Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
haben noch eine Chance“, sagte John. Er bereitete damit seinen Freunden einen kleinen Hoffnungsfunken. „Wenn wir den heutigen Tag genau so ablaufen lassen, wie den gestrigen, könnte es passieren, dass wir unsere Kräfte zurückerlangen. Wir grillen das gleiche, wir essen das gleiche, wir spielen das gleiche. Die Sonne scheint, auch sie tut uns einen Gefallen, denn wir haben gestern lange in der Sonne gelegen. Ich zünde den Grill an. Anschließend gehen wir baden, schaukeln und Trampolin springen. Ich bin mir sicher, dass wir das Rätsel über den Erhalt der Kräfte lösen werden.“
„Ha tten wir Fisch oder Fleisch gegessen?“, fragte Sally etwas unsicher.
„Hey, wir ha tten Fleisch gegessen. Rindfleisch. Kannst du dich nicht mehr daran erinnern, dass wir überlegt hatten, dass Hormone oder Medizin im Fleisch gewesen sein könnte?“
„Oh, ja, doch , du hast Recht. Haben wir noch etwas von dem Fleisch im Eisfach?“
„Ja, Sally. Wir haben noch ein großes Stück. Ich hatte damals mehrere Kilogramm davon gekauft.“ Carla ging ins Haus und holte eine tiefgekühlte Frischhaltetüte für jeden. In jeder befand sich ein separat verpacktes Steak. Sie mussten es nur noch auftauen.
Bei dem heutigen Wetter war das kein Problem. Sie legten es einfach so, wie es war, auf den Tisch in die Sonne. Bis die Grillkohle durchgebrannt war, war sicher auch das Fleisch aufgetaut. Den Rest würde die Hitze des Grills erledigen. Anschließend konnten sie es auf den Grill legen und genießen.
„John, du bist wieder unser Grillmeister. Wir wollen alles so durchführen, wie wir es gestern getan ha tten. Wer weiß, welches kleine Detail dazu führen könnte, dass unser Plan nicht aufgeht“, schlug Franklyn vor.
„Ja, das versteht sich von allein. Natürlich bin ich der Grillmeister. Und du bringst mir bitte das nötige Kühlmi ttel, damit ich am Grill nicht verdurste.“
„Jawohl , wird erledigt!“
Sie bemühten sich, den Tag exakt so ablaufen zu lassen, wie den Vortag. Jedes kleine Detail wurde besprochen und entsprechend berücksichtigt. Sie grillten, feierten, tanzten, tranken Alkohol, schwammen im Pool, atmeten Rauch vom Grill ein und sonnten sich stundenlang. Aber was sie auch probierten, es wollte sich einfach kein Erfolg einstellen. Ihre Kräfte kehrten nicht zurück.
Wo ist Sarah ?
Enttäuscht über ihre Misserfolge am gestrigen Sonntag saßen die Erwachsenen missmutig am Frühstückstisch und sprachen kaum ein Wort miteinander. Es waren nur Gesprächsfetzen wie „Brötchen?“ oder „Wo ist das Salz?“ zu hören. Ein richtiges Gespräch wollte einfach nicht zustande kommen.
Da sie alle sehr spät aufgestanden waren, fiel es ihnen gar nicht auf, dass Sarah nicht bei Ihnen am Tisch saß. Hatte sie bereits gefrühstückt?
„Wo ist Sarah?“, fragte Sally ein wenig verwundert und schaute sich in alle Richtungen um, ohne sie zu entdecken.
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Franklyn. Er schien nicht besonders daran interessiert zu sein, Sarah zu suchen. „Sie ist bestimmt im Garten und spielt.“
„Hast du sie schon gesehen?“
„Nein.“
„Sarah!“, rief Sally in Richtung Garten, doch sie antwortete nicht.
„Sarah, wo bist du?“
Noch immer wollte sie nicht antworten. Es beunruhigte sie, dass ihre Tochter sich nicht meldete, also stand sie auf und ging in den Garten, um sie dort zu suchen. Ihr Frühstück konnte warten. Sie wollte sich bloß davon überzeugen, dass Sarah nichts passiert war.
Draußen im Garten rief sie mehrmals ihren Namen, aber Sarah hielt es entweder nicht für notwendig, ihr zu antworten, oder ihr war etwas passiert, sodass sie nicht antworten konnte.
„John, Carla, Franklyn, kommt bitte helfen. Sarah antwortet mir nicht. Sie ist verschwunden!“, rief Sally hysterisch ins Haus hinein.
Die Stühle flogen, sofort warfen alle ihr Brötchen auf den Teller und sprangen auf, als hätte man ihnen einen Stromstoß verpasst. Ohne viele Worte zu verlieren liefen sie in den Garten. Dort suchten sie jeden versteckten Winkel ab.
„Sarah, wo bist du?“, rief Franklyn. Er rutschte auf Knien unter jeden Busch, konnte aber keine Spur von ihr entdecken.
„Sarah! Sarah, melde dich!“, schrie John. „Verdammt, wo bist du?“
Auch dies half nicht, sie zu finden. Stattdessen wurde John von kleinen Bruchstücken aus Holz auf den Kopf getroffen. Sofort richtet e er seinen Blick nach oben, konnte aber niemanden entdecken.
Nun war Sally das nächste Opfer. Auch ihr fiel
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