Baccara Collection 186
uns drängen würdest. Deswegen habe ich darauf bestanden, dass sie nicht erfährt, wer du bist.”
Meg traute ihren Ohren nicht. „So ein Unsinn. Nikki liebt dich über alles.”
„Weiß ich inzwischen auch”, gab Linc betreten zu. „Es war falsch, von dir zu verlangen, dass du sie belügst.”
Er legte seine Arme um Meg und kam ihr so nahe, dass seine Lippen ihre Wange berührten. Meg zitterte. „Nikki braucht dich. Aber ich brauche dich mindestens ebenso sehr. Ich habe mir etwas vorgemacht. Weißt du, warum ich dich wirklich geheiratet habe, Meg? Ich liebe dich! Bitte lass mich nie wieder allein.”
„Ich liebe dich doch auch.” Meg schlang die Arme um seinen Nacken und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Wie oft hatte sie davon geträumt, dass er diese Worte sagte. Sie küsste ihn auf die Lippen, erst zärtlich, dann immer verlangender. Sie waren füreinander geschaffen und wollten einen Neuanfang wagen.
„Hoppla, mir scheint, ich komme mal wieder ungelegen.”
Nikki war hinter ihnen aus der Tür getreten und lächelte sie verlegen an. „Ich schätze, mein kleiner Ausflug wird mich einen Monat Stubenarrest kosten.”
„Darauf kannst du wetten. Aber das besprechen wir morgen. Jetzt müssen wir uns schleunigst auf den Heimweg machen, wenn wir noch bei Tageslicht zurück sein wollen.”
„Dale kommt noch mal raus und bringt ein Pferd für mich mit.”
„Fein.” Linc hatte Nikki ihren Streich noch nicht verziehen, obwohl sie in bester Absicht und mit gutem Erfolg gehandelt hatte. Sah es nicht ganz danach aus, als würde er sich wieder mit Meg versöhnen, so wie Nikki es sich wünschte?
„Warum kletterst du nicht auf den Grat und hältst nach ihm Ausschau. Ruf uns, wenn du ihn siehst.”
„Ich reite allein mit Dale zurück. Wenn ich den Mann meiner Träume schon mal für mich habe, kann ich gerne auf einen Aufpasser verzichten. Ihr habt sicher eine Menge zu besprechen.”
Nikki schob sich an Linc vorbei und stand nun vor Meg. „Das ist schon ein komisches Gefühl”, sagte sie. „Plötzlich bist du meine richtige Schwester.”
„So ging’s mir auch. Ich habe lange gebraucht, bis ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte. Aber du bist eine tolle Schwester, Nikki.”
„Ganz ehrlich?” In Nikkis Augen, den Augen ihrer Mutter, schimmerten Tränen.
„Natürlich.” Meg drückte das Mädchen fest an sich und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Pass auf, morgen erzähle ich dir alles über deine Familie.”
Plötzlich hörten sie einen schrillen Pfiff. Oben auf dem Grat stand Dale und winkte zu ihnen herunter. „Ist er nicht süß?” Nikki war rot angelaufen und kicherte verlegen.
„Warum interessierst du dich nicht für Jungs in deinem Alter?” stöhnte Linc. „Noch besser, kümmere dich gar nicht um sie.”
Nikki war schon auf und davon. „Ich hab euch lieb!” rief sie ihnen über die Schulter hinweg zu. Dann beobachteten Meg und Linc, wie sie aufsaß und mit Dale zusammen davonritt.
„Wo waren wir gerade stehen geblieben?” fragte Linc, als sie hinter den Hügeln verschwunden waren. „Eben fällt es mir wieder ein.” Er zog Meg an sich und bedeckte ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen.
„Stimmt das?” fragte er plötzlich.
„Was?”
„Dass du mich liebst?”
„O ja.”
„Sag’s noch mal.”
„Ich liebe dich, Linc.”
Das war sein Stichwort. Schwungvoll hob er Meg hoch und trug sie in die Hütte. Dort legte er sie auf das Bett und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen.
„Du hast mir so gefehlt, Meg.”
Er küsste sie und öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans, doch plötzlich hielt Meg seine Hand fest.
„Ich muss dir was sagen.”
„Jetzt nicht.”
„Doch, es ist wichtig.” Sie setzte sich auf und begann, die Knöpfe mit zittrigen Fingern zu schließen. Sein enttäuschter Blick hätte sie beinahe umgestimmt. Doch sie konnte ihm nicht wieder etwas verheimlichen.
„Ich schreibe mich nicht an der Uni ein.”
Linc zuckte die Achseln. „Das liegt bei dir.”
„Interessiert es dich gar nicht, warum?”
Langsam wurde Linc ungeduldig. „Also schön, warum?”
Jetzt überfielen Meg die Zweifel. Was, wenn er sich nicht auf das Kind freute? Schnell stand sie auf und stellte sich ans Fenster.
„Meg?”
„Ist wohl doch nicht der richtige Augenblick.”
Aber sie hatte Lincs Neugier geweckt. Er trat hinter sie und schlang die Arme um ihre Taille. „Was ist los? Ich liebe dich, Meg. Nichts, was du mir erzählst, kann so schlimm sein, dass sich
Weitere Kostenlose Bücher