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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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du Nikki gesehen?” fragte er sie atemlos, in der Hoffnung, sie sei noch nicht lange fort.
    Erstaunt unterbrach die Haushälterin ihre Arbeit. „Zuletzt gestern Abend. Warum fragst du?”
    Beklommen zeigte ihr Linc den Brief. „Sie ist schon wie der abgehauen. Ich muss sie unbedingt finden.”
    „Soll ich den Sheriff benachrichtigen?”
    „Auf keinen Fall. Niemand darf davon erfahren. Wenn das Jugendamt Wind von der Sache kriegt, entziehen sie mir endgültig die Vormundschaft.”
    „Linc, nimm doch Vernunft an: Allein wirst du sie nie finden. Bitte wenigstens Meg um Hilfe, ihr solltest du doch vertrauen können.”
    Mit offenem Mund starrte Linc Dora an. Sie hatte Recht: Wenn er Meg vertraut hätte, wäre sie bei ihm geblieben. Wenn er es Nikki zugetraut hätte, die Wahrheit über ihre Familie zu verkraften, wäre sie vermutlich noch hier. Er griff zum Telefon.
    Zunächst rief er die Delaneys an, doch niemand meldete sich. Dann gab er beim Büro des Sheriffs eine Vermisstenanzeige auf. Zuletzt organisierte er mit Dales Hilfe einen Suchtrupp, der sich auf dem Gelände der Ranch umsehen würde.
    Zwei Stunden später kam Linc zurück. Nirgends eine Spur von dem Mädchen. Wieder versuchte er, Meg zu erreichen, doch erfolglos. Wo steckte sie nur? Dann informierte er Beth, die versprach, sofort herzukommen. Noch einmal versuchte er es bei Meg, wieder vergebens. Entmutigt legte er auf und kletterte in seinen Wagen. Wozu Zeit am Telefon vergeuden, wenn seine Schwester irgendwo da draußen herumirrte.
    Meg kam erst im Laufe des Nachmittags auf die Farm zurück. Sie war beim Arzt gewesen, der ihr bestätigt hatte, was sie längst ahnte: Sie war schwanger.
    Ich müsste eigentlich jauchzen vor Freude, überlegte Meg, als sie zu Hause auf dem Sofa lag. Stattdessen fühlte sie Tränen aufsteigen, die sie aber entschlossen verdrängte.
    Es spielt keine Rolle, wie Linc die Nachricht aufnimmt. Dies ist mein Baby, und ich werde es beschützen. Keine Angst, mein Kleines, dachte sie und legte vorsichtig die Hand auf ihren Unterleib, egal was dein Vater für mich empfindet. Ich werde dich immer lieben.
    Draußen rollte ein Wagen in die Einfahrt. Neugierig stand Meg auf und spähte durchs Fenster. Was hat Linc hier zu suchen? dachte sie ärgerlich.
    Doch ihr Körper verriet sie. Schon als er aus dem Auto stieg, wurden ihre Knie zitterig. Als er mit der typischen Geste, die Meg so lieb gewonnen hatte, seinen Hut nach hinten schob, so dass die schwarzen Locken in seine Stirn fielen, und mit weit ausgreifenden Schritten auf die Eingangstür zu marschierte, klopfte ihr Herz bis zum Hals. Mit wachsender Nervosität beobachtete sie ihn. Alarmglocken schrillten in ihrem Kopf.
    Hastig strich sie ihren Rock glatt, ging zur Tür und öffnete. Grußlos trat er ein.
    „Was führt dich her, Linc?” fragte sie.
    Linc sah sie mit bohrendem Blick an, und Meg entdeckte panische Angst in seinen Augen. „Ist Nikki bei dir?”
    „Dumme Frage! Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit ich die Ranch verlassen habe.”
    „O nein! Ich hatte gehofft, dass sie zu dir wollte. Jede Bushaltestelle zwischen Mineral Wells und Boswell habe ich abgeklappert.”
    „Ist sie wieder ausgerissen?”
    Linc nickte und zog den Brief aus der Hosentasche. „Den habe ich heute früh entdeckt. Sie glaubt immer noch, wir streiten ihretwegen.”
    Starr vor Entsetzen las Meg die Nachricht. „Das ist Wahnsinn!”
    „Ich brauche deine Hilfe, Meg. Wir müssen sie finden. Ich weiß, dass alles meine Schuld ist. Trotzdem, gib mir eine zweite Chance!”
    Auf diese Worte hatte Meg schon lange gewartet, doch im Augenblick machten sie sie nicht glücklich. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren.
    „Ich packe schnell das Nötigste, dann fahren wir zurück zur Ranch. Na warte, wenn mir die Dame in die Finger kommt, kriegt sie was zu hören!” Auf dem Küchentisch hinterließ Meg eine hastig hingekritzelte Nachricht für ihre Brüder.
    „Wenn wir sie finden, müssen wir ihr als Allererstes klarmachen, wie sehr wir sie lieben und dass sie einen festen Platz in unserem Leben einnimmt.”
    „Wir müssen ihr auch sagen, dass ihr Geschwister seid. Du hattest vollkommen Recht, Meg. Ich kann nur hoffen, dass sie mir verzeiht, weil ich sie hintergangen habe.”
    Meg biss sich auf die Lippen, um ihre Rührung zu verbergen. „Sie kann dir nicht lange böse sein, das weißt du doch.”
    „Wenn du das sagst, Meg.”
    Sie fuhren los. Linc sah, dass Meg zum Abschied einen kurzen Blick auf das

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