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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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»In der Brieftasche finden Sie Kreditkarten und einen Ausweis.«
    Ich klappte den Reisepass auf und bekam einen gelinden Schock, als ich sah, dass es mein eigener war. »Woher haben Sie den?«
    »Eris hat ihn nach dem Schwätzchen aus Ihrer Wohnung mitgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir der Meinung, es wäre eine geeignete Präventivmaßnahme, Ihnen die Ausreise aus unserem geliebten Heimatland zu erschweren.«
    »Reise ich jetzt unter meinem richtigen Namen ein?«
    »Ich will mich nicht mit den Zollbehörden anlegen. Hier drüben ist man in solchen Dingen sehr streng.«
    Ich konnte kaum glauben, was er sagte. Mich durch den Zoll zu lotsen, wäre für mich wie ein Geschenk, wurde mir doch die Gelegenheit geboten, vor ihnen zu fliehen.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, nahm Ward ein Telefon vom Tisch zwischen uns. Es war ein großes, klobiges Teil und glich einer TV -Fernbedienung mit Antenne.
    Ward hielt es hoch. »Ein Satellitentelefon. Dort, wohin wir jetzt kommen, gibt es nicht so viele Mobilfunk-Sendetürme.« Er tippte eine Zahlenfolge ein, wartete eine knappe Minute und begrüßte dann die Stimme am anderen Ende. »Hol sie an den Apparat«, sagte er und hielt mir das Telefon hin. »Jemand möchte Ihnen Hallo sagen.«
    Ich angelte mir das Telefon, presste es an mein Ohr und meldete mich. »John Madison.« Ich wartete, bekam aber keine Antwort, sondern hörte nur ein statisches Rauschen. Ich reichte Ward das Telefon zurück. »Da ist niemand am anderen Ende. Ist das ein weiteres Ihrer albernen Spielchen?«
    Ward schnappte nach dem Telefon und brüllte fast hinein. »Reden Sie mit ihm, wie wir Ihnen befohlen haben, sonst geht es Ihnen schlecht!«
    Offensichtlich war Laurel am anderen Ende. Es freute mich, auf diesem Weg zu erfahren, dass sie immer noch den Willen besaß, sich ihnen zu widersetzen.
    Sie redete mit mir, als ich das Telefon wieder ans Ohr hielt. »Sie zwingen mich, mit dir zu sprechen. Das war nicht meine Idee.«
    »Es ist trotzdem gut, dich zu hören«, erwiderte ich.
    »Deine Stimme klingt so seltsam. Als wärest du unheimlich weit weg.«
    Sie würde ausflippen, wenn sie erführe, wie weit. »Ich bin in einem sehr großen Raum im obersten Stockwerk eines Gebäudes. Hier hallt es wie in einem großen Saal. Vielleicht liegt es daran. Geht es dir einigermaßen gut?«
    »Fragst du das ernsthaft? Klar geht es mir gut. Ich verbringe meine Zeit damit zu überlegen, wie sie es tun werden. Vielleicht lassen sie es aussehen wie einen Unfall.« An dieser Stelle brach ihre Stimme ab.
    »Laurel, wenn sie uns wirklich loswerden wollten, hätten sie es längst getan. Versuch mal, in dieser Richtung zu denken.«
    Ich hörte sie lachen, aber es war eine Reaktion, die eher aus völligem Unglauben und Verzweiflung erwuchs.
    Ward hob seine dicke Patschhand, um mich zum Schweigen zu bringen. Ich ignorierte ihn. »Es wird nicht mehr lange dauern, Laurie. Sie sind dicht davor zu kriegen, was sie haben wollen. Und ich habe ihnen noch immer etwas anzubieten.«
    Ihre Antwort hörte ich nicht mehr, weil Lazarus mir das Telefon entriss und Ward zurückgab, der es ausschaltete und im Aktenkoffer neben seinem Sitz verstaute. Er stand auf. »Sie haben noch weitere Informationen? Ich würde sie gerne hören.«
    »Ich habe das nur gesagt, um sie zu beruhigen.«
    »Dieses eine Mal will ich Ihnen glauben. Falls beim Zoll oder irgendwo im Flughafen etwas passieren sollte, stirbt sie. Sie natürlich auch. Eris hat ihren speziellen Drogenvorrat immer bei sich.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass sie mir mitten im Flughafen mit Heroin einen Goldenen Schuss setzen will?«
    »Sie verfügt auch noch über andere, sehr wirkungsvolle Chemikalien. Wissen Sie, was ein Taipan ist?«
    »Eine Schlange.«
    »Die tödlichste auf dem Land lebende Giftschlange. Ihr Gift lähmt Ihre Atemorgane in weniger als einer Minute. Eris hat davon einen kleinen Vorrat in ihrem Gepäck, nebst einer sehr wirkungsvollen Vorrichtung, um es zu verabreichen.« Er wischte sich ein imaginäres Stäubchen von seinem Jackett und rückte seine Krawatte zurecht. »Und nun zu dem Grund unseres Besuchs hier. Wir sind unterwegs zu einem Ort namens Afyon. Schon mal davon gehört?«
    »Nein.«
    »Das ist ein Ort, der für seine Teppiche berühmt ist. Wir befinden uns auf einer Geschäftsreise, um einige wertvolle Teppiche zu kaufen. Falls Sie gefragt werden, können Sie doch darüber fachmännisch reden, oder nicht?«
    »Sie sind verrückt. Wir befinden uns mitten in

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