Baccara Collection 186
bezahlt.”
„Zumindest die Kühe sind schon auf den Geschmack gekommen.” Mac schmunzelte. „Hallo! Ist jemand zu Hause?” kündigte er ihr Kommen an. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. Wenn man sich diesen abgelegenen Häusern ohne jede Vorwarnung näherte, konnte es durchaus passieren, dass man sich plötzlich einer Schrotflinte gegenübersah.
Doch seine Befürchtung war umsonst. Als sie bei der Hütte ankamen, öffnete Ted Kilbourne junior die Tür. Im Handumdrehen nahmen sämtliche Kilbourne-Kinder wie die Orgelpfeifen Aufstellung, vom vierzehnjährigen Ted bis zur siebenjährigen Lilly, die den jüngsten Bruder auf dem Arm hatte.
„Hallo, Kinder. Wie geht’s?” Nell blieb taktvoll vor den Stufen, die zum Eingang führten, stehen und lächelte die Kinder gewinnend an.
„Hi, Sheriff, hi, Hilfssheriff.” Ted junior grinste die Besucher an. „Was ist los? Dieses Mal habe ich nichts in die Luft gesprengt.”
„Wir wollen auch nicht zu dir, sondern zu deinem Dad.”
„Der ist nicht da.”
„Dann warten wir eben.” Mac setzte sich auf die Treppe.
Zuerst fühlten sich die Kinder ein wenig unbehaglich, doch schon bald gelang es Mac, ihnen die Scheu zu nehmen.
Nell hatte nicht erwartet, dass er so gut mit Kindern umgehen konnte. Schließlich saß der Jüngste auf seinem Schoß, während die anderen sich angeregt mit ihm unterhielten und herumalberten.
Es wurde Nell plötzlich bewusst, dass sie diesen Mac noch gar nicht kannte. Das war nicht mehr der kleine Junge, mit dem sie dumme Streiche ausgeheckt hatte und der jetzt zufällig ihr Chef war. Mit einem Mal sah sie ihn aus einem anderen Blickwinkel. Nicht umsonst betrachteten ihn die Kilbourne-Mädchen mit leuchtenden Augen. Sie hatten sofort bemerkt, was ihr bisher nicht aufgefallen war. Mac war ein ausgesprochen gut aussehender Mann. Es war auch das erste Mal, dass sie den Duft seines Rasierwassers wahrnahm. Es roch angenehm herb und passte genau zu seiner markanten Männlichkeit.
Cindy muss verrückt gewesen sein.
Nell hatte nie besonders viel von seiner Exverlobten gehalten. In ihren Augen hatte sie Mac wie einen Schoßhund behandelt. Sie hatte sich immer gefragt, wieso er sich das hatte bieten lassen. Aber wahrscheinlich hatte er sich so daran gewöhnt, dass er es nicht einmal merkte. Immerhin war Cindy Gedding das begehrteste Mädchen der Stadt gewesen. Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie ihre eigenen Brüder für die hübsche Blondine geschwärmt hatten. Sie hatte sie alle um den kleinen Finger gewickelt.
Nell wünschte, sie selbst beherrschte nur ein Zehntel dieser weiblichen Tricks. Dann hätte sie sicherlich auch einen Freund.
Als die Kilbourne-Kinder einige Zeit darauf im Haus verschwanden, um den Besuchern hausgemachte Limonade zu holen, war der Jüngste auf Macs Schoß eingeschlafen.
„Wie hast du das denn geschafft?” flüsterte Nell, um den Kleinen nicht aufzuwecken.
„Mit etwas Glück vielleicht?” Mac lächelte.
„Das glaube ich kaum. Du scheinst ein Händchen für Kinder zu haben.”
„Nicht nur für Kinder. Du vergisst die schöne Rothaarige mit dem Dackelblick.”
Nell verdrehte die Augen. „Du bist der absolute Champion im Umgang mit Frauen und Kindern. Bist du jetzt zufrieden?”
„Das erzähle ich dir ja schon seit Jahren, Slim. Am besten, du bleibst in meiner Nähe und lernst vom wahren Meister.”
„Hör bitte auf. Du klingst ja wie mein ältester Bruder. Er wird demnächst Vater und spielt sich auf, als hätte seine Frau nicht das Geringste mit der Sache zu tun.”
„Zumindest haben wir Männer Spaß daran.”
„Wer sagt dir denn, dass es Frauen keinen Spaß macht?” gab Nell zurück. Amüsiert stellte sie fest, dass Mac errötete. „Hey, Sheriff, wieso wirst du rot? Ist dir plötzlich heiß geworden?”
„Unsinn, Slim.” Er senkte die Stimme. „Aber es fällt schwer, mir vorzustellen, dass du Freude am Sex hast.”
„Wieso das denn?” empörte sich Nell.
„Weil ich dich kenne, seit du vier bist.”
Da die Kinder gerade mit der Limonade zurückkehrten, konnte Nell ihm keine passende Antwort geben.
Kurze Zeit darauf tauchten Ted senior und sein Bruder Jed am Waldrand auf. „Hallo, Mac!” Ted winkte schon von weitem. „Ich wette, Hilda hat dich geschickt, stimmt’s?”
2. KAPITEL
„Auf Umwegen sozusagen”, rief Mac zurück und ging den Brüdern entgegen. Da Nell sich den Spaß nicht entgehen lassen wollte, folgte sie ihm.
„Es war ein Unfall, Mac.” Jed
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