Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
Vom Netzwerk:
Verfügung standen, und John hatte die Vorräte an Getränken aufgefüllt. Orangenlimonade für Sarah, Wein für die Damen und Bier für die Herren standen in ausreichender Menge gekühlt im Keller.
    „Sie spielen gut, aber leider nicht gut genug. Ich habe das Gefühl, sie bekommen gleich einen Angriff zu spüren, den sie nicht abwehren können“, fachsimpelte Franklyn über seine Favoritenmannschaft. Dabei fuchtelte er gesprächsbegleitend mit den Händen in der Luft herum. Es sah aus, als habe er vor, die Luft zu zerteilen.
    „Ja, es ist wirklich spannend“, bestätigte John, stopfte sich ein paar Chips in den Mund und spülte sie mit Bier herunter.
    Carla und Sally stießen mit Wein an und genehmigten sich noch ein weiteres Glas. Ihre Stimmung war mittlerweile leicht angeheitert, denn sie hatten beide bereits ein Glas Wein getrunken. Das zweite trug dazu bei, dass sie noch lustiger wurden. Das Footballspiel interessierte sie nicht wirklich, aber die Atmosphäre bereitete ihnen mächtig Spaß. Zusammen mit den Männern im Wohnzimmer zu sitzen und den muskelbepackten Spielern zuzusehen war schöner, als ins Theater oder Kino zu gehen, zumal es mit Sarah gar nicht möglich war, abendliche Ausflüge zu unternehmen. Stets quängelte sie oder nörgelte, weil es langweilig für sie war, sobald die Erwachsenen auch nur einen Funken Spaß an abendlichen Ausflügen verspürten.
    „Es wird Zeit, dass sie ein Tor werfen, sonst können sie das Spiel vergessen“, sagte Franklyn. Er biss sich vor lauter Aufregung in den Finger, anstatt die Chips zu zerkauen. „Autsch, verflucht!“
    John musste über ihn lachen, beobachtete aber sofort wieder gespannt die flimmernde Mattscheibe des Fernsehers. „Leider führen die Gegner und nicht unsere Favoriten. So ein Mist!“
    „Ja, das ist verdammt schlecht. Ich hoffe, das ändert sich noch“, fluchte Franklyn mit.
    Was würde wohl passieren, wenn der Spieler jetzt hinfiele? Er muss nur über seine eigenen Füße fallen, dann haben meine Leute das Ei und machen ein Tor , fantasierte Franklyn.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gesponnen, als der gegnerische Spieler, der gerade im Ballbesitz war und allen davon lief, unverhofft stolperte und wie vom Blitz getroffen auf dem Boden aufschlug. Sein Oberkörper rutschte über den Rasen wie ein Schnellboot über das Wasser. Das Ei war ihm natürlich entglitten und sofort Franklyns Favoriten in die Hände gefallen. Unmittelbar drehte sich die Situation um hundertachtzig Grad. Sie liefen, was die Beine hergaben und warfen völlig unerwartet ein Tor.
    „Hurra!“, freute sich Franklyn, sprang hoch und klatschte in die Hände. „Gerade dachte ich noch, dass er nur auf die Nase fallen muss, schon lag er da!“
    John jubelte ebenfalls und stieß mit ihm an. Die Flaschen klirrten, als die beiden sie gegeneinander schlugen. Anschließend klatschten sie vor Freude ihre Hände gegeneinander.
    „Noch so ein Treffer, und wir haben gewonnen!“, j ubelte John. „Jetzt wird es richtig spannend.“ Er saß mit geballten Fäusten in angespannter Haltung vor dem Fernseher. Wie paralysiert blickte er auf das bewegte Bild.
    Das Spiel dauerte nur noch eine Minute. Den Gleic hstand, den sich ihre Favoriten erarbeitet hatten, in einen Sieg zu verwandeln, war schlichtweg unmöglich, denn schon wieder hatten die Gegner das Ei in der Hand. Doch erneut stolperte der Quarterback und klatschte wie vom Blitz getroffen auf den Fußboden. Es sah bald so aus, als wäre es Absicht gewesen. Doch wer fällt schon freiwillig mitten im Lauf auf die Nase? Vor allem dann nicht, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Vor lauter Aufregung und Freude hätte Franklyn fast sein Bier vergossen. Er hatte nicht mehr daran gedacht, dass er eine geöffnete Flasche in der Hand hielt.
    „Hey, dein Bier läuft gleich aus“, erinnerte ihn John und stieß ihn gegen die Schulter.
    „Oh, Mist!“
    Zum Glück war nichts passiert. Das Bier befand sich noch immer in der Flasche und wartete darauf, endlich in Siegeslaune von Franklyn getrunken zu werden.
    „Freunde, seht Euch das an, wir sind schon wieder im Ballbesitz. Die Gegner spielen heute ganz schon trottelig“, freute sich Franklyn und näherte sich dem Fernseher noch ein weiteres Stück. Fast wäre er vom Sofa gefallen.
    Als wäre es vorprogrammiert ging das Ei wieder in den Besitz ihrer Favoriten. Erneut verwandelten sie ihre Chance in ein Tor. Drei Sekunden später pfiff der Schiedsrichter ab. John und Franklyns

Weitere Kostenlose Bücher