    Nun flossen immer mehr Tränen aus Sarafies Augen. Mohagos sah, was er angerichtet hatte. Diese Frau, die er kaum kannte, die aber die schönste und zärtlichste Frau war, die er je in seinem Leben gesehen hatte, liebte er sehr. Es war bei ihm zum größten Teil Begierde und Wollust, aber zum Teil auch echte Zuneigung. Auch wenn er noch so wütend auf sie war, dass sie einen anderen Mann liebte, konnte er seine Ehefrau nicht weinen sehen. Er entschuldigte sich bei ihr und sagte ihr, dass er ihr das nicht antun wollte.
    „Es ist niemand! Ich liebe keinen Anderen! Es ist nur so, dass ich dich kaum kenne. Es dauert eben länger bei mir.“
    Er wusste, dass sie ihn anlog. Nun galt es für ihn, gut zu überlegen, wie er als Nächstes vorgehen sollte. Sollte er seinen Vater um Rat fragen?
    Er spielte ihr den harmlosen sich wieder beruhigenden Ehemann vor und legte sich wieder hin.

    „Es freut mich, dich wieder zu sehen, Sassanias!“, rief Böntschakis Sassanias entgegen, mit einem schelmischem Lächeln im Gesicht. Sassanias neigte sein Haupt und wusste um die Intention der Demütigung, die hinter diesen Worten steckte. Neben ihm stand Magria, die Böntschakis' Lächeln erwiderte und einen Knicks machte. Böntschakis saß auf seinem Thron, einige Schritte direkt vor dem stehenden König der Alvestier, der von der Anreise sichtlich erschöpft aussah. Obwohl er nie wieder in die Nähe seines Vaters treten wollte, konnte sich Dümnakis dieses Ereignis doch nicht entgehen lassen. Er stand zur Linken von Böntschakis. Der Herrscher ignorierte ihn einfach. Neben seinem Sohn standen Aljakis und Götschmin. Dümnakis' Augen waren sofort nur noch auf die schöne Magria gerichtet. Böntschakis beachtete auch Magria und nickte ihr zu. Er sah, dass sie Dümnakis erblickt hatte und dass sie anscheinend seinem Sohn sehr gefalle. „Auch dieses Jahr entrichtest du pünktlich den Tribut, bis auf das letzte Goldstück genau. Du hältst dich immer noch an deinen Eid und auch deswegen bewundere ich dich immer noch sehr. Und ich sehe, dass es dir gut geht. Wir hätten damals immer noch gute Freunde und Verbündete sein können. Aber du hast dich für den anderen Weg entschieden. Das alles ist aber Schnee von gestern.“
    „ Warum hast du uns hierher bestellt? Willst du dich etwa für all die Verbrechen, die du begangen hast, bei mir entschuldigen?“
    Götschmin machte einen Schritt nach vorne und wollte dem unverschämten König aus dem Norden mehr Respekt eintrichtern. Böntschakis lachte kurz auf und erhob seine rechte Hand und hielt
    damit den ungezügelten General zurück. „Mein guter alter Freund Sassanias. Er hat selbst nach all den vielen Jahren immer noch nicht seinen Sinn für Humor verloren. Nein, nicht deswegen. Wir wollten dich etwas für uns sehr Wichtiges fragen. Es gibt Gerüchte, dass sich da oben angeblich etwas zusammenbraue. Manche behaupten sogar, es würden sich mehrere Armeen mobilisieren und gegen mein Reich

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